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Der Low-Performer und Minderleister-Thread
LowPerformer:
Hallo liebe Forum-Kollegen,
ich, Tarifbeschäftigter einer obersten Bundesbehörde in EG 15, muss mich hier jetzt einmal als absoluter Low-Performer outen.
Mein Tagwerk sieht häufig so aus, dass ich kaum einmal 1-2 Mails schreibe und effektiv nur 30-60 Minuten pro Tag "arbeite". Die restliche Zeit sitze ich ab, surfe im Netz, spiel auf dem Handy oder suche mir jemanden zum quatschen. Die Qualität meiner Arbeit passt aber, bekomme sogar häufig Lob.
Dank großzügiger HomeOffice-Regelung, schaffe ich es auch häufig zu Hause gar nichts zu machen und dann in der Dienststelle meinen Kram zu erledigen.
Mit diesem Thread möchte ich gern erfahren, ob ich die Ausnahme bin oder ob es bei euch (persönlich oder im Kollegenumfeld) genauso aussieht?
In meiner Behörde bin ich jedenfalls nicht die Ausnahme. Einige machen auch ständig krank, was ich mir z.B. nicht traue.
Wie sieht es bei euch aus?
PS. Bin übrigens ein ansonsten aktives Forenmitglied. Habe mich für diesen Thread mal vorsichtshalber undercover begeben.
Tagelöhner:
Ich sehe großartige Diskussionen am Horizont...vor allem wenn unsere mehrdimensionalen Denker dazustoßen.
Wenn Deine Schilderungen tatsächlich zutreffen (was mich im ÖD nicht wundern würde), dann gehört Dein Arbeitgeber wegen Veruntreuung von Steuergeldern mal unter die Lupe genommen. EG15-Angestellter der seine Stelle zu vielleicht 10% mit Arbeitszeit ausfüllt, und keinen scheint es zu interessieren. Organisationsversagen aller höchster Güte ;D
LowPerformer:
Mein Arbeitgeber gehört tatsächlich unter die Lupe genommen. Aber weniger deshalb, dass er mich nicht richtig auslastet, sondern eher für die Abermillionen, die in den letzten beiden Haushaltsjahren, die ich hier tätig bin, verbrannt wurden.
Die EG 15 kommt zustande, dass ich etwas Personalverantwortung habe und dadurch eben anfallende Arbeit gut delegieren kann (kleines Team und kein Referat - sonst würde man sich außertariflich in irgendeiner B-Besoldungsgruppe wiederfinden). Das, was dann eben bei mir als "Vorgesetzter" hängenbleibt, sind eben typische Beratungsrunden, Auskünfte, usw.
Dennoch muss ich noch einmal unterstreichen, dass meine Arbeitsergebnisse (und die des gesamten Teams) absolut in Ordnung sind und ich auch nie krankfeiere. In den Fachreferaten sieht das nämlich noch einmal ganz anders aus.
Könnte es daran liegen, dass ich wie gesagt bei einer (obersten) Bundesbehörde tätig bin? Ist das bei Landes- und Kommunalbehörden genauso? Wenn ich zumindest als Kunde bei meiner zuständigen Stadtverwaltung unterwegs bin, bekomme ich schon den Eindruck, dass die dort ernsthaft arbeiten.
Tagelöhner:
Denke nicht, dass das zwangsläufig etwas mit deiner Beschäftigung in einer obersten Bundesbehörde zu tun hat. Deine Vorgesetzen sind halt inkompetent, wenn sie 100%-Stellenanteile nur zu maximal 10% auslasten. Normalerweise müsste Deine Stelle komplett wegfallen, und die Arbeit könnte einer anderen Führungskraft zugewiesen werden. Typischer Fall für eine Umstrukturierung oder man gibt Dir zusätzliche Aufgaben, z.B. operativer Art.
Amiga:
--- Zitat von: Tagelöhner am 31.10.2022 16:44 ---Ich sehe großartige Diskussionen am Horizont...vor allem wenn unsere mehrdimensionalen Denker dazustoßen.
--- End quote ---
Immer schön den Finger in die Wunde legen. 8)
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