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[Allg] Dienstort = zuhause möglich?

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joda:
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und froh, das Forum gefunden zu haben.
Und zwar treibt mich das Thema um, ob es möglich ist, den Dienstort auf zuhause zu legen. Aktuell ist mein Dienstort 200 km von meinem Wohnort entfernt. Ich habe zwei bis drei Tage Homeoffice in der Woche, und möchte aufgrund der hohen finanziellen und zeitlichen Belastung erwirken, dass meine Heimatadresse als Dienstort eingetragen wird. Von der Personalstelle heißt es, das sei nicht möglich. Ich verstehe, dass die Entfernung zur Arbeitsstätte letztlich in meiner Verantwortung liegt, aber mich würde interessieren, ob es tatsächlich "nicht möglich" ist oder einfach nur "nicht üblich", "nicht günstig", oder ähnliches.

Danke im Voraus für die Antworten!

Archivsekretärin:
Soweit ich weiß, ist es - zumindest in B-W - so, dass der Dienstherr dir vorschreiben kann, dass du in einem Radius von 30 km vom Dienstort zu ziehen hast.
Musst du für deinen Beruf nicht auch mal ins Büro? Nicht auch mal dringender, bei Personalmangel? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du deinen Dienstort quasi ins Wohnzimmer verlegen kannst.

WasDennNun:
Zum einen ist doch die Frage, was sich für dich bzgl. zeitlichen Belastung ändert, wenn dein Dienstort zuhause wäre?
Bei Telearbeit oder mobilem Arbeiten gilt die Dienststätte als Dienstort. Dienststätte ist die Stelle, bei der regelmäßig Dienst versehen wird.

Wenn du also möchtest, dass du deinen Dienstort nach hause verlegt bekommst, so dass du dann die Fahrten ins Büro als Dienstreise geltend machen kannst, dann wäre ja der Dienstherr ziemlich großzügig (oder bescheuert) das zu machen, nur weil du nicht in der Nähe des Dienstortes wohnen willst.

One:
Aus meiner Sicht ist dies schon aus organisatorischer Sicht nicht möglich.

Wie @WasDennNun richtig beschreibt, müsste dein Dienstherr dein Homeoffice als Dienststätte bzw. Dienststelle qualifizieren. Nur dann kann er diese personalwirtschaftlich als Dienstort festlegen.

Im weiteren ist dein Dienstposten im Regelfall organisatorisch an einen bestimmten Dienstort gebunden. Da hängt ein ganzer Rattenschwanz an Folgewirkungen dran (rechtlicher, personalwirtschaftlicher, organisatorischer und haushalterischer Art). Der Dienstherr wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn er diese Büchse der Pandorra aufmachen würde.

Letztlich stellt sich aber die Frage, was du damit erreichen willst. Das du nicht mehr regelmäßig in deine Behörde fahren musst, weil dein Arbeitszimmer/Küchentisch, Couch im Wohnzimmer dann deine Dienststelle wäre? Ich sehe schon die Datenschutzbeauftragten, die Arbeitschutzbeauftragten, die Organisatoren, den Personalrat, etc. Amok laufen.

Oder willst du nur Reiskosten geltend machen? Dann gilt das, wass @WasDennNun richtig beschreibt.

joda:
Danke schon einmal für die Antworten.
Offen gesprochen würde es mir wirklich sehr helfen, wenn ich meinen Dienstwagen(den ich bekommen habe, weil zu meiner Arbeit viel Reisetätigkeit zu verschiedenen Standorten im Umkreis von ca. 250 km zu fahren) für die Fahrt ins Büro kostenfrei nutzen könnte. Ich zahle aktuell mit der 30 Cent -Regelung und zwei Bürotagen pro Woche knapp 1000 Euro pro Monat, um in die Arbeit zu kommen. In Zukunft möchte ich die Bürotage mindestens beibehalten oder eher noch ausbauen, aber unter diesen Umständen ist das für mich nicht leistbar. Mein Vorgesetzter möchte mich gern behalten, aber die Lösungsvorschläge müssen natürlich von mir kommen.
In einem anderen Thread (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php?topic=116018.0  habe ich gelesen, dass der Heimatort als Dienststätte im reisekostenrechtlichen Sinn festgelegt werden könnte. Da war der Sachverhalt zwar etwas anders, aber ich hätte gehofft, dass so eine Regelung für mich vielleicht auch in Frage käme.

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