Ich wüsste nicht wo das Absitzen von Stufenlaufzeiten, und das vorenthalten des vollen Entgelts der Entgeltgruppe, gute Leute motivieren soll? Fördert das Absitzen nicht eher die Minderleistenden, die durch das reine Absitzen mehr Geld erhalten, weil der AG die Sanktionsmöglichkeiten nicht nutzen möchte?
Klar gibts auch Minderleister, die man im öD kaum loswird oder loswerden will.
Legenden besagen allerdings auch, dass es gute Leute gibt, die mit ihrem Job zufrieden sind, tagein, tagaus das gleiche machen und bei alle Jahre wieder vorkommenden automatischen spürbaren Entgelterhöhungen auch keine Notwendigkeit sehen, sich anderweitig umzusehen. Wenn du damit glücklich bist, jeden Tag einige der angefragten Änderungen in einer Software zu programmieren und das auch gut machst, macht es wenig Sinn nur weils dann wieder ein bisschen mehr Geld gibt, sich auf die Softwarearchitektenstelle zu bewerben, bei der du kaum mehr zum Programmieren kommst, sondern nur noch planst, nachdenkst und mit Leuten in Meetings hängst.
Nur wenn du dann irgendwann in Stufe 6 angekommen bist und immer nur die miserablen Tarifabschlüsse, die nicht wirklich eine Reallohnsteigerung bedeuten, mitnehmen kannst, wirst du irgendwann unzufrieden mit entsprechenden Folgen oder siehst dich tatsächlich auf dem Arbeitsmarkt um, ob jemand für deine ausgeübte Tätigkeit mehr springen lässt als der öD zu dem Zeitpunkt. Und wenn dieser Punkt der Stagnation früher erreicht ist, bedeutet das ggf. kürzere Mitarbeiterbindung oder frühere Unzufriedenheit. Was fürs Unternehmen jeweils nicht gut ist.