Muss man eurer Meinung nach alle noch so kleinen Risiken im Leben absichern? Oder ist das sonst "unsolidarisch"? Ich denke nein.
Und wenn doch, dann kann ich das selbst durch gut gewählte Anlage deutlich sicherer als wenn das die Krankenkasse für mich täte.
Nein, man muss nicht "jedes noch so kleine Risiko" absichern. Es braucht beispielsweise definitiv keine Handy-, Glasbruch-, Reiserücktritt-, Kreditausfall- oder Unfallversicherung. Da geht es im worst case um Summen, die einen vielleicht ärgern, aber keinesfalls in finanzielle Schieflage brächten.
Ich persönlich halte auch nichts von der KFZ-Vollkasko, aber ich fahre auch keine teuren Autos ;-)
Und auch in der PKV muss man nicht jeden Quatsch mitmachen (z.B. Naturheilverfahren). Im Gegensatz zu den gerade genannten Beispielen, ist es "uns" als Laien aber nicht möglich die Risiken einer bewusst lückenhaft gestalteten Police einzuschätzen.
Wir reden hier gerade exemplarisch von nicht/nicht ausreichend abgedeckten Hilfsmitteln wie Rollstühlen, oder Prothesen, das kann aber ebenso gut Arzneimittel, Psychotherapie, Krankenhäuser, Ärzte etc.pp. betreffen, die einem im Fall der Fälle verwehrt bleiben.
Wie @clarion schon schrieb: Hierzulande muss sich eigentlich niemand Sorgen machen im Krankheitsfall nicht vernünftig behandelt zu werden, ganz gleich wie er versichert ist.
Aus Sicht der Solidargemeinschaft kann das allerdings nicht bedeuten, dass jeder jederzeit "das Beste vom Besten" bekommen, denn das wäre schlicht nicht finanzierbar. Bei der GKV hat man folglich den Anspruch "eine notwendige, ausreichende und wirtschaftliche Versorgung" zu erhalten.
Nun hat man als Beamter schon das "Privileg" sich unabhängig vom Einkommen und zu vergleichsweise günstigen Beiträgen eine private Versicherung aussuchen zu dürfen und zumindest ich persönlich kann vor diesem Hintergrund nicht verstehen, wieso man dieses Privileg nicht nutzt.
Zum Thema "Ersparnis anlegen": Wer in Bezug auf seine Gesundheit wegen 30€ das "Zocken" anfängt, hat in aller Regel weder den finanziellen Spielraum, noch die Disziplin die Kohle am Ende tatsächlich langfristig anzulegen. Zumal die schönste Renditeerwartung über einen Anlagehorizont von 30+ Jahren überhaupt nichts nützt, wenn der "Fall der Fälle" schon in 10 Jahren eingetreten ist.
Wie irgendwer hier schon schrieb: Ein Versicherung soll mich vor existenziellen Risiken schützen. Da steht die eigene Gesundheit mit weitem Abstand auf Platz 1 der Prio-Liste. Deshalb gilt in der Hinsicht für mich: Keine Kompromisse wegen Kleingeld!
Wenn du das anders siehst - kein Problem. Lass dich aber bitte dennoch beraten, damit du für dein Geld zumindest eine faire Gegenleistung erhälst.