Ich würde, wenn jener Deiner Meinung nach vertrauenswürdig und sachlich kompetent ist, zunächst den Personalrat Deiner Dienststelle kontaktieren, Mikesch, und mit ihm die Sachlage besprechen, also sowohl, wie es Dir in Deiner Situation geht und wie Deine vom Arzt festgestellte Perspektive ist, als auch, welche Alternativen Du zurzeit siehst. Zugleich würde ich mich mit ihm dabei darüber austauschen, welche Erfahrungen es in der Dienststelle in ähnlich gelagerten Fällen gegeben hat, worüber der Personalrat mit Dir im Rahmen des von ihm zu beachtenden Datenschutzes und seiner Verschwiegenheitspflicht realistisch(er) sprechen kann als bspw. ein Dienstvorgesetzter, der ein solches Gespräch zwangsläufig aus jener Rolle und Funktion heraus führen muss. Die Personalräte vor Ort kennen die Situation in der Dienststelle, sofern sie entsprechen kompetent sind, mit am besten; denn dafür sind sie da.
Zugleich würde ich mir, denke ich, in Deiner Situation überlegen, ob ich mir eine therpeutische Unterstützung suchen würde, mit der ich insbesondere die Frage bearbeiten würde, ob ich die eventuelle Einleitung der Dienstunfühigkeit selbst forcieren sollte oder nicht. Damit gewinnst Du neben der weiteren Beratungsmöglichkeiten mit erfahrenen Profis die Möglichkeit, die Empfindung von "Selbstwirksamkeit" zurückzugewinnen, also die Empfindung, Dich wieder stärker als zurzeit als Herr über Dein (Dienst-)Leben im Rahmen des Beamtenverhältnisses wahrzunehmen, und so die Empfindung, der Situation (und damit auch dem Dienstherrn, wie das in Deinen Zeilen anklingt) ausgesetzt zu sein, aktiv entgegenzutreten, was in der Regel zu einem größeren Wohlbefinden und damit einhergehend mit einer größeren (psychischen) Stabilität einhergeht, denn niemand ist gerne Situationen ausgesetzt, die er nicht selbst (mit-)steuern kann. Dabei sollte gleichfalls, denke ich, beachtet werden, dass wir in als zermürbend empfundenen Situationen vielfach nicht in der Lage sind, kluge Entscheidungen zu treffen, die sich also auch noch nach dem Ende der Situation als klug darstellen, was uns in solchen Situationen vielfach nicht bewusst ist.
Dabei würde ich die finanziell realistischen Darlegungen, die hier von verschiedenen Kollegen geäußert wurden, durchaus in Deine Besprechungen und Überlegungen mit einbeziehen; denn der Unterschied zwischen den heutigen Vollzeitbezügen und der nach der Dienstunfähigkeit verbleibenden Versorgung könnte durchaus beachtlich sein; auch kann eine ggf. eingeschränkte Dienstfähigkeit durchaus ebenfalls wieder die eigene Stabilität erhöhen, da der damit einhergehende geregelte Alltag wie auch der regelmäßige Kollegenkontakt für's Wohlbefinden vielfach nicht zu unterschätzen sind - entsprechend würde ich mir, im Sinne der Selbstwirksamkeit, ebenfalls aktiv ausrechnen (lassen), welche Ansprüche Du Stand heute bislang erwirkt hast.
Dir alles Gute!