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Beamter ü30 werden, Kosten der PKV?
wannabe91:
Hallo liebes Forum,
ich fasse mich kurz: Ich bin beruflich momentan sehr unzufrieden und möchte mich umorientieren. Ich habe verschiedene Berufe ins Auge gefasst, für welche ich mich in den nächsten Monaten bewerben werde. In der engeren Auswahl sind sowohl Laufbahnen im mD als auch im gD. Wo es mich später hinschlägt, ist ja natürlich nicht nur von mir abhängig.
Aufgrund mancher Forenbeiträge bin ich ein wenig geschockt, dass ein Beitritt in die PKV ja scheinbar selbst mit Anfang 30 schon kein Vergnügen mehr ist.
Nun muss ich zumindest grob abschätzen, ob ich es "mir leisten" kann, im Zweifelsfall im mD (A7) zu starten.
Nun zu mir:
- zurzeit 30, bei Verbeamtung also ggf. ca. 32-34
- ledig, keine Kinder (allerhöchstwahrscheinlich auch keine in Zukunft geplant)
- keine aktuellen behandlungsbedürftigen Krankheiten, allerdings vor ca. 10 Jahren mal etwas am Rücken gehabt! Seitdem keine Behandlung mehr darauf
- vor ca. 7 Jahren eine Hyposensibilisierung aufgrund einer Allergie abgeschlossen
Ich habe keine Ansprüche auf besondere Leistungen wie Chefarztbehandlung oder Einzelzimmer. Mit den "Leistungen" der GKV bin ich zufrieden.
Könnt ihr mir (eine grobe) EInschätzung geben was mich das kosten würde und ob sich das alles lohnt?
Danke und Gruß :)
clarion:
Hallo, ich denke mit 350 Euro ist eine solide Kalkulationsgrundlage. Ich vermute nicht, dass Du die Öffnungsaktion in Anspruch nehmen musst. Das entscheidet die Versicherung.
Aratrim:
Lohnen ist relativ und subjektiv.
Es müsste noch geklärt werden ob du eine Karriere im Dienst eines Landes mit einer Beteiligung zur GKV planst und vielleicht eine Laufbahnausbildung benötigst/anstrebst.
Für den Bund rate ich auf jeden Fall in die PKV.
In der GKV bezahlst du zwischen 14-14,6% plus Zusatzbeitrag maximal 706,28 € (2022). Der Bund beteiligt sich hierbei nicht mit einer Beihilfe und du musst die GKV Beiträge ganz alleine Bezahlen.
Eine Beihilfe für die GKV gibt es nur in einigen Bundesländern für Beamte der Länder etc.
Es würde sich vielleicht nur lohnen wenn du durch starke gesundheitliche Probleme oder einer anerkannten Benachteiligung (GdB) massive Risikoaufschläge zu erwarten hättest.
In der PKV hast du als Anwärter bis 35 Jahre einen ermäßigten Beitragssatz von vielleicht 45-75 Euro und danach je nach Alter 150-350 Euro je nach Vita, und Leistungen.
Als Vergleich starte ich im Oktober mit einer ehemaligen großen Anwartschaft (Soldat) auf ein Alter von 32 Jahre (Real 42 Jahre) bei 192 € bei 50% Beihilfe bei der Continentalen in die Ausbildung g.D. Bund.
Hierbei sind aber gute 30 Euro der Anteil der Pflegepflicht die erwähnt werden sollten.
Wirft man ein Blick in die aktuelle Angebots PDF der Continentalen sind alle dort aufgezählten Beamte und Lehrer in diesem beschriebenen Bereich mit den Tarifen Comfort-B/50S + Zusatztarife.
(38 Jahre, Lehrerin, NRW 175,99 Euro)
(35 Jahre, Beamter Bund 170,53 Euro)
etc.
Da du neue ins Beamtentum starten willst und noch keine Versicherung gewählt hast wäre auch ein Blick in die Stiftung Warentest zum Thema PKV etwas für dich.
(https://www.test.de/thema/private-krankenversicherung/)
Eine Steigerung in deiner PKV hängt nicht zuletzt auch von deiner Alterskohorte ab.
Unter dem Strich sollte, meiner Meinung nach, die Wahl klar auf der PKV liegen.
Spätestens mit A10/A11 bezahlst du dich in der GKV sonst auch dumm und dämlich gegenüber deiner PKV. Bei schlechteren Leistungen!
Beispiel:
Besoldungsgruppe A 10, Stufe 5, Tabelle 01.04.2021 - 31.03.2022, ledig , ohne Kinder
Einkommen brutto monatlich
3849.49 €
14 % allgemeiner Beitragssatz
539€
1,1 % Zusatzbeitrag
42€
Beitrag monatlich
581€
Fazit: 350 Euro sind schon sehr solide gerechnet und es werden im besten Fall wie angesprochen deutlich weniger. Du solltest dir meiner Meinung nach nicht den möglichen beruflichen Wechsel an den Kosten einer PKV festmachen. Wir konnten und können ihn am Ende alle leisten und schimpfen oder jauchzen wegen anderen Berufsrelevanten gegebenheiten.
Lieben Gruß
EiTee:
--- Zitat von: Aratrim am 16.03.2022 07:56 ---Fazit: 350 Euro sind schon sehr solide gerechnet und es werden im besten Fall wie angesprochen deutlich weniger.
--- End quote ---
Wenn "deutlich weniger" für 325 steht, dann lasse ich das durchgehen, alles unter 300 sind Angebote vor der Gesundsheitsprüfung mit anschließender, zeitnaher, Erhöhung. Und wenn ich lese "etwas Rücken" werden die Versicherer das intensiv hinterfragen. Kommt hier ein Risikozuschlag in Betracht, dann redet man auch schnell von 400€ p.M.
WasDennNun:
--- Zitat von: EiTee am 16.03.2022 09:32 ---
--- Zitat von: Aratrim am 16.03.2022 07:56 ---Fazit: 350 Euro sind schon sehr solide gerechnet und es werden im besten Fall wie angesprochen deutlich weniger.
--- End quote ---
Wenn "deutlich weniger" für 325 steht, dann lasse ich das durchgehen, alles unter 300 sind Angebote vor der Gesundsheitsprüfung mit anschließender, zeitnaher, Erhöhung. Und wenn ich lese "etwas Rücken" werden die Versicherer das intensiv hinterfragen. Kommt hier ein Risikozuschlag in Betracht, dann redet man auch schnell von 400€ p.M.
--- End quote ---
Ich zahle als Angestellter in der PKV (also ohne Beihilfe) ~140 inkl. PV plus die paar Hundert Euro jährlich für ein paar Rechnungen vom Zahnarzt o.ä. max Betrag wäre 320€ monatlich wenn was einreiche und von der PKV bezahlen lassen würde.
Bin mit knapp über 30 eingestiegen und jetzt Mitte 50 sprich in 5 Jahren werden ich noch weniger zahlen.
Scheinbar sind die Beihilfe Tarife wesentlich teurer, oder die Beamten machen mehr als Vollkasko.
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