Was könnten da Gründe für sein? Vielleicht seh ich den Wald vor lauter Bäumen nicht!? :-/
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das Absehen von einer Stellenbesetzung, weil die Behörde zu der Auffassung gelangt, dass eine Beförderung eines Bewerbers dem Maßstab der Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung nicht gerecht werde und/oder dem Grundsatz der Bestenauslese für den zu besetzenden Dienstposten zuwiderlaufen würde (BVerwG, NVwZ 1997, 283f., OVG Greifswald 28.10.2009 – 2 L 209/06), zB weil der einzige Bewerber auf Grundlage des Bewerbungsgesprächs für ungeeignet erachtet wird (OVG Münster 31.05.2010 – 6 B 448/10),
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die beabsichtigte Ausweitung des Bewerberkreises aus qualitativen Gesichtspunkten (zB BVerwG, NVwZ-RR 2000, 172, 173; OVG Koblenz 06.11.1997 – 10 B 12387/97), zB weil der interne Bewerber nicht hinreichend qualifiziert erscheint (VGH Kassel, NVwZ-RR 1994, 525, 526) oder mit dem Ziel der Frauenförderung (OVG Saarlouis, NVwZ-RR 2003, 48, 49 siehe auch OVG Lüneburg 27.02.2008 – 5 ME 34/08 Abbruch auf Verlangen der Frauenbeauftragten),
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die Beanstandung eines Auswahlverfahrens durch ein Gericht (OVG Greifswald 28.10.2009 – 2 L 209/06; OVG Bautzen 14.05.2004 – 3 BS 265/03, LKV 2005, 223, 224, VGH Kassel 17.06.1992 – 1 TG 37/92, ZBR 1993, 210; LAG Hamm 14.08.2003 – 11 Sa 1743/02; Schnellenbach, ZBR 1997, 169, 170). Diese Auffassung wird hingegen vom VGH München (NVwZ-RR 2006, 344) abgelehnt, weil ein solcher Grund von interessierter Seite provoziert und bei einem erneuten Verfahren die gebotene Fairness und Transparenz beeinträchtigt werden könnten. Diese Auffassung ist abzulehnen. Denn derartige Sachverhalte können als Missbrauchsfälle betrachtet werden, so dass aus diesem Grund die Stellenausschreibung nicht aufgehoben werden darf.
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Die Stelle soll nach langer Zeitdauer zum Zwecke der Aktualisierung und ggf Vergrößerung des Bewerberkreises erneut ausgeschrieben werden (LAG Hamm 14.08.2003 – 11 Sa 1743/02; OVG Koblenz 06.11.1997 – 10 B 12387/97).
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Irrtümliche Ausschreibung einer befristeten Stelle als unbefristet, denn der öffentliche Arbeitgeber kann nicht gezwungen werden eine Stelle aufgrund eines fehlerhaften Ausschreibungstextes unbefristet zu besetzen (BAG, NZA 2009, 901, 903f., Rn. 31; Laber/Gerdom, öAT 2010, 49, 53).
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Neue organisatorische Aspekte, welche die Besetzung des Dienstpostens nicht mehr geboten erscheinen lassen (Carl, ZBR 2003, 343, 344).
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Das Erfordernis einer neuen Ausschreibung, um das Anforderungsprofil geänderten Bedingungen anzupassen (BVerwG, NVwZ-RR 2002, 47, 48; OVG Münster, NVwZ-RR 2004, 184, 185) bzw zum Zwecke der Präzisierung des Anforderungsprofils (OVG Münster 23.06.2008 – 6 B 560/08 Rn. 13f).
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Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand, welche zu einem Absehen von der Stellenbesetzung führen (OVG Lüneburg 13.05.1992 – 2 L 832/91).