Autor Thema: Bore-Out-Stellen in Kommunen  (Read 10348 times)

BabaAmter

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Bore-Out-Stellen in Kommunen
« am: 18.01.2023 09:23 »
Grüßt euch!

Mal eine Frage an die Kollegen in Kommunal-/Kreisverwaltungen:

In welchen Ämtern sind Stellen zu finden, wo nichts zu tun ist? Mir würde da spontan (aber nicht erfahrungsgeleitet) zum Beispiel das Bauamt einfallen, ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich abrackern... Oder eventuell Stabsstellen? Habt ihr Ideen, wo solche Stellen normalerweise angesiedelt sind?

Ich freue mich auf eure Antworten! :)

Schmitti

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #1 am: 18.01.2023 09:57 »
Bauämter sind wohl eher ganz gut beschäftigt. Ob mit was sinnvollem, ist halt hier und da die andere Frage.
Richtiges Däumchen drehen würde ich zuerst in Stabsstellen suchen, die eingerichtet sind um irgendein total wichtiges Thema total toll voranzubringen, dazu aber außer paar bunten Flyern und Bullshit-Bingo-Pressemitteilungen nichts liefern können und müssen, weil die tatsächliche Umsetzung des Themas am Ende doch wieder durch die eigentlichen Sachbearbeitungen erfolgen muss. Erkennen kann man diese Stellen i.d.R. an den Begriffen -beauftragte/r oder -manager/in auf den bunten Visitenkärtchen: Gleichstellungsbeauftragte, Datenschutzbeauftragte, Klimaschutzmanager, Citymanager, Digitalisierungsmanager...
Aus den Vor- und Hinterzimmern der ganz hohen wichtigen Chefs kannste eigentlich auch immer 1-3 Leute entführen, ohne dass es sich durch Arbeitsausfall bemerkbar machen würde.

Und wenn es doch nicht auf Kommunen und Kreise beschränkt sein soll, kann man Ar***kriechen bei Ministerämtern wohl auch besonders empfehlen: https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/wie-lambrecht-vertraute-nach-ruecktritt-neue-jobs-kriegen-muessen-a/ - Die "neuen Jobs" die für solche Rücktrittsüberbleibsel gefunden werden haben auch nicht zwingend etwas mit Arbeit zu tun.

FearOfTheDuck

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #2 am: 18.01.2023 10:10 »
Die ganzen Beauftragten hatte ich auch im Kopf.

uBAB

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #3 am: 18.01.2023 10:23 »
Bei uns kommt mir die Personalabteilung recht ruhig vor.

Aber zum Thema Bauamt. Da scheints ganz auf die Kommune anzukommen. Hier ist Land unter, woanders langweilen sich die Bearbeiter von Anträgen.
Und das wird bei 10.000 AG im ÖD wohl auf alle Stellen mal zutreffen.

E15TVL

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #4 am: 18.01.2023 10:47 »
Mir würde da spontan (aber nicht erfahrungsgeleitet) zum Beispiel das Bauamt einfallen, ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich abrackern...
Ich glaube du hast zu viel "Das Amt" geschaut, was irgendwann um die Jahrtausendwende auf RTL lief.

Die ganzen Beauftragten hatte ich auch im Kopf.
Es gibt nicht "die Beauftragten". Ein Datenschutzbeauftragter, der gleichzeitig noch Informationssicherheitsbeauftragter, Arbeitsschutzbeauftragter und Strahlenschutzbeauftragter ist, hat -  bei angemessener Anspannung der geistigen und körperlichen Kräfte - genug zu tun. Aber ja, eine reine Gleichstellungsbeauftragte, die sonst nichts anderes macht, wird sich sicherlich kaum überanstrengen.

Die größten mir untergekommen Lowperformer waren in den Bereichen Personal, Lebensmittelüberwachung und Umwelt anzutreffen.

TrexLittleArms

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #5 am: 18.01.2023 11:17 »
Mir würden bei uns in erster Linie die KlimaBEAUFTRAGTEN, GleichstellungsBEAUFTRAGTE, BEAUFTRAGTER für die partnerschaftlichen Beziehungen als erstes einfallen :-)

Amti13

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #6 am: 18.01.2023 14:01 »
Kataster und Vermessungsamt ist nix los

Herbert Meyer

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #7 am: 18.01.2023 14:50 »
Mir würde da spontan (aber nicht erfahrungsgeleitet) zum Beispiel das Bauamt einfallen, ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich abrackern...
Ich glaube du hast zu viel "Das Amt" geschaut, was irgendwann um die Jahrtausendwende auf RTL lief.

Die ganzen Beauftragten hatte ich auch im Kopf.
Es gibt nicht "die Beauftragten". Ein Datenschutzbeauftragter, der gleichzeitig noch Informationssicherheitsbeauftragter, Arbeitsschutzbeauftragter und Strahlenschutzbeauftragter ist, hat -  bei angemessener Anspannung der geistigen und körperlichen Kräfte - genug zu tun. Aber ja, eine reine Gleichstellungsbeauftragte, die sonst nichts anderes macht, wird sich sicherlich kaum überanstrengen.

Die größten mir untergekommen Lowperformer waren in den Bereichen Personal, Lebensmittelüberwachung und Umwelt anzutreffen.

Kleine Ergänzung: Ein Großteil der Aufsichtsbehörden untersagt es, die Datenschutzbeauftragung und die Beauftragung für Informationssicherheit in derselben Person zu vereinen.

Aber ansonsten ist es wohl auch ein bisschen von der Definition von "Däumchendrehen" abhängig. Stabsstellen können nach meiner Erfahrung freier agieren und sind einer geringeren Kontrolle ausgesetzt (können sich also leichter mal einen außerpauslichen Kaffee genehmigen), sind dafür aber auch mit komplexen Themen betreut, die eine hohe Außenwirkung besitzen. Ob die nun wirklich ein entspannteres Leben führen, als ein Sachbearbeiter der einfach volle 8 Stunden ohne große geistige Anstrengung eine Akte nach der nächsten durchwinkt, sei dahingestellt.

TVWaldschrat

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #8 am: 18.01.2023 17:53 »
Personaler-Stellen. Die stellen ja anscheinend nie welche ein und werden beim Anwenden des Tarifvertrages auch nie kreativ oder wenden den Tarifvertrag vernünftig an, damit sich was ändert...

Den Jubiläen hinterherlaufen kann jede Personalmanagement-Software, genau so wie Serienbriefe vorbereiten...
Personalausweise falsch in die Personalmanagement-Software abtippen kriegt auch ein billiges OCR-Programm hin...
Klingt also alles sehr langweilig.


Flying

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #9 am: 19.01.2023 11:04 »
Personaler-Stellen. Die stellen ja anscheinend nie welche ein und werden beim Anwenden des Tarifvertrages auch nie kreativ oder wenden den Tarifvertrag vernünftig an, damit sich was ändert...

Den Jubiläen hinterherlaufen kann jede Personalmanagement-Software, genau so wie Serienbriefe vorbereiten...
Personalausweise falsch in die Personalmanagement-Software abtippen kriegt auch ein billiges OCR-Programm hin...
Klingt also alles sehr langweilig.

Würd ich unterschreiben.. Aber lass das mal keinen Personaler hören, dann fallen die noch glatt aus ihren Hängematten ;)

Johann

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #10 am: 19.01.2023 11:16 »
Ich weiß ja nicht, was ihr für Informationssicherheitsbeauftragte habt, aber unserer gängelt uns nahezu halbjährlich mit irgendwelchen Maßnahmen, die einen vom Arbeiten abhalten bzw. die Arbeit erschweren.

Das sind dann so Dinge wie die Einführung einer Software, die sowohl Internetseiten im Browser, als auch E-Mail Anhänge in einer Sandbox öffnet. Führt dazu, dass auf einem office Laptop, der definitiv nicht für Virtualisierung wie auch immer geartet ausgelegt ist, alles sehr viel langsamer ist. Bedeutet, dass aus 20 Minuten Google Recherche gut und gerne mal eine Stunde wird, weil jeder Klick ca. 10 Sekunden Ladezeit bedeutet.

Oder so lustige Sachen wie dass bspw. per Mail gesendete Access-Datenbanken aus Sicherheitsgründen nicht zugestellt werden. Die brauche ich aber, weil die uralt Software die ich betreue die Daten ausschließlich lokal auf dem Anwender-PC speichert. Wenn der Anwender, der meistens nicht sehr bewandert ist, dann ein Problem hat, brauche ich die Daten. Auf nicht selbst gehostete Cloud-Dienste dürfen wir aus Datenschutzgründen nichts hochladen. Und wir haben keinen selbst gehosteten Cloud-Dienst. Bedeutet ich kann Anwendern nicht helfen, weil bspw. Skypebildschirmübertragungen nach außerhalb geblockt sind.

Am Besten machen wir einfach alle gar nichts, dann gibts auch keine Sicherheitsrisiken. :o

FearOfTheDuck

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #11 am: 19.01.2023 11:46 »
Also ist dein Informationssicherheitsbeauftragte sogar so geleingweilt, dass er auf "lustige" Ideen kommt? ;)

Oder er hält sich für den Nabel der Verwaltung. So wie ja auch manche Gleichstellungsbeauftragte vollkommen ausgelastet ist, indem sie auf jeder Demo mitläuft und in jedem Pressebericht den Kopf vor die Linse hält, bloß weil irgendwo das Wort "Frau" gefallen ist. ;)

Herbert Meyer

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #12 am: 19.01.2023 11:52 »
Ich weiß ja nicht, was ihr für Informationssicherheitsbeauftragte habt, aber unserer gängelt uns nahezu halbjährlich mit irgendwelchen Maßnahmen, die einen vom Arbeiten abhalten bzw. die Arbeit erschweren.

Das sind dann so Dinge wie die Einführung einer Software, die sowohl Internetseiten im Browser, als auch E-Mail Anhänge in einer Sandbox öffnet. Führt dazu, dass auf einem office Laptop, der definitiv nicht für Virtualisierung wie auch immer geartet ausgelegt ist, alles sehr viel langsamer ist. Bedeutet, dass aus 20 Minuten Google Recherche gut und gerne mal eine Stunde wird, weil jeder Klick ca. 10 Sekunden Ladezeit bedeutet.

Oder so lustige Sachen wie dass bspw. per Mail gesendete Access-Datenbanken aus Sicherheitsgründen nicht zugestellt werden. Die brauche ich aber, weil die uralt Software die ich betreue die Daten ausschließlich lokal auf dem Anwender-PC speichert. Wenn der Anwender, der meistens nicht sehr bewandert ist, dann ein Problem hat, brauche ich die Daten. Auf nicht selbst gehostete Cloud-Dienste dürfen wir aus Datenschutzgründen nichts hochladen. Und wir haben keinen selbst gehosteten Cloud-Dienst. Bedeutet ich kann Anwendern nicht helfen, weil bspw. Skypebildschirmübertragungen nach außerhalb geblockt sind.

Am Besten machen wir einfach alle gar nichts, dann gibts auch keine Sicherheitsrisiken. :o

Ich kann den Unmut nachvollziehen. Allerdings ist es nicht Schuld des Informationssicherheitsbeauftragten, wenn die korrekte Anwendung rechtlicher Vorgaben aufgrund einer maroden IT-Infrastruktur nicht möglich ist oder zu Schwierigkeiten führt. Das fällt dann wohl eher auf den IT-Chef (der per Definition nicht gleichzeitig der Informationssicherheitsbeauftragte sein darf) oder auf das Management zurück. Informationssicherheitsbeauftragte können genauso wie Datenschutzbeauftragte wegen "Fahrlässigkeit" in Haftung genommen werden. Da wäre der Mitarbeiter, der diese Beauftragungen häufig noch nicht mal freiwillig oder gegen einen Mehrwert wahrnimmt, doch ziemlich dumm, wenn er dann das Risiko einer unzureichenden IT-Infrastruktur auch noch mit seinem eigenen Vermögen absichert, nur um Kollegen Unannehmlichkeiten zu ersparen oder um mangelnde Ressourcen zu kaschieren...

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #13 am: 19.01.2023 13:33 »
Warum gibt´s eigentlich keinen Männerbeauftragten?

Bei dem Genderwahn und manch andere tollen und absurden Maßnahmen (wie zwanghafte Umsetzung der Frauenquote, mit teilweise völlig unqualifiziertem Personal), fühlt Mann sich echt machtlos  ;D

Nur um es klarzustellen: Ich habe absolut nichts gegen Gleichbehandlung und auch nicht wenn die Stelle mit einer fachlich und qualifizierten Bewerberin besetzt wird. Mir gehts um diese zwanghafte Umsetzung, ohne Rücksicht auf Verluste.

Also "Männerbeauftragter"

BAT

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #14 am: 19.01.2023 13:39 »
Gleichbehandlung ist doch nicht das Problem. Zumindest seit Ruhendstellung der Wehrpflicht ... ;)