Autor Thema: Minusstunden aufgrund fehlender Einteilung  (Read 1444 times)

Martin

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Minusstunden aufgrund fehlender Einteilung
« am: 06.09.2022 10:15 »
Ich habe die Abmachung mit meinem Hauptarbeitgeber, dass ich aufgrund meiner Wochenarbeitszeitreduzierung diesem meine Verfügbarkeiten für den Folgemonat melde, sodass er mich dementsprechend einplanen kann. 

Ich nenne ihm immer um die 9-12 Tage im Monat wo ich arbeiten kann. Je nach Dienstplan meiner Frau, sodass die Betreuung unseres Kindes gewährleistet ist.

Wir haben in der Arbeit mehrere 12 Std Dienste und einen 8 Std Dienst am Tag und ich muss mit der reduzierten Wochenarbeitszeit auf knapp 100 Std im Monat kommen.

Jetzt ist es so, dass mein Chef mir nur 8-9 Dienste gibt und die Hälfte davon die 8 Std Dienste betreffen, weswegen ich kontinuierlich immer weiter ins Minus gerate.

FRAGE:  Liegt hier ein Organisationsverschulden vor, wonach mir mein Chef keine Minusstunden geben kann/darf, da ich die Stunden mit meinen Verfügbarkeiten erarbeiten kann, aber aufgrund seiner Planung die Wochenarbeitszeit nicht erreichen kann?

JesuisSVA

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Antw:Minusstunden aufgrund fehlender Einteilung
« Antwort #1 am: 06.09.2022 10:27 »
Es bedarf keines Organisationsverschuldens. Eine Inanspruchnahme des Arbeitnehmers in geringerem Umfang als vereinbart ist grundsätzlich ein reines Arbeitgeberproblem. Ausnahmsweise kann für zur Disposition des Arbeitnehmers stehende Zeiten, bspw. in Gleitzeitvereinbarungen, das Risiko einer solchen zu geringen Inanspruchnahme auf den Arbeitnehmer verlagert werden. Das ist hier aber gerade nicht der Fall, da der Arbeitgeber die Lage der Arbeitszeit bestimmt. Einzig bliebe noch der Ausgleich innerhalb des Ausgleichszeitraums nach § 6 Abs. 2 TVÖD. Sofern er nicht anderweitig explizit festgelegt worde ist, entspricht er grundsätzlich dem Schichtplanturnus. Das führt aber nur dazu, dass der Arbeitgeber Dich zum Ausgleich zeitlich entsprechend mehr in Anspruch nehmen darf.

Martin

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Antw:Minusstunden aufgrund fehlender Einteilung
« Antwort #2 am: 06.09.2022 10:43 »
Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.

Dies heisst quasi der Arbeitgeber kann von mir irgendwann verlangen, dass ich in gewissen Monaten mehr arbeiten muss, aufgrund der Minusstunden, welche aufgrund seiner Planung entstanden sind?

Meine Reduzierung erfolgte aus dem Grund und mit der Absprache, dass ich ihm alle Tage nenne, an denen ich Arbeiten kann, sodass die Betreuung unseres Sohnes immer gegeben ist und ich in diesen Tagen auch auf meine Sollarbeitszeit komme.

Wenn ich jetzt kontinuierlich weiter ins Minus gehe, derzeit sind es 3 Monate in denen ich bereits reduziert habe und bin bei knapp 100 Minusstunden, also schon mit einem Monat Arbeitszeit im Rückstand. Dies kann ich mit der Betreuung und dem Dienstplan meiner Frau, so schnell nicht mehr reinholen.

JesuisSVA

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Antw:Minusstunden aufgrund fehlender Einteilung
« Antwort #3 am: 06.09.2022 10:46 »
Das kommt auf den Ausgleichszeitraum an.