Autor Thema: Gendern in Briefen, Mails ... Muss/Pflicht durch Anweisung oder Frei Schnauze ..  (Read 5270 times)

schnullibulli

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Hallo,

muss das sog. Gendern in externen Briefen an z. B. BürgerInnen und anderen Behörden z. B. durch eine Dienstanweisung angeordnet werden? Wie ist das mit internen Mails z. B.?

Wie wird das bei euch gehandhabt?

Danke.

Gruß

Flying

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Das soll doch mal bitte jeder machen, wie er es für richtig hält.
Ich hoffe mal nicht, dass es für diesen Unsinn auch noch eine Dienstanweisung geben wird.

Kaiser80

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Das soll doch mal bitte jeder machen, wie er es für richtig hält.
Ich hoffe mal nicht, dass es für diesen Unsinn auch noch eine Dienstanweisung geben wird.
Die Meinung teile ich nicht. Ohne Regelung macht wieder jeder was er will, der/die eine fühlt sich gegängelt, de/die eine angepisst und und und. Eine Regelung in der Behörde und Feierabend.

Opa

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Hallo,

muss das sog. Gendern in externen Briefen an z. B. BürgerInnen und anderen Behörden z. B. durch eine Dienstanweisung angeordnet werden? Wie ist das mit internen Mails z. B.?

Wie wird das bei euch gehandhabt?

Danke.

Gruß
Grundsätzlich könnte die Dienststelle so etwas anordnen. In der Praxis stelle ich mit das schwierig vor, da es keine allgemeinverbindlichen Regeln für das sogenannte „gendern“ gibt.
Neben der Beeinträchtigung der Verständlichkeit des gesprochenen und geschriebenen Wortes weisen die meisten Gender-Ideen neue Defizite auf, wie z.B.
- die sprachliche Diskriminierung von Männern, wenn ich sage oder schreibe „Liebe KollegInnen“ (das Wort „Kollegen“ fehlt hier),
- die grammatisch unzulängliche Flexion von Worten wie „Ärzt*in“ (hier fehlt der „Arzt“),
- die Verkomplizierung von zusammengesetzten Hauptworten („Bürger_innenmeister_innen“)
- die falsche Verwendung des Partizips wie bei „75% der Studierenden arbeiten in einer Nebentätigkeit“ (während sie arbeiten, studieren sie gerade nicht, sind also Studenten, aber keine Studierenden)

Falls also ein Arbeitgeber/Dienstherr per Weisung verlangt, dass die Mitarbeiter gendern, muss er auch das detaillierte Regelwerk vorgeben und für die daraus entstehenden sprachlichen Unzulänglichkeiten gerade stehen.



veeam

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Ist bei uns nicht verfügt. Handhabt jeder wie er will. Nervt mich.

Ich habe mich von "An alle Kolleginnen und Kollegen" in meinen E-Mails verabschiedet und adressiere im Haus "An alle Bediensteten" Damit erschlage ich Männlich, Weiblich, Divers, Angestellte, Beamte und Arbeitende.

Auch sonst gelingt es mit etwas Umgewöhnung erstaunlich gut auf gezielte genderförmliche Ansprachen und Bezeichnungen zu verzichten. Ist mein Weg um mich diesem Gendersternchen, Genderpipe, doppelt und dreifachen Bennenungen /Innen /Außen /Drüber /Drunter zu entziehen.

Flying

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Das soll doch mal bitte jeder machen, wie er es für richtig hält.
Ich hoffe mal nicht, dass es für diesen Unsinn auch noch eine Dienstanweisung geben wird.
Die Meinung teile ich nicht. Ohne Regelung macht wieder jeder was er will, der/die eine fühlt sich gegängelt, de/die eine angepisst und und und. Eine Regelung in der Behörde und Feierabend.

Ja, aber so hat zumindest jeder eine Begründung, warum er es so macht.

Ansonsten verweise ich auf die von @Opa verwiesenen Schwierigkeiten. Mir soll es letzlich egal sein - aber warum BewerberInnen (gesprochen noch mehr als geschrieben) jetzt besser sein soll als Bewerber ist mir nicht erkenntlich. In dem einen fühlen sich manche Frauen nicht angesprochen, in anderen halt manche Männer nicht. 

BAT

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Es gibt hier eine unverbindliche Richtlinie, wie es behandelt werden soll.

Vollumfänglich ist das ehe nicht möglich, da es völlig praxisfremd ist. Sei es wegen der Kommunikation in anderen Sprachen, sei es aber auch, um Missverständnissen aus dem Weg zu gehen. Soll ich der Polizei denn mitteilen, das wir Demonstrierende wegen des Ukraine - Krieges haben? Die würden sofort losfahren, obwohl die Demo für heute Abend angemeldet ist...

veeam

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Soll ich der Polizei denn mitteilen, das wir Demonstrierende wegen des Ukraine - Krieges haben? Die würden sofort losfahren, obwohl die Demo für heute Abend angemeldet ist...

Meldung an die Polizei: Für heute Abend ab 18 Uhr ist im Stadtgebiet XYZ / Großraum Bla bla / im Bereich der Straße ABC (wähle zutreffendes) eine Demonstration mit X-Teilnehmenden  gegen/für -beliebiger Grund- gemeldet. Kontaktperson vor Ort ist Vorname Nachname. Bei eventuellen Rückfragen unter der Nummer 1234 zu erreichen.


Wüsste nicht wo es da nun Raum für Fehlinterpretationen geben sollte.

BAT

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Die Meldung ist verwirrend, sie enthält das Präsenz. Führt zum ausrücken. Verwaltungssprache ist genau, sehr genau.

BATKFMaui

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Es gibt hier eine unverbindliche Richtlinie, wie es behandelt werden soll.

Vollumfänglich ist das ehe nicht möglich, da es völlig praxisfremd ist. Sei es wegen der Kommunikation in anderen Sprachen, sei es aber auch, um Missverständnissen aus dem Weg zu gehen. Soll ich der Polizei denn mitteilen, das wir Demonstrierende wegen des Ukraine - Krieges haben? Die würden sofort losfahren, obwohl die Demo für heute Abend angemeldet ist...

Beifall!!

Sozialarbeiter

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Zitat
Moin,
...Texthalter...Blablabla...

Moin schließt alle ein.
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

AndreasHL

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Hallo,

für "meine" Dienststelle (Land Schleswig-Holstein) gibt es eine genaue Dienstanweisung.

Anschrift in Schriftstücken: "Herrn" oder "Frau" entfällt
Anrede: Guten Tag Vorname Nachname

Dies gibt dann schöne Stilblüten wie "Guten Tag Dr. med. Otto Prügelpeitsch".

Komisch nur, dass das in keiner anderen mit bekannten Landesbehörde so gemacht wird. Ich glaube, wir sind Testballon.

Viele Grüße

Andreas


blondie

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Bei uns muss zukünftig in Stellenausschreibung das w nach vorne. also statt m/w/d, dann w/m/d.
Ich hatte vorgeschlagen, dass je nach dem unterrepräsentierten Geschlecht zu ändern. Es ist nur noch seltsam, was so passiert....

Flying

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Bei uns muss zukünftig in Stellenausschreibung das w nach vorne. also statt m/w/d, dann w/m/d.
Ich hatte vorgeschlagen, dass je nach dem unterrepräsentierten Geschlecht zu ändern. Es ist nur noch seltsam, was so passiert....

Dann müsste aber das d nach vorne

yamato

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Gerade ein interessanter Artikel in Welt Online allerdings hinter der Bezahlschranke.
Der Autor, ein Professor an der Hochschule Ludwigsburg zweifelt an, dass ein AG seinem AN die Verwendung der Gendersprache aufzwingen kann. Weil es sich um eine "Kunstsprache handelt die Ausdruck einer politischen Ideologie ist."
Allerdings differenziert der Artikel auch, zwischen Tendenzbetrieben und normalen Betrieben. Ob der AN ein Schreiben mit seinem Namen unterzeichnet oder nur im Namen der Firma schreibt. Wäre halt mal interessant wie das die Arbeitsgerichte sehen.