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Tarifverhandlungsthreads die Dritte - Anmerkung
TDH:
Ich begleite die Diskussionen in diesem Forum seit Jahren und ich stelle folgendes fest (vor allem bei Threads zu Tarifverhandlungen):
1. Eine sich immer weiter steigernde Arroganz bestimmter User bei Antworten auf einfache Fragen. Ich frage mich wirklich ob Ihr, die meinen sich so verhalten zu müssen, sich auch gegenüber euren Kollegen oder den Bürgern so verhaltet. Dann braucht man sich durch die Bank nicht wundern, wenn die Bürgerschaft ständig über uns schimpft.
2. Seit 2015 liest man hier immer öfter die „Neubürger, Ausländer, Migranten, Flüchtlinge und Arbeitslose etc.“ dafür hat der Staat Geld etc.. Ob ihrs glaubt oder nicht das ist die Welt die die Spezies Mensch geschaffen hat und es nützt überhaupt nichts permanent die Schuld an allem bei anderen zu suchen. Wenn einem etwas an seinem eigenen Leben nicht gefällt, dann sollte man schon zuerst bei sich anfangen, weiterbilden, neuen Job suchen, auswandern, oder wählt einfach mal anders etc. Ich persönlich halte nichts davon von man als kommunaler, Landes oder Bundesmitarbeiter auf diese Schiene aufspringt.
3. Das Thema Bürgergeld ist doch sehr einfach zu klären: Das Bundesverfassungsgericht hat vor ein paar Jahren den Hartz IV Satz als unzulässig eingestuft, er sei zu gering. Wenn bei einer Inflation von sicher 15 % in 2 Jahren der Satz um ca. 10 % (eben jene 50 Euro) erhöht wird hat die Regierung was getan? Sich an die die Vorgaben des BVG gehalten. Es ist erstaunlich sich darüber zu ereifern das jemand der nicht arbeiten kann oder will etwas bekommt anstatt sich darüber zu beklagen, dass die breite Masse einfach ein zu geringes Einkommen hat bzw. das Arbeitseinkommen zu hoch und andere Aspekte zu gering besteuert werden. Arbeit soll sich schließlich lohnen. Der Lieblingsslogan so mancher Partei.
4. Ja der Tvöd ist hinsichtlich der Vergütung gerade in den Endgeldgruppen 9-15 wirklich bescheiden, aber es zwingt keiner jemanden seinen Job weiter zu machen. Ebenso wenn die Tarifverhandlungen beschissen laufen. Ich für meinen Teil habe meinen Vorgesetzten deutlich kommuniziert erhalten wir 2023 weniger als 5 % kündige ich, wenn ich nicht im Gegenzug die Entgeldstufe oder eine Entgeldgruppe aufsteige. Und wenn man genug Argumente hat lässt sich sogar ein Kommune auf einen Mitarbeiter ein.
5. Es wird sich nun seit Jahren darüber beschwert, das der Verdi sich nur für bestimmte Entgeldgruppen einsetzt. Vielleicht sollten all jene die sich von Verdi eben nicht vertreten fühlen (dazu zähle auch ich mich) versuchen eine eigene Gewerkschaft zu gründen. Ein Jahrzehnt zu jammern und nicht zu agieren zeigt eigentlich nur eines. Es ist bei den meisten lediglich jammern auf hohem Niveau.
Mir ist bewusst, dass Kritik am Kritisieren hier nicht gerne gesehen wird, aber vielleicht ist es möglich eine Sachlichkeit zu erreichen ohne Zeter und Mordio.
brian:
Um es mit spids Worten zu sagen: Obiges ist nicht Regelungstatbestand des TVÖD.
JahrhundertwerkTVÖD:
Zu Punkt 4:
Die Probleme in den EG 9 bis 15 sind hauptsächlich durch die Sozialismuspolitik von Verdi entstanden.
Ich persönlich benötige keine Gewerkschaft und auch keinen Tarifvertrag. Bin durchaus in der Lage meine Bedürfnisse zu äußern und auch zu fordern.
Meine Kritik an Verdi und die Tarifpolitik ist, dass eine Gewerkschaft bewusst zu Ungunsten der Gruppen 9 bis 15 verhandelt. Das ist für mich absurd und nicht nachvollziehbar. Meine Legitimation haben sie hierfür nicht.
Ich habe überhaupt kein Problem damit wenn Verdi für seine Hauptklientel verhandelt und ich gönne diesen jegliche Erhöhung/Verbesserung.
Was ich allerdings nicht verstehe, ist dieses bewusste Verhandeln zu Ungunsten der der Gruppen 9 bis 15.
Wir reden über massiven Fachkräftemangel und das wird sich auch noch verschärfen.
Wir reden davon dass in den genannten Gruppen der öffentliche Dienst etliche unbesetzte Stellen hat und bei dieser Vergütung auch null Konkurrenzfähig ist.
Wir reden davon dass wir selbst bei etlichen Ausschreibungen im Ingenieurbereich noch nicht einmal eine Bewerbung erhalten.
All dies in der Dauerkrisensituation der letzten 3 Jahre (Energiekrise, Black Out, Corona, Inflation, Sicherstellung der Ver- und Entsorgung im Dauerkrisenmodus, marode Infrastruktur) und all dies mit etlichen unbesetzten Stellen und auch keine Aussicht auf Veränderung.
Noch einmal. Verdi soll für seine Mitglieder verhandeln und das super tollste Ergebnis erzielen. Gerne auch 20% mehr.
Diese Gewerkschaft, welche bewusst seit Einführung des TVÖD, zu Ungunsten der Gruppen 9 bis 15 Verträge abschließt, ist hierfür nicht legitimiert und nicht tragbar.
Es gibt nun mal leider auch viele Gemeinden, welche nicht außertariflich vergüten dürfen (auch wenn sie es möchten) und von der Rechtsaufsichtsbehörde entsprechend eingebremst werden.
Sprich sie bekommen die unbesetzten Stellen nicht mehr besetzt, geschuldet der Konkurrenzunfähigkeit.
Tagelöhner:
--- Zitat von: TDH am 04.01.2023 09:04 ---1. Eine sich immer weiter steigernde Arroganz bestimmter User bei Antworten auf einfache Fragen. Ich frage mich wirklich ob Ihr, die meinen sich so verhalten zu müssen, sich auch gegenüber euren Kollegen oder den Bürgern so verhaltet. Dann braucht man sich durch die Bank nicht wundern, wenn die Bürgerschaft ständig über uns schimpft.
--- End quote ---
Nicht alles was sich in der eigenen subjektiven Gefühlchenwelt wie Arroganz liest, ist auch tatsächliche Arroganz des Gegenübers. Manch einer lebt nur eine direkte "in your face" Kommunikation aus.
--- Zitat von: TDH am 04.01.2023 09:04 ---2. Seit 2015 liest man hier immer öfter die „Neubürger, Ausländer, Migranten, Flüchtlinge und Arbeitslose etc.“ dafür hat der Staat Geld etc.. Ob ihrs glaubt oder nicht das ist die Welt die die Spezies Mensch geschaffen hat und es nützt überhaupt nichts permanent die Schuld an allem bei anderen zu suchen. Wenn einem etwas an seinem eigenen Leben nicht gefällt, dann sollte man schon zuerst bei sich anfangen, weiterbilden, neuen Job suchen, auswandern, oder wählt einfach mal anders etc. Ich persönlich halte nichts davon von man als kommunaler, Landes oder Bundesmitarbeiter auf diese Schiene aufspringt.
--- End quote ---
Dabei handelt es sich auch um eines der künftigen Jahrhundertprobleme, wer das nicht versteht lebt schlicht hinter dem Mond in seiner rosaroten Traumwelt. Die Politik wird dieser komplexen Problemlage auch seit Jahren nicht Herr und dann sollen Kritiker, die Schuld nicht bei "anderen" suchen? Bei einem bestehenden Migrationsproblem Personen mit anderer Meinung aber zu empfehlen, sie sollen doch auswandern grenzt für mich an Arroganz.
--- Zitat von: TDH am 04.01.2023 09:04 ---3. ...Es ist erstaunlich sich darüber zu ereifern das jemand der nicht arbeiten kann oder will etwas bekommt anstatt sich darüber zu beklagen, dass die breite Masse einfach ein zu geringes Einkommen hat bzw. das Arbeitseinkommen zu hoch und andere Aspekte zu gering besteuert werden. Arbeit soll sich schließlich lohnen. Der Lieblingsslogan so mancher Partei.
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Wer nicht arbeiten will sollte aus der sozialen Hängematte fliegen. Dass Arbeit in Deutschland zu hoch besteuert wird und vor allem durch die zusätzlichen hohen Sozialabgaben noch weniger lohnenswert wird, ist unbestritten. Erneut ein politisch herbeigeführter Zustand, aber man soll die Schuld ja nicht bei anderen suchen ;D.
--- Zitat von: TDH am 04.01.2023 09:04 ---4. Ja der Tvöd ist hinsichtlich der Vergütung gerade in den Endgeldgruppen 9-15 wirklich bescheiden, aber es zwingt keiner jemanden seinen Job weiter zu machen. Ebenso wenn die Tarifverhandlungen beschissen laufen. Ich für meinen Teil habe meinen Vorgesetzten deutlich kommuniziert erhalten wir 2023 weniger als 5 % kündige ich, wenn ich nicht im Gegenzug die Entgeldstufe oder eine Entgeldgruppe aufsteige. Und wenn man genug Argumente hat lässt sich sogar ein Kommune auf einen Mitarbeiter ein.
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Nicht jeder ist in der komfortablen Situation einfach seinen Job aufgeben zu können, auch wenn der Arbeitsmarkt aktuell viele Möglichkeiten eröffnet. Oftmals spielt gerade im ÖD erlangte Spezialqualifikation und Berufserfahrung in der freien Wirtschaft nur eine untergeordnete Rolle oder jemand ist schlicht zu alt um noch Experimente einzugehen oder kann aufgrund örtlicher/familiärer Gegebenheiten keine beruflichen Abenteuer mehr auf sich nehmen. Hier sollte man erneut nicht von sich selbst auf die Allgemeinheit schließen.
--- Zitat von: TDH am 04.01.2023 09:04 ---5. Es wird sich nun seit Jahren darüber beschwert, das der Verdi sich nur für bestimmte Entgeldgruppen einsetzt. Vielleicht sollten all jene die sich von Verdi eben nicht vertreten fühlen (dazu zähle auch ich mich) versuchen eine eigene Gewerkschaft zu gründen. Ein Jahrzehnt zu jammern und nicht zu agieren zeigt eigentlich nur eines. Es ist bei den meisten lediglich jammern auf hohem Niveau.
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Wer Entgeltgruppe mit "d" schreibt ist eigentlich sowieso nur noch schwer Ernst zu nehmen.
Ansonsten wünsche ich einen guten Start in diesem Forum.
WasDennNun:
--- Zitat von: JahrhundertwerkTVÖD am 04.01.2023 09:24 ---Zu Punkt 4:
Die Probleme in den EG 9 bis 15 sind hauptsächlich durch die Sozialismuspolitik von Verdi entstanden.
Ich persönlich benötige keine Gewerkschaft und auch keinen Tarifvertrag. Bin durchaus in der Lage meine Bedürfnisse zu äußern und auch zu fordern.
--- End quote ---
Bin ich voll bei dir.
--- Zitat ---Meine Kritik an Verdi und die Tarifpolitik ist, dass eine Gewerkschaft bewusst zu Ungunsten der Gruppen 9 bis 15 verhandelt. Das ist für mich absurd und nicht nachvollziehbar. Meine Legitimation haben sie hierfür nicht.
Ich habe überhaupt kein Problem damit wenn Verdi für seine Hauptklientel verhandelt und ich gönne diesen jegliche Erhöhung/Verbesserung.
Was ich allerdings nicht verstehe, ist dieses bewusste Verhandeln zu Ungunsten der der Gruppen 9 bis 15.
Wir reden über massiven Fachkräftemangel und das wird sich auch noch verschärfen.
Wir reden davon dass in den genannten Gruppen der öffentliche Dienst etliche unbesetzte Stellen hat und bei dieser Vergütung auch null Konkurrenzfähig ist.
Wir reden davon dass wir selbst bei etlichen Ausschreibungen im Ingenieurbereich noch nicht einmal eine Bewerbung erhalten.
All dies in der Dauerkrisensituation der letzten 3 Jahre (Energiekrise, Black Out, Corona, Inflation, Sicherstellung der Ver- und Entsorgung im Dauerkrisenmodus, marode Infrastruktur) und all dies mit etlichen unbesetzten Stellen und auch keine Aussicht auf Veränderung.
Noch einmal. Verdi soll für seine Mitglieder verhandeln und das super tollste Ergebnis erzielen. Gerne auch 20% mehr.
Diese Gewerkschaft, welche bewusst seit Einführung des TVÖD, zu Ungunsten der Gruppen 9 bis 15 Verträge abschließt, ist hierfür nicht legitimiert und nicht tragbar.
Es gibt nun mal leider auch viele Gemeinden, welche nicht außertariflich vergüten dürfen (auch wenn sie es möchten) und von der Rechtsaufsichtsbehörde entsprechend eingebremst werden.
Sprich sie bekommen die unbesetzten Stellen nicht mehr besetzt, geschuldet der Konkurrenzunfähigkeit.
--- End quote ---
Sehe ich als alleiniges Problem der AG Seite an:
Solle die doch einfach mal an den Tisch gehen und als Angebot 5% Erhöhung und 500€ Sockelbetrag ab Eg10 einwerfen.
Verdi hat kein Fachkräftemangelproblem, dass ist alleinig ein AG Problem.
Soll der AG sich für mehr tariflichen Gestaltungsspielraum einsetzten, wie tariflich Zulagen in marktgerechter Höhe erlauben.
Da ist dann das Problem schnell zu beseitigen, für die Stellen die unbesetzt sind.
Einen BauIng kriegt man für 80-100T€ durchaus.
Hier ist dann verdi wahrscheinlich dagegen.
Weil ja alle gleich viel bekommen sollen. Und ihre Mitglieder nicht zu denen gehören, die eigenständig verhandeln können.
Aber wenn der AG das mal in die Bütt wirft und werbewirksam also 10% Lohnerhöhng verkauft, why not??
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