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[BW] GKV wird für Beamte geöffnet

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Karsten:
19.04.2022
Baden-Württemberg will Beamten Zugang zu Krankenkassen ermöglichen
Das Bundesland Baden-Württemberg möchte seinen Beamten den Weg in die gesetzliche Krankenkasse ermöglichen. Dieses Ziel hat sich die Landesregierung bis zum 31.12.2022 gesetzt.

Seit dem 1. August 2018 können erstmals in Deutschland Beamtinnen und Beamte einen Zuschuss des Arbeitgebers zur gesetzlichen Krankenversicherung erhalten. Diesen Weg hat das Bundesland Hamburg geebnet. Damit will die Hansestadt es seinen Staatsdienern ermöglichen, sich auch einer Krankenkasse anzuschließen statt sich privat zu versichern. Davor war das für Staatsdiener keine attraktive Option. Denn während sie für eine private Krankenversicherung Anspruch auf Beihilfe haben und 50-70 Prozent der Gesundheitskosten von ihrem Dienstherren ersetzt bekommen, müssen sie für eine Krankenkasse den vollen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil zahlen.

Ein Jahr nach deren Einführung in Hamburg nahmen bereits 1.365 Beamtinnen und Beamten bzw. Versorgungsempfängerinnen und -empfänger den Zuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung in Anspruch, verkündete die Hamburger Gesundheitsbehörde damals auf ihrer Webseite. Im Februar 2022 hätten bereits 1962 aktive Beamte und 350 Versorgungsempfänger die Wechseloption genutzt und sich einer Krankenkasse angeschlossen. Das berichtet das "Ärzteblatt" und beruft sich dabei auf eine Antwort des Senats auf eine Anfrage der CDU.

Das Hamburger Modell hat Strahlkraft auch über die Elbestadt hinaus. Denn auch die Bundesländern Berlin, Brandenburg, Bremen und Thüringen haben ihren Staatsdienern inzwischen die Wahlfreiheit eingeräumt. Auch der Freitstaat Sachsen hat sich mit diesem Thema beschäftigt und die Pläne in den Koalitionsvertrag aufgenommen. Beamte des Freistaates Sachsen sollen demnach die Möglichkeit erhalten, sich ohne Nachteile gesetzlich krankenzuversichern.

Nun will sich auch Baden-Württemberg mit diesem Thema beschäftigen. Bis zum Ende des Jahres soll eine pauschale Beihilfe als Alternative zur individuellen Beihilfe in der Krankenversicherung eingeführt werden. Darüber berichtet die "Ärztezeitung".

https://www.versicherungsbote.de/id/4905698/Baden-Wurttemberg-will-Beamten-Zugang-zu-Krankenkassen-ermoglichen/

Landsknecht:
In Hamburg bei ca. 50.000 aktiven Beamten eine echte Erfolgsgeschichte.... 1962 sind in die GKV gewechselt... 3,9 % UiUiUi :'( Die Strahlkraft ist immens...

Bastel:
Da man den eD und mD eh so gut wie abgeschafft hat, braucht man auch keine GKV anbieten.

clarion:
Und von den 1962 sind wohl etliche die schon vorher freiwillig (haha) gesetzlich versichert waren. Die Öffnungsaktion gibt es noch nicht so lange.

Karsten:

--- Zitat von: Landsknecht am 20.04.2022 12:27 ---In Hamburg bei ca. 50.000 aktiven Beamten eine echte Erfolgsgeschichte.... 1962 sind in die GKV gewechselt... 3,9 % UiUiUi :'( Die Strahlkraft ist immens...

--- End quote ---

Ich finde die Entwicklung eigentlich gar nicht schlecht,  wenn man bedenkt, dass bei Einführung des Modells in 2018 bereits PKV Versicherte Beamte nicht in die GKV wechseln durften. Damit war klar, dass dich erst langfristig Verschiebungen ergeben können.

Erhielten im Februar 2019, ein halbes Jahr nach dem Start, 1015 Beamtinnen und Beamte die sogenannte pauschale Beihilfe ausgezahlt, waren es im Ende 2021 bereits 1962 aktive Beamte und 350 Versorgungsempfänger.

Es bedeutet immerhin,  dass in 2 Jahren knapp 900 neu eingestellte Beamte sich für die GKV entschieden haben. Ich bin nicht im Bilde wie viele Beamte Hamburg jährlich einstellt. Aber wenn man bedenkt, dass die PKV seit 2012 kontinuierlich schrumpft und selbst die Debeka als Marktführer mit 90% Beamten nur 11.000 Neukunden in 2021 gewinnen konnte, sind 900 Versicherte weniger schon schmerzhaft.

Letztlich ist es nie verkehrt,  wenn der Kunde bzw. der Beamte eine Wahl hat und dich für ein System entscheiden kann.

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