Autor Thema: [Allg] Erfahrungen steuerliche Absetzbarkeit GKV  (Read 3601 times)

lumer

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Antw:[Allg] Erfahrungen steuerliche Absetzbarkeit GKV
« Antwort #15 am: 28.02.2022 15:50 »
Aus der Verfügbarkeit im laufenden Jahr kann man durchaus Vorteile ziehen. Früher nannte man diese "Zinsvorteile". Und auch heute bringt es noch etwas, wenn man monatlich mehr Geld hat anstatt mit der Einkommensteuerrückzahlung einen noch größeren Batzen zu bekommen.

Ab – zurzeit – einem Jahresbrutto von 58.050 € (entspricht 4.837,50 €) erhöhen sich die Beiträge in der GKV und Pflegeversicherung nicht. Das ist die Beitragsbemessungsgrenze. Deshalb gehen nicht von jedem mehr verdienten Euro ~ 15% weg, sondern nur, solange der Euro solch einer ist, der im Bereich bis zu 58.050 € liegt.

Wenn man in der GKV ist, können Kinder dort familienversichert werden. Wenn man in der PKV ist, müssen die Kinder auch privat und damit kostenpflichtig versichert werden, es sei denn, der Partner/andere Elternteil ist in der GKV und man selbst liegt mit seinem Einkommen unter der Jahresarbeitsentgeltegrenze.

Auch Bequemlichkeit ist etwas, was man in seine Abwägung einstellen sollte. Jeder darf doch seine Prioritäten anders setzen. Und wenn für jemanden die Bequemlichkeit mehr wert ist, als eine Ersparnis bei den PKV-Beiträgen, dann ist es so. Ich empfinde die Ratschläge hier immer nur sehr einseitig pro PKV und als einziger Grund kommt immer nur "es kostet viel weniger!". Nachteile werden kaum aufgezeigt, beispielsweise dass man später, wenn man seine Beamtentätigkeit aufgibt, möglicherweise nicht mehr zurück in die GKV kommt, obwohl diese dann evtl. günstiger wäre. Oder dass die Kinder evtl. mitversichert werden müssen. Oder dass der Beilhilfeanspruch im höheren Alter, wenn die Kinder nicht mehr dazugezählt werden, sich wieder erniedrigt. Oder dass die Beitragshöhe allein von versicherungsmathematischen Modellen abhängen, während der Beitragssatz in der GKV wegen der schieren Masse an pflichtversicherten Arbeitnehmern eine natürliche Grenze nicht überschreiten und deshalb immer bezahlbar bleiben wird.

PrinzP

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Antw:Erfahrungen steuerliche Absetzbarkeit GKV
« Antwort #16 am: 28.02.2022 18:00 »

Das wäre mir völlig neu. Wüsste nicht, was es die Bezügestelle interessiert wie hoch mein Beitrag ist und auf der Seite des LBV NRW konnte ich dazu auch nichts finden.
Gibt es da ein Formular zu oder woher ist dir diese Vorgehensweise bekannt?

Läuft bei mir genau wie von Clarion beschrieben. Immer wenn der PKV-Beitrag erhöht wird, einen Scan der neuen Beiträge an den auf der Abrechnung angegebenen Bearbeiter und im nächsten, spätestens im übernächsten Monat gibt es das höhere Netto (ggf. mit Rückrechnung). Ansonsten erfolgt die Beitragsmitteilung fürs kommende Jahr bei mir in der Regel im November, so dass im Januar direkt schon die korrekten Beiträge für Basisabsicherung und PV berücksichtigt werden.

clarion

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Antw:[Allg] Erfahrungen steuerliche Absetzbarkeit GKV
« Antwort #17 am: 28.02.2022 19:08 »
Solange es keine pauschale Beihilfe gibt, zahlt man in der GKV immer das "Doppelte". Man zahlt  den AG und den AN Beitrag, minus einer geringfügigen Reduzierung, da man keine Krankengeldabsicherung benötigt.

Ich hadere sehr mit dem System  PKV, da total unsolidarisch.  Aber mein moralischer Anspruch  ist nicht so hoch, dass ich bereit wäre jeden Monat einen mittleren dreistelligen Betrag mehr für die PKV zu zahlen. Das läppert sich Jahr für Jahr zu Tausenden von Euro.

Zum Thema Höhe der Beiträge im Alter. Um das abzupuffern, gibt es erstens die Altersrückstellung und zweitens  erhöht sich mit der Pensionierung der Beihilfeanspruch.

Maja01

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Antw:[Allg] Erfahrungen steuerliche Absetzbarkeit GKV
« Antwort #18 am: 01.03.2022 11:30 »
Zitat
Zum Thema Höhe der Beiträge im Alter. Um das abzupuffern, gibt es erstens die Altersrückstellung und zweitens erhöht sich mit der Pensionierung der Beihilfeanspruch.

Das ist nicht in allen Bundesländern so! In Baden-Württemberg bleibt der Beihilfeanspruch bei 50 %. Das heißt deine Kosten steigen im Alter an, während deine Einkünfte sinken. Keine gute Vorstellung. Da ist es nur logisch in der GKV zu bleiben.
Ich als Frau sehe es zudem kritisch, dass für evtl. Teilzeitbeschäftigungen der Betrag in der PKV stets voll zu zahlen ist, in der GKV sinkt er meiner Besoldung entsprechend mit.

Meine Eltern sind beide (getrennt lebend) in der PKV. Mir graut es bei der Vorstellung, welcher Abrechungsirrsinn mit PKV und Beihilfe mich erwartet, wenn Sie es selbst nicht mehr verwalten können (ich wohne nicht in Ihrer Nähe). Für meine Kinder will ich das nicht.

Ich war über meinen Vater auch in der PKV und bin sehr froh, nun als Beamtin eine Wahl zu haben und in der GKV bleiben zu können. Die Tausende sind es mir tatsächlich wert ... Wie lumer schreibt, alles eine Frage der Prioritäten.

NWB

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Antw:[Allg] Erfahrungen steuerliche Absetzbarkeit GKV
« Antwort #19 am: 01.03.2022 11:44 »
Offensichtlich ist die Welt bunt und auch solche Meinungen sind natürlich zu respektieren.
Mir ging es hauptsächlich darum, dass man weiß worauf man sich einlässt und sich nicht hinterher sonstwohin beißt, weil man die Entscheidung bereut

totoughtotame

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Antw:[Allg] Erfahrungen steuerliche Absetzbarkeit GKV
« Antwort #20 am: 03.03.2022 08:49 »
Guten Tag zusammen,

ich suche Personen, die verbeamtet sind und in der GKV geblieben sind. Bei mir steht die Verbeamtung nach A13 an (ca. 56.000 € /Jahr). Soweit ich das verstanden habe, zahle ich dann ca. 850 € GKV Beitrag (inkl. Pflegeversicherung).

Kann mir jemand sagen, wie viel ich davon durch die steuerliche Absetzbarkeit zurückerhalte? Vielleicht gibt es ja hier im Forum Erfahrungen in der Richtung.


Viele Grüße
Rockma

Unterstützt dein Bundesland vielleicht die pauschale Beihilfe? In diesem Fall ist die gesetzliche Krankenversicherung meistens sogar ein sehr gutes Geschäft, ansonsten kann es recht teuer werden, wie einige hier schon angemerkt haben.