Autor Thema: Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA  (Read 10658 times)

SVAbackagain

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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #15 am: 09.12.2022 08:57 »
Das Hauptproblem sind also charakterschwache Arbeitnehmer, die von Neid und Missgunst zerfressen andere für ihre falschen Lebensentscheidungen oder unzureichende Qualität verantwortlich machen. Dem begegnet man am besten mit einer guten Personalauswahl und nicht, indem man deren Quengeleien nachgibt.

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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #16 am: 09.12.2022 09:04 »
Der Einkommensnachteil von Beamten wäre durch die sonstigen Privilegien ausgeglichen (bessere Altersversorgung, volle Bezüge bei langwieriger Krankheit, lebenslang mögliche Erwerbsbiografie ohne Unterbrechnung, günstiger Zugang zu den Vorteilen einer privaten Krankenversicherung, AU-Bescheinigung oftmals erst nach 5 Tagen Arbeitsunfähigkeit vorzulegen und nicht schon nach 2-3 Tagen, Wegfall der Notwendigkeit zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung, Wegfall der Notwendigkeit zusätzlicher Altersabsicherungen etc.).

Und dieses Beispiel zeigt sehr schön, dass die reine monetäre Betrachtung als Vergleich zwischen den beiden Beschäftigtengruppen zu kurz gegriffen ist.

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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #17 am: 09.12.2022 09:07 »
Aber völlig richtig. Da es zwei unterschiedliche Bezahlungssysteme sind, kann man diese auch nicht sinnvoll miteinander vergleichen. Allenfalls kann man alle Vor- und Nachteile des jeweiligen Status betrachten und die für sich passenden Schlüsse ziehen. Die Eingrenzung auf rein monetäre Aspekte führt lediglich zu Einzelfallbetrachtungen zu bestimmten Zeitpunkten, die mal für die eine Seite und mal für die andere Seite besser zu sein scheinen.

Lässt sich doch eigentlich einfach lösen. Beamte erledigen Aufgaben, die auch wirklich ein Beamtenverhältnis erforderlich machen. Und Angestellte übernehmen die anderen Aufgaben. Schon hört auch der ganze Vergleich von beiden Systemen auf. Aber hier liegt doch das Problem, Mitarbeiter A ist Beamter und macht die gleiche Aufgaben wie Mitarbeiter B im Nachbarbüro, ist aber ganz überwiegend bessergestellt. Oftmals hat der Beamte dann noch bessere Entwicklungsmöglichkeiten, da Funktionsstellen gerne nur mit Beamten besetzt werden. Hier liegt schlicht und einfach das Hauptproblem, dass es in der Form auch in der freien Wirtschaft nicht gibt.

Ein Angestellter würde niemals auf die Idee kommen, Polizeiarbeit im Außendienst leisten zu müssen oder Recht zu sprechen. Übliche Bürotätigkeiten wie sein verbeamteter Kollege im Nachbarbüro kriegt er aber ohne Probleme ebenfalls erledigt.

Ich sehe da kein systemisches Problem, allenfalls in dem von dir beschriebenen Einzelsachverhalt. In anderen Behörden stellt es sich genau umgekehrt dar. Insoweit ist es eine Lebensentscheindung jedes Einzelnen, sich für eine bestimmte Tätigkeit bei einem bestimmten Arbeitgeber zu entscheiden und dabei sich auch für einen bestimmten Status (Beamter / Tarifbeschäfitgter) zu entscheiden.

Hat man eine falsche Entscheidung getroffen ist eine rosinenpickerische Neiddebatte fehl am Platz.

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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #18 am: 09.12.2022 09:10 »
Dann kann das Thema ja geschlossen werden: "Augen auf bei der Berufswahl, lasst uns einfach alle Beamte werden, Problem gelöst"  ;D Schönes Wochenende.

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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #19 am: 09.12.2022 09:19 »
Dann kann das Thema ja geschlossen werden: "Augen auf bei der Berufswahl, lasst uns einfach alle Beamte werden, Problem gelöst"  ;D Schönes Wochenende.

Oder genau das Gegenteil. Oder überlegen, wie denn so die eigene Lebensplanung ist.

teclis22

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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #20 am: 09.12.2022 10:01 »
Insoweit ist es eine Lebensentscheindung jedes Einzelnen, sich für eine bestimmte Tätigkeit bei einem bestimmten Arbeitgeber zu entscheiden und dabei sich auch für einen bestimmten Status (Beamter / Tarifbeschäfitgter) zu entscheiden.

Hat man eine falsche Entscheidung getroffen ist eine rosinenpickerische Neiddebatte fehl am Platz.

Wie wird man eigentlich Beamter? Wenn man nicht als solcher sein Beruflebenanfängt , sprich Public Management studieren oder die entsprechenden Ausbilundgen beginnt.
Bei uns kann man einmal im Jahr zum Chef sagen "Ich würde gerne verbeamtet werden." Dann macht der eine Notiz und gibt ein paar Monate später Rückmeldung: "Geht dieses Jahr nicht ,eventuell nächstes JAhr" und das ist Ende der Geschichte. Gibts einen Antrag ? Kann man sich darauf bewerben? Ich bin ehrlich neugierig, da ich gerne verbeamtet werden würde.

WasDennNun

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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #21 am: 09.12.2022 10:04 »
Ich bin ehrlich neugierig, da ich gerne verbeamtet werden würde.
und warum, wenn man fragen darf?
Ich hatte mehrfach die Chance verbeamtet zu werden und glücklich nicht diesen Weg gegangen zu sein.

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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #22 am: 09.12.2022 10:35 »
und warum, wenn man fragen darf?

Ich beantworte es mal vertretend für ihn: P R I V I L E G I E N & B E S S E R S T E L L U N G

(Zumindest in den allermeisten Fällen). Sonst würde sich doch sowieso kaum noch einer darauf einlassen, Idealismus fällt immer mehr aus der modernen Zeit  ;D, zumindest in Bezug auf das Berufsleben. Die jüngere Generation entwickelt ja einen Idealismus gegenüber dem Klimawandel und den Gendermärchen  ;D

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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #23 am: 09.12.2022 10:52 »
und warum, wenn man fragen darf?

Ich beantworte es mal vertretend für ihn: P R I V I L E G I E N & B E S S E R S T E L L U N G

(Zumindest in den allermeisten Fällen). Sonst würde sich doch sowieso kaum noch einer darauf einlassen, Idealismus fällt immer mehr aus der modernen Zeit  ;D, zumindest in Bezug auf das Berufsleben. Die jüngere Generation entwickelt ja einen Idealismus gegenüber dem Klimawandel und den Gendermärchen  ;D

wenn man glaubt, aufgrund einer Verbeamtung priviligiert und besser gestellt zu sein, sollte man noch etwas Zeit mit Recherchen verbringen. Siehe WDN.

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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #24 am: 09.12.2022 10:55 »
Wie wird man eigentlich Beamter? Wenn man nicht als solcher sein Beruflebenanfängt , sprich Public Management studieren oder die entsprechenden Ausbilundgen beginnt.
Bei uns kann man einmal im Jahr zum Chef sagen "Ich würde gerne verbeamtet werden." Dann macht der eine Notiz und gibt ein paar Monate später Rückmeldung: "Geht dieses Jahr nicht ,eventuell nächstes JAhr" und das ist Ende der Geschichte. Gibts einen Antrag ? Kann man sich darauf bewerben? Ich bin ehrlich neugierig, da ich gerne verbeamtet werden würde.

genau so, wie von dir beschrieben. Zu Karrierebeginn oder zwischendrin nach den höcht unterschiedlichen Regelungen der öffentlichen Arbeitgeber

Coffee86

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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #25 am: 09.12.2022 11:01 »
Ich sehe auch nicht wo man durch das Beamtentum so viel bessergestellt ist. Klar ist man irgendwie abgesichert - aber es heißt ja auch "Der Mantel des Beamtentums ist warm, aber eng gestrickt"

Ich bin sehr froh nicht verbeamtet zu sein und viele Freunde/Bekannte sind in dem engen System auch nicht unbedingt glücklich. Klar ist so ne Pension ganz schick - aber dafür kann ich bei Vertragsverhandlungen bspw. allerhand einfordern - bekomme Prämien & Zulagen, sowie wenn nötig unständige Bezüge, habe keine besondere Verpflichtung ggü einem Dienstherren, usw. usf.

Klar - für Low-Performer und Anspruchslose ist das Beamtentum sicherlich erstrebenswerter als eine TB-Beschäftigung weil es finanziell reizvoller sein kann und es eine gewisse Sicherheit gibt.


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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #26 am: 09.12.2022 11:02 »
wenn man glaubt, aufgrund einer Verbeamtung priviligiert und besser gestellt zu sein, sollte man noch etwas Zeit mit Recherchen verbringen. Siehe WDN.

Also ich habe noch keinen Beamten über diese Besserstellungen/Privilegien wirklich klagen gehört, sogar der Beamtenbund und Konsorten verteidigt die alten Pfründe gegen jegliche Kritik ja entsprechend vehement, und das auch gerne mit dem Argument, dass Beamte ja nicht streiken dürfen  ;D

Irgendwie scheinst Du schon eine ganz eigene Sichtweise auf Deinen Status zu haben, was hat dich denn dazu gebracht Beamter zu werden? War es wirklich die Lust auf lebenslange Ächtung durch breite Bevölkerungsschichten und die BILD-Zeitung?  ;D

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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #27 am: 09.12.2022 11:03 »
Ich sehe auch nicht wo man durch das Beamtentum so viel bessergestellt ist. Klar ist man irgendwie abgesichert - aber es heißt ja auch "Der Mantel des Beamtentums ist warm, aber eng gestrickt"

Ich bin sehr froh nicht verbeamtet zu sein und viele Freunde/Bekannte sind in dem engen System auch nicht unbedingt glücklich. Klar ist so ne Pension ganz schick - aber dafür kann ich bei Vertragsverhandlungen bspw. allerhand einfordern - bekomme Prämien & Zulagen, sowie wenn nötig unständige Bezüge, habe keine besondere Verpflichtung ggü einem Dienstherren, usw. usf.

Klar - für Low-Performer und Anspruchslose ist das Beamtentum sicherlich erstrebenswerter als eine TB-Beschäftigung weil es finanziell reizvoller sein kann und es eine gewisse Sicherheit gibt.

Sicher dass Du von der Alternative "Angestelltenverhältnis" im Öffentlichen Dienst und nicht der freien Wirtschaft redest? Verhandlungsspielräume sind meiner Erfahrung nach im "ÖD" eher begrenzt, vorallem wenn die Bewerberlage noch devote Interessenten abbildet.

Coffee86

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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #28 am: 09.12.2022 11:07 »
Ich sehe auch nicht wo man durch das Beamtentum so viel bessergestellt ist. Klar ist man irgendwie abgesichert - aber es heißt ja auch "Der Mantel des Beamtentums ist warm, aber eng gestrickt"

Ich bin sehr froh nicht verbeamtet zu sein und viele Freunde/Bekannte sind in dem engen System auch nicht unbedingt glücklich. Klar ist so ne Pension ganz schick - aber dafür kann ich bei Vertragsverhandlungen bspw. allerhand einfordern - bekomme Prämien & Zulagen, sowie wenn nötig unständige Bezüge, habe keine besondere Verpflichtung ggü einem Dienstherren, usw. usf.

Klar - für Low-Performer und Anspruchslose ist das Beamtentum sicherlich erstrebenswerter als eine TB-Beschäftigung weil es finanziell reizvoller sein kann und es eine gewisse Sicherheit gibt.

Sicher dass Du von der Alternative "Angestelltenverhältnis" im Öffentlichen Dienst und nicht der freien Wirtschaft redest?

Sowohl als auch - es gibt Tatsache auch im öD allerhand Möglichkeiten wenn man will und sich ein wenig "unentbehrlich" macht (und das obwohl wir 3.500 MA zählen).


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Antw:Unterschiedliches "Netto" Beamte - Angestellte MA
« Antwort #29 am: 09.12.2022 11:21 »
Also ich habe noch keinen Beamten über diese Besserstellungen/Privilegien wirklich klagen gehört, sogar der Beamtenbund und Konsorten verteidigt die alten Pfründe gegen jegliche Kritik ja entsprechend vehement, und das auch gerne mit dem Argument, dass Beamte ja nicht streiken dürfen  ;D

Irgendwie scheinst Du schon eine ganz eigene Sichtweise auf Deinen Status zu haben, was hat dich denn dazu gebracht Beamter zu werden? War es wirklich die Lust auf lebenslange Ächtung durch breite Bevölkerungsschichten und die BILD-Zeitung?  ;D

Zu meinem Status habe ich mich bislang nicht geäußert.

Warum sollte sich ansonsten jemand über gefühlte Besserstellungen beschweren? Ergäbe keinen Sinn. Vielmehr beschwert man sich über gefühlte Benachteiligungen. "Der neueingestellte Tarifbeschäftigte fängt bei E9a an und ich armer Beamter bin immernoch bei A6. Befördert werde ich auch nicht, weil keine Planstellen da sind" usw.

Ich will sagen, dass beide Beschäftigtenarten Vor- und Nachteile haben, die man individuell abwägen muss. Ein klaren Sieger für alle sehe ich nicht.