Autor Thema: [NW] PKV mit Risikozuschlag - utopische Kosten in Zukunft?  (Read 4156 times)

U123

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Hallo zusammen,

ich (30 J.) werde bald als Richter in NRW beginnen zu arbeiten und habe auf Grund einiger - wenn auch kleiner - Vorerkrankungen ein wenig Probleme mit der Wahl einer PKV. Eine richtige Wahl habe ich gar nicht, da mir mir im Rahmen anonymer Voranfragen nur 2 Versicherungen überhaupt ein Angebot gemacht haben, darunter die Barmenia. Sie würde mich normal versichern, allerdings einen Risikozuschlag von etwa 30 Prozent erheben, sodass ich mit 1-Bett und Ergänzungstarif bei etwa 430 Euro liegen würde. Selbst wenn ich 1-Bett wegließe, wären es nur ca 10 Euro weniger.

Einerseits bin ich natürlich glücklich, einen offenbar guten Tarif angeboten zu bekommen, andererseits empfinde ich schon 430 Euro monatlich als heftig. Und wenn ich dann ausrechne (unter Annahme einer Steigerung von 2,8 Prozent pro Jahr, wobei man das natürlich gar nicht vorhersagen kann), wo ich in 30 Jahren liegen würde, steht da eine Zahl jenseits der 900 Euro. Und das ist wirklich viel, oder nicht?

Ich weiß, dass ich keine große Wahl habe, da die anderen Varianten (Öffnungsklausel mit schlechteren Bedingungen oder noch teurere GKV) nicht besser sind. Aber trotzdem erschreckt es mich, welche Kosten auf mich zukommen werden, da ich in NRW einfach nicht mit hälftiger Beteiligung des Staates in der GKV bleiben kann.

Gibt es hier noch jemanden, der in einer ähnlichen Situation ist oder war? Ist meine Berechnung realistisch?

Ich danke euch für eure Antworten.
« Last Edit: 28.08.2022 02:47 von Admin2 »

Dogmatikus

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Antw:PKV mit Risikozuschlag - utopische Kosten in Zukunft?
« Antwort #1 am: 27.08.2022 09:55 »
Ich hab auch zu Beginn einen Risikozuschlag bekommen, war damit aber trotzdem "nur" bei 330 €, nach Erhöhung mittlerweile bei 355 €. PKV ist die debeka. Allerdings ohne Chefarzt/1-Bett.

Hinsichtlich der Prognose in 30 Jahren: Du musst bedenken, dass 900€ durch die Inflation in 30 Jahren etwa das sind, was heute 400€ sind. Sprich: Aus heutiger Sicht klingen 900€ dystopisch viel. Ist es aber gar nicht...

Max

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Antw:PKV mit Risikozuschlag - utopische Kosten in Zukunft?
« Antwort #2 am: 27.08.2022 12:41 »
Was wäre denn die Alternative?
GKV steigt genauso. Wenn man die Lohnentwicklung einbezieht also nicht beunruhigend. Im Alter kommt dann noch eine höhere Beihilfe dazu, so dass das insgesamt schon passen wird.

Ozymandias

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Antw:PKV mit Risikozuschlag - utopische Kosten in Zukunft?
« Antwort #3 am: 27.08.2022 13:47 »
GKV mit Pflegeversicherung liegen heute schon bei fast 1000 Euro im Monat.
Dass die Arbeitgeber die "Hälfte zahlen" hat man nur so gemacht, damit die Arbeitgeber sich als Wohltäter bezeichnen können und die Arbeitnehmer nicht die ganze Rechnung durchblicken. Wirtschaftlich gesehen entspricht das Arbeitgeberbrutto dem erwirtschaften Lohn des AN, dazu kommt dann noch ein Gewinnzuschlag des Unternehmers, den der AN erwirtschaften muss.

Und der Beitrag steigt über 3 Komponenten. Beitragsbemessungsgrenze, Beitragssatz und Leistungseinschränkungen.

Ich habe es mal für Selbständige ausgerechnet und da sind auch fast 2000 Euro Beitrag für die Zukunft rausgekommen. 900 Euro sind da für die Hälfte bei Beamten realistisch.

Bei 3% Steigerung des Gehalts würde man von 5.000 auch auf 12.136 Euro Gehalt kommen.
5000*1.03^30=12.136 Euro



U123

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Antw:PKV mit Risikozuschlag - utopische Kosten in Zukunft?
« Antwort #4 am: 27.08.2022 13:51 »
Danke für eure Antworten, ihr habt sicher Recht. Und eine Alternative habe ich - angesehen von der Öffnungsaktion mit möglicherweise niedrigerem Tarif aber schlechterer Leistung - ja ohnehin nicht.

clarion

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Antw:PKV mit Risikozuschlag - utopische Kosten in Zukunft?
« Antwort #5 am: 27.08.2022 23:34 »
Hallo,

Ich bin erst mit 40 bei der Debeka eingestiegen und musste die Öffnungsaktion in Anspruch nehmen. 430 Euro scheint mir sehr viel,  ich tahlen knapp unter 350 Euro.

Als Richterin bist Du bei der GKV ruckzuck über der Beitragsbemessungsgrenze, das wäre sogar dann teurer für dich, wenn du die pauschale Beihilfe in Anspruch nehmen könntest.

U123

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Mir erscheint es auch recht viel, aber ein anderes Angebot habe ich nicht erhalten.

Sleyana

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Die Debeka und die HUK werden nicht von Maklern vertreten. Du müsstest dich direkt an die beiden wenden.

Ozymandias

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Es gibt auch noch einen dritte Möglichkeit in Deutschland außerhalb der GKV und PKV. Die wenig bekannte Solidargemeinschaft, aber verträgt sich auch nicht richtig mit dem Beamtentum. z.B. hier https://de.wikipedia.org/wiki/Samarita_Solidargemeinschaft

Gibt eine handvoll dieser Solidargemeinschaften.

Die PKV ist aber auch bei 400 Euro mtl. die bessere Variante, vor allem später im Ruhestand.

Alphonso

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Antw:PKV mit Risikozuschlag - utopische Kosten in Zukunft?
« Antwort #9 am: 29.08.2022 12:44 »
Für einen Premiumtarif sind zu heutiger Zeit 430 Euronen leider Standard geworden. Nach Unten wird sich da so schnell nichts mehr entwickeln. Aber es ist immer noch besser als die GKV

U123

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Wie ist das eigentlich mit den Leistungen, die in den Bedingungen festgehalten sind? ZB Erstattung von Kosten für Brillen iHv 400 Euro alle 2 Jahre. Die Inflation macht ja auch hier nicht halt. Werden diese Beträge im Laufe der Zeit auch nach oben hin (im Einklang mit den Beitragssteigerungen) angepasst, sodass in 20 Jahren zB eine Brille bis zu 600 Euro ersetzt wird?

Rainer Hohn

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U123, besteht denn die Möglichkeit, dass die Diagnosen, die zur Erhebung deines Risikozuschlags führen später entfallen? Falls ja, kann/muss der Risikozuschlag im Verlaufe deines Lebens auch wieder entfallen.


U123

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Ggfs. ein Teil, aber sicher ist es nicht.