Autor Thema: Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität  (Read 109239 times)

Matti101

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #675 am: 29.12.2022 18:39 »
....ein Betrug i. S. v. Par. 263 StGB muss nachgewiesen sein. Im Zus. mit der AU erfolgt dies i. d. R. durch amtsärztliche Untersuchungen

SVAbackagain

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #676 am: 29.12.2022 18:41 »
Und wenn ich Dich ermorde und nicht erwischt werde, ist das nicht weiter schlimm?

FGL

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #677 am: 29.12.2022 18:42 »
In dem Umstand, dass Du nicht AU bist. Und die Tatsache, dass Dir dafür jedes Unrechtsbewusstsein fehlt, zeichnet hier öffentlich das Bild Deines Charakters, das sich mir schon längst offenbart hat.

....nun fehlen Dir die Argumente. Die AU stellt der Arzt unter med. Gesichtspunkten fest, stellt Untersuchungen an und bezieht bei Bedarf einen Facharzt ein. Das ist alles kein Spass.
Sein zentrales Argument steht doch von Dir unwiderlegt noch im Raum. Offenbar, weil Du auch hier etwas verkennst, nämlich was es mit "Arbeitsfähigkeit" und deren Bescheinigung auf sich hat.

Die AU-Bescheinigung ist lediglich ein Beweismittel - dessen Inhalt natürlich falsch sein kann. Maßgeblich ist einzig und allein, ob Arbeitsunfähigkeit objektiv vorliegt.

Ich verkenne hier gar nichts. Wenn ich von meinem Arzt eine AU-Bescheinigung vorlege, bleibe ich zu Hause. Punkt.
Damit bestätigst Du erneut, was Du so vehement abstreitest: Dass Du die wesentlichen Belange vollkommen verkennst.

....ein Betrug i. S. v. Par. 263 StGB muss nachgewiesen sein.
Nein. Nur seine Tatbestandsmerkmale müssen objektiv erfüllt sein.

Matti101

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #678 am: 29.12.2022 18:47 »
Eine nicht nachgewiesene Straftat bleibt ohne Konsequenzen. Der nicht dingfest gemachte Mörder bleibt auf freiem Fuß, genauso wie der Arbeitnehmer im Rahmen seiner AU in der Entgeltfortzahlung, sofern der Arbeitgeber diese nicht anzweifelt. Ohne Einleitung entsprechender Maßnahmen passiert nichts.

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #679 am: 29.12.2022 18:51 »
In dem Umstand, dass Du nicht AU bist. Und die Tatsache, dass Dir dafür jedes Unrechtsbewusstsein fehlt, zeichnet hier öffentlich das Bild Deines Charakters, das sich mir schon längst offenbart hat.

....nun fehlen Dir die Argumente. Die AU stellt der Arzt unter med. Gesichtspunkten fest, stellt Untersuchungen an und bezieht bei Bedarf einen Facharzt ein. Das ist alles kein Spass.
Sein zentrales Argument steht doch von Dir unwiderlegt noch im Raum. Offenbar, weil Du auch hier etwas verkennst, nämlich was es mit "Arbeitsfähigkeit" und deren Bescheinigung auf sich hat.

Die AU-Bescheinigung ist lediglich ein Beweismittel - dessen Inhalt natürlich falsch sein kann. Maßgeblich ist einzig und allein, ob Arbeitsunfähigkeit objektiv vorliegt.

Ich verkenne hier gar nichts. Wenn ich von meinem Arzt eine AU-Bescheinigung vorlege, bleibe ich zu Hause. Punkt. Wer Zweifel an meiner AU hat, kann zur Objektivierung eine amtsärztliche Untersuchung veranlassen.
Wenn du eine AU-Bescheinigung vorgelegt hast, aber nicht (mehr) AU bist, dann ist das zu Hause bleiben halt Entgeltfortzahlungsbetrug.
Dazu braucht es keine amtsärztliche Untersuchung.
Und der Betrug bleibt halt das was es ist Betrug.
Festgestellt vom Amtsarzt, verfolgt oder nicht, ist dieser Tatsache, dass es Betrug ist egal.
Eine nicht nachgewiesene Straftat bleibt ohne Konsequenzen. Der nicht dingfest gemachte Mörder bleibt auf freiem Fuß, genauso wie der Arbeitnehmer im Rahmen seiner AU in der Entgeltfortzahlung, sofern der Arbeitgeber diese nicht anzweifelt. Ohne Einleitung entsprechender Maßnahmen passiert nichts.
Ja es passiert nichts, aber der Mörder bleibt ein Mörder und der Betrüger ist ein Betrüger.

Matti101

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #680 am: 29.12.2022 18:52 »
Die Objektivierung der Tatbestandsmerkmale geht zweifelsfrei nur mit amtsärztlicher Untersuchung. Ansonsten ist es keine Objektivierung.

Matti101

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #681 am: 29.12.2022 19:27 »
...die Tarifverhandlungen sollten die Arbeitgeber als Chance für sich sehen, durch ein gutes Angebot als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben, engagierte Mitarbeiter im Dienst zu halten, auch für neue Mitarbeiter / Bewerber am Arbeitsmarkt attraktiv zu werden und Demoralisierungstendenzen unter Beschäftigten vorzubeugen (dann ist unter anderem auch die Diskussion um die AU obsolet).

RadWirdKommen

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #682 am: 29.12.2022 22:23 »
Die Hürde ist doch immer ein Vergleich mit IG Metall:

"Mehr Geld in der Metall- und Elektroindustrie: plus 5,2 Prozent ab Juni 2023, weitere 3,3 Prozent ab Mai 2024. Dazu kommen 1500 Euro Inflationsausgleichsprämie bis Februar 2023 und weitere 1500 Euro bis Februar 2024"

Nie und nimmer wird also Verdi mehr bekommen. Man sieht auch die IG Metaller haben eine Nullrunde bis Juni 2023 die mit einer Einmalzahlung versüßt wird. Ich befürchte sowas werden wir auch bekommen aber wenn man sich damit vergleicht können wir auch nicht mehr erwarten.

Prognose: 1000€ Einmalzahlung und dann 4% mehr ab September 2023. Dann 500€ Anfang 2024 und 3% mehr ab Juni 2024. Natürlich 24 Monate Laufzeit denn hat jemals Verdi die 12 Monate bekommen?

TVWaldschrat

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #683 am: 29.12.2022 22:57 »
Die Hürde ist doch immer ein Vergleich mit IG Metall:

"Mehr Geld in der Metall- und Elektroindustrie: plus 5,2 Prozent ab Juni 2023, weitere 3,3 Prozent ab Mai 2024. Dazu kommen 1500 Euro Inflationsausgleichsprämie bis Februar 2023 und weitere 1500 Euro bis Februar 2024"

Nie und nimmer wird also Verdi mehr bekommen. Man sieht auch die IG Metaller haben eine Nullrunde bis Juni 2023 die mit einer Einmalzahlung versüßt wird. Ich befürchte sowas werden wir auch bekommen aber wenn man sich damit vergleicht können wir auch nicht mehr erwarten.

Prognose: 1000€ Einmalzahlung und dann 4% mehr ab September 2023. Dann 500€ Anfang 2024 und 3% mehr ab Juni 2024. Natürlich 24 Monate Laufzeit denn hat jemals Verdi die 12 Monate bekommen?

IG Metall und IG BCE sind allerdings auch mit dem Blick der Standort- und Arbeitsplatzsicherung an die Verhandlungen gegangen, weswegen die Ergebnisse so geworden sind.

Gewerkschaften haben auch keine Lust darauf, dass plötzlich Firmen dicht machen. Verdi braucht davor keine Angst zu haben

FGL

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #684 am: 30.12.2022 00:41 »
Die Objektivierung der Tatbestandsmerkmale geht zweifelsfrei nur mit amtsärztlicher Untersuchung. Ansonsten ist es keine Objektivierung.
Und wieder verkennst Du die Maßstäbe. Hier etwa wirfst Du die tatsächlich vorliegenden Umstände fröhlich mit ihrem Nachweis in einen Topf und rührst kräftig um.

crapSen

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #685 am: 30.12.2022 07:28 »
"Frohe Weihnachten an alle, die feiern" (sic), wie es unsere Tageszeitung heute ausgedrückt hat.  ::)

was ist daran falsch? Die Kirchenaustritte haben immens zugenommen. Es gibt weniger Christen als Nichtchristen in Deutschland. Es feiert also durchaus nicht jeder.

Was hat der offizielle Kirchenaustritt damit zu tun, ob man nicht weiterhin gläubig und Christ ist? :D Ist das dann irgendwie verboten und wird man dann jedes vom Blitz getroffen, wenn man an Gott glaubt?

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #686 am: 30.12.2022 07:43 »
Die Objektivierung der Tatbestandsmerkmale geht zweifelsfrei nur mit amtsärztlicher Untersuchung. Ansonsten ist es keine Objektivierung.
Falsch, das geht auch ohne Amtsarzt.
Und wenn du z.B. wegen Migräne eine vorläufige AU Bescheinigung von 5 Tagen hast, am zweiten Tag aber keinerlei Beschwerden mehr, dann liegt auch hier objektiv keine AU mehr vor und du müsstest wieder arbeiten gehen, außer wenn du ein Betrüger bist.
Da hilft auch kein Schönreden oder andere Ausreden.

Flying

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #687 am: 30.12.2022 08:50 »
Eine nicht nachgewiesene Straftat bleibt ohne Konsequenzen. Der nicht dingfest gemachte Mörder bleibt auf freiem Fuß, genauso wie der Arbeitnehmer im Rahmen seiner AU in der Entgeltfortzahlung, sofern der Arbeitgeber diese nicht anzweifelt. Ohne Einleitung entsprechender Maßnahmen passiert nichts.

Und trotzdem bleibt der Mörder ein Mörder - der Betrüger ein Betrüger und die Straftat eine Straftat.

Matti101

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #688 am: 30.12.2022 08:57 »
...wem interessiert es, wenn demoralisierte Beschäftigte bis zum letzten Tag der AU-Bescheinigung zu Hause bleiben, auch wenn sie schon ein paar Tage eher wieder genesen sind? Welche Konsequenzen hat das im arbeitsrechtlichen Sinn bzw. im Zusammenhang mit der Weiterbeschäftigung im öD? Konsequenzen hat es nur, wenn schwarz auf weiß ein amtsärztlicher Nachweis in der Personalakte vorliegt....

Matti101

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #689 am: 30.12.2022 09:13 »
...wie schon mehrfach von Forenteilnehmern und auch von mir selbst in vorangegangenen Beiträgen ausgeführt, haben es die Arbeitgeber im Rahmen der Tarifverhandlungen - aber auch darüber hinaus -  weitestgehend SELBST in der Hand, durch akzeptable Arbeitsbedingungen, inflationsausgleichende Bezahlung, arbeitnehmerfreundliche Arbeitszeitregelungen u. v. a. das Engagement der Beschäftigten zu erhalten bzw. überhaupt Bewerber am Arbeitsmarkt zu finden.

Das Gegenteil scheint aber der Fall zu sein. Die Arbeitgeber neigen bei dem ganzen eher zur Zurückhaltung ... aus Kostengründen. In der Folge geht es um die Frage, was diese Zurückhaltung  - gerade und vor allem mit Blick auf ein nicht inflationsausgleichendes Tarifergebnis -  mit der breiten Masse der Beschäftigten macht. Und hier kommen wir möglicherweise in den psychologisch relevanten Bereich der Demoralisierung bzw. spricht man in der Soziologie von der sog. "Anomie". Es geht um die Frage, warum sollen Menschen engagiert arbeiten, wenn deren Lebensunterhalt nicht ausreichend gesichert ist....