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Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität

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mrkanister:
Volle Zustimmung.

Britta2:
An den Beamtenverhältnissen und Beamtenpensionen wird definitiv auch künftig nichts verändert.
Es bleibt also nur die Option, unbedingt zu berücksichttigen, welche konkreten Kostensteigerungen für die restliche Belegschaft (alle Angestellten) im Zeitfenster der anstehenden Tarifabschlüsse kommen - z.B. KK-Beiträge etc.
Selbst dass angepriesene 49-Euro-Ticket wackelt plötzlich seit vorgestern wieder. Zuvor hieß es, es startet nun doch nicht ab Januar sondern erst ab Mai (wo viele Leute den ersten Urlaub nehmen statt täglich zur Arbeit zu fahren, bzw wieder aufs Rad umsteigen und das Monatsticket dann sowieso nicht brauchen) Man hört aber überall immer nur von "gewaltigen Entlastungen". Zur 3.000 Euro steuerfreie Pauschale wurde es auch gerade im ÖD mittlerweile auffallend sehr still ...
Ich bin für 8% in 12 Monaten plus die 3.000 Euro. Wunschdenken ohne Chanse auf Erfüllung. Man schadet sich nur selbst, verscherbelt man sich selbst von Anfang an. Dann darf man sich aber auch nicht später beschweren.

Bastel:
10% +3000€ für 24 Monate wären ganz nett.

Gleichzeitig freue ich mich auf meine Karnickelprämie für 2023. In Kombination mit dem Ehezuschlag besser als jedes Verdi Ergebnis.

Organisator:

--- Zitat von: Tagelöhner am 04.12.2022 07:04 ---
--- Zitat von: mrkanister am 03.12.2022 22:44 ---...Das empfinde ich als unsolidarisch.

--- End quote ---

Und ich empfinde es als unsolidarisch, wenn das "ungeschriebene Gesetz" nicht aufgehoben wird, dass Tarifabschlüsse 1 zu 1 auf beamtenrechtliche Dienstverhältnisse zu übertragen sind.

Dies führt letztendlich nämlich dazu, dass den öffentlichen Arbeitgebern, die zugleich auch Dienstherren sind und damit aktive und pensionierte Beamte alimentieren müssen, noch mehr vom Kuchen abhanden kommt, der an Tarifbeschäftigte verteilt werden könnte.

Beamte sind noch viel unsolidarischer, und der vermeintliche Schulterschluss bei Tarifverhandlungen ist nichts mehr als Schauspielerei. Die 1 zu 1 Übertragung nimmt man gerne als Standarderhöhung mit und setzt dann gerichtlich und in den Hinterzimmern für die eigene Zunft weitergehende Alimentationserhöhungen durch, weil man sich auf in der heutigen Zeit eher einseitig wirkende althergebrachte Grundsätze des Berufsbeamtentums berufen kann. So kommen hunderttausende Beamte in den Genuss einer Besserstellung, obwohl sie bei genauerem Blick nicht einmal hoheitliche Aufgaben wahrnehmen und im Nachbarbüro ein Tarifbeschäftigter die gleiche Arbeit bei weniger Netto vom Brutto übernimmt, während er keine Karnickelprämie für den Nachwuchs erhält oder monatelang auf Arzttermine warten muss, Sehhilfe + Zahnersatz zum Großteil aus der eigenen Tasche bezahlen muss und vom meistens geringeren Nettolohn private Altersvorsorge betreiben muss usw.

Viel wichtiger wäre daher eine Reform des Gesamtsystems. Beamtenverhältnisse sind nur noch an den wichtigsten Schaltstellen zu befürworten und dürfen keinen Fehlanreiz darstellen, um der Privatwirtschaft wichtige Arbeitskräfte abzuwerben, die sich dann wohlsituiert und nicht ausgelastet im Öffentlichen Dienst einrichten möchten und nur sinnlos die Staatsquote weiter mit Bullshitjobs nach oben schrauben, was wiederum verstärkte Bürokratie und anderen Schwachsinn nach sich zieht.

--- End quote ---
Wenn das Beamtensein so toll ist, dann werde doch einer! Ist doch jedem nach Eignung, Leistung und Befähigung möglich.

Tagelöhner:

--- Zitat von: Britta2 am 04.12.2022 09:29 ---An den Beamtenverhältnissen und Beamtenpensionen wird definitiv auch künftig nichts verändert.

--- End quote ---

Alles eine Frage des politischen Willens und dem Zustand öffentlicher Haushalte sowie der Einnahmensituation durch den Fiskus. Wenn hier genug Druck auf den Kessel kommt wird auch an dieser Stellschraube gedreht werden müssen, insbesondere dann wenn zeitgleich das Alterssicherungssystem der wertschöpfenden Bevölkerung immer noch stärker ins Straucheln gerät, indem diejenigen immer länger arbeiten sollen, weniger Leistungen beziehen werden und gleichzeitig deren Beiträge weiter erhöht werden müssen.

Da freue ich mich jetzt schon auf die Diskussion, ob Beamtenpensionen nicht ebenfalls nach unten angepasst werden müssen, wenn es die deren System finanzierende große Mehrheit auch mit einer Selbstverständlichkeit trifft.


--- Zitat von: Organisator am 04.12.2022 09:47 ---Wenn das Beamtensein so toll ist, dann werde doch einer! Ist doch jedem nach Eignung, Leistung und Befähigung möglich.

--- End quote ---

Soviel Intellekt von einem Staatsdiener habe ich dann tatsächlich nicht erwartet. "Hey Leute, lasst uns einfach alle Beamte werden, wer unsere Alimente erwirtschaftet spielt ja keine Rolle". Sitzen sechs.

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