Ich kann nicht recht nachvollziehen, warum hier der Meinung der Personaler so viel Wert beigemessen wird. Jeder Laden, der größer ist als die Gemeindeverwaltung von Hinterfischbach sollte doch längst die dezentrale Ressourcenverantwortung eingeführt haben. Nicht der Personaler entscheidet, wer eingeladen wird, sondern ich als Produktverantwortlicher. Der Personaler sorgt dafür, dass mein Entwurf der Stellenausschreibung nach dem neuesten Schrei gegendert wird, dass alle unsere Benefits aufgeführt sind und alle rechtlichen Vorgaben mit Hinweisen auf Teilbarkeit des Arbeitsbereichs, bevorzugter Berücksichtigung von Frauen usw. eingehalten werden, dass alle nicht offensichtlich ungeeigneten Schwerbehinderten und Gleichgestellten bei der Auswahl der Einzuladenden berücksichtigt wurden und dass das Verfahren gerichtsfest dokumentiert wird. Der Personaler ist Kellner, nicht Koch.
Und ganz ehrlich: Schulzeugnisse gucke ich mir gar nicht erst an. Bei Arbeitszeugnissen kommt es darauf an. Je länger die Tätigkeit zurückliegt und je weniger sie mit dem Aufgabenbereich zu tun hat, für den ich suche, desto unbedeutender ist das Arbeitszeugnis für meine Entscheidung. Und für jedes gänzlich unbedeutende Dokument weniger bin ich dankbar.