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1. Job enttäuschend - wann & wie komme ich hier weg?

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Eugenius:
Hallo zusammen,

ich bräuchte mal den guten Rat von Leuten mit Erfahrung, welche sich möglicherweise sogar selbst mal in ähnlicher Situation befanden. Meine Situation ist wie folgt:

Ich habe vor kurzem meinen 1. Job nach dem Studium bei einer Bundesbehörde angefangen; hierfür bin ich sogar in ein anderes Bundesland gezogen, da ich aufgrund von privaten Problemen & Corona in Verbindung mit einem grundlegenden fachlichen 'Richtungswechsel' meinerseits Schwierigkeiten hatte eine Stelle zu finden. Jedenfalls habe ich bei besagter Behörde einen auf 2 Jahre befristeten Vertrag unterschrieben - es geht um ein bestimmtes Projekt. Da ich sowieso mittelfristig wieder in meine Heimatregion zurückkehren wollte (auch dort gibt es diverse Behörden) stellte der Projektcharakter bzw. die Befristung des Vertrages für mich überhaupt kein Problem dar - im Gegenteil, es passt ja in meine Planung.

Nach den ersten Wochen im Job stellt sich jetzt allerdings nach und nach heraus, dass meine Erwartungen an diesen 1. Job wohl enttäuscht werden. Zwar erscheint mir die Behörde generell als Arbeitsgeber sympathisch, die Kollegen sind zwischenmenschlich auch wirklich top - allerdings habe ich das Gefühl in Bezug auf die inhaltlichen Tätigkeiten einfach das falsche Referat erwischt zu haben. Zunächst mal gibt es hier eine unglaublich hohe Fluktuation; quasi das halbe Referat wurde in der jüngeren Vergangenheit ausgetauscht; zudem kommt jetzt auch bald eine neue Referatsleitung. Davon abgesehen sind die inhaltlichen Tätigkeiten auch wirklich alles andere als spannend. Für mich wird mit jeder weiteren Woche eigentlich absehbar, dass ich hier in den nächsten 2 Jahren nichts spannendes machen werde und wahrscheinlich auch fachlich kaum was lernen werde, was mir künftig nützlich sein könnte.

Jetzt stellt sich für mich die Frage, wie ich mit dieser Situation umgehen kann. Ich möchte eigentlich nicht die vollen 2 Jahre durchziehen; allerdings scheint es mir auch nicht realistisch, mich sofort auf andere Stellen erfolgreich zu bewerben. Ich habe durch besagte Gründe eine signifikante Lücke im Lebenslauf und habe die Befürchtung, dass mir eine sofortige "Flucht" vor dem 1. Job jetzt doppelt negativ ausgelegt werden könnte. Realistischer erscheint mir, dass ich Anfang nächsten Jahres mich nach Stellen umsehe und dann, je nachdem wie lange die Suche dauert, nach 1-1,5 Jahren in meine Heimatregion zurückkehre.

Wie würdet ihr eine solche Situation angehen? Problematisch sind für mich insbesondere folgende Aspekte:

1. Soll ich bei Bewerbungen offen kommunizieren, dass ich inhaltlich unzufrieden bin? Oder soll ich das Projekt positiv darstellen und ausschließlich mit dem Standort-Faktor argumentieren?

2. Wie soll ich gegenüber meinem jetztigen AG kommunizieren? Soll ich mich einfach "heimlich" bewerben und im Falle einer Zusage dann entsprechend der Kündigungsfrist kündigen? Bei einem befristeten Vertrag sollte das ja eigentlich niemand wundern, oder? Problematisch ist natürlich, dass ich zunächst ja einen positiven Eindruck erwecken muss...

3. Wann würdet ihr mit dem Bewerbungsprozess anfangen?


Ich freue mich über jeden, der seinen Senf dazu gibt!  ;)

Schönes Wochenende
Eugenius

clarion:
Hallo Eugenius,

Bist Du an einer Uni oder an einem Forschungsinstitut?

Die Tatsache,  dass Du einen befristeten Vertrag hast, macht es m.E. nicht verwerflich auch jetzt schon weiter zu suchen. Allerdings  würde es komisch aussehen, wenn Du Dich  wieder auf eine befristete Stelle womöglich mit schlechteren Kondition bewerben würdest.

Die EU Referatsleitung könnte, wenn sie gut ist, noch einmal frischen Wind rein bringen und neue Strukturen aufbauen., so dass die Arbeit mehr Spaß macht.

Ich würde davon abraten, im Bewerbungsprozess etwas Negatives über die jetzige Arbeitsgeber sagen. Ich würde mit Standort und Befristung argumentieren.

Ich würde beim bisherigen Arbeitgeber nicht ohne Not  sagen,  dass Du Dich wegbewerben willst, es sei denn Du weißt, dass persönliche Bekanntschaften zwischen  alten und potentiell neuen Arbeitsgeber bestehen.

Ich wünsche Dir viel Glück.

Britta2:
Man könnte ja argumentieren, dass man der Liebe wegen wechseln möchte ...  ;)
Klappt aber nur, wenn der neue Arbeitsplatz auch etwas entfernt wäre (Umzug ...).
Ist zwar geschwindelt, aber positiv begründet und tut keinem weh.

WasDennNun:
zu 1.) natürlich sollte man kommunizieren, dass man nicht zufrieden ist und sich das anders vorgestellt hat, dazu ist doch die Probezeit da.
zu 2.) man sieht sich immer zweimal, heißt es ja, wenn man also hintenrum beim aktuellem AG agiert, dann ist die Gefahr da, dass es auf einem zurückfällt. ansonsten siehe Punkt 1.
zu 3.) Gestern.

Wenn dein Projekt tatsächlich ein 2 Jahresprojekt ist, dann wäre ich als AG extrem sauer, wenn du nach 1,5 Jahren gehst und ich zusehen kann wie ich das Projekt abschließe (ich durfte schon mehrfach in meinem Leben so eine Feuerwehr spielen und die abtrünnigen Kollegen haben in unserem Umfeld auch keinen Fuß mehr auf dem Boden bekommen)
Wenn du nach 3 -6 Monaten ankündigst gehen zu wollen, dann ist alles palletti, und evtl. findet man intern doch noch was passendes, bzw. hat genügend Zeit Nachrücker Personal zu finden.

Max:
1. Nein. Falls du dich auf etwas unbefristetes bewirbst,  kannst du die Befristung als Grund nutzen. Ansonsten wäre der Wunsch nach Rückkehr in die Heimat nachvollziehbar.
2. Wenn der nächste Job festgezurrt ist kündigen.
3. Sofort.

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