Autor Thema: Was bedeutet "mindestens 500 Euro" in der Praxis?  (Read 6239 times)

Opa

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Antw:Was bedeutet "mindestens 500 Euro" in der Praxis?
« Antwort #45 am: 24.03.2023 10:41 »
S6 ist eine Nahverkehrslinie zwischen Köln und Essen.

Wdd3

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Antw:Was bedeutet "mindestens 500 Euro" in der Praxis?
« Antwort #46 am: 24.03.2023 10:44 »
Zitat
Ich habe S6 und 2 minderjährige Kinder Im Haushalt. Daher kann ich der Argumentation nicht folgen.

Ich habe nicht behauptet, dass den Mitarbeitern jetzt etwas weggenommen werden soll. Es geht darum, das System ZUKÜNFTIG und langfristig zu ändern.

Und das was der Erfahrungsstufe 6 fehlt, hat der Mitarbeiter schon vorher in Stufe 1-5 erhalten.


Man kann es aber auch absichtlich falsch verstehen. Und was ist S6? TVöD-S? Oder der Sozial- und Erziehungsdienst?

Ich denke es ist eine rein provokante Frage von dir. S6 ist Stufe 6, egal ob im TVöD S, L, V. VKA oder SuE.... und es handelt sich entgegen deiner Behauptung nicht um Erfahrungsstufen.

Ich habe deine Argumentation wie du zukünftig die Sufe 6 kürzen willst ohne ihr etwas wegzunehmen. Ich plane auch zukünftig die S6 beizubehalten.

Opa

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Antw:Was bedeutet "mindestens 500 Euro" in der Praxis?
« Antwort #47 am: 24.03.2023 13:13 »
Die Aufteilung in 6 Stufen mit einer Gesamtlaufzeit von 15 Jahren hat weder etwas mit Erfahrung noch mit Leistung zu tun:

1. Das Maximum an messbarer und verwertbarer Erfahrung hat man in den unteren EG nach einer Einarbeitungszeit von 6-12 Monaten erreicht, in den höheren EG sicherlich nach 3 bis 5 Jahren. Also können die darauf folgenden Steigerungen nichts mit Erfahrung zu tun haben.

2. Überdurchschnittliche oder überragende Leistung innerhalb einer Entgeltgruppe kann zwar durch einen vorzeitigen Stufenaufstieg sowie durch leistungsorientierte Bezahlung honoriert werden. Allerdings führt sie in der Praxis tatsächlich und gerechtfertigt innerhalb einer deutlich kürzeren Zeit, als den o.g. 15 Jahren in der Regel zur Übertragung von Tätigkeiten, die einer höheren Entgeltgruppe entsprechen. Niemand bleibt 5-15 Jahre in der EG 6, wenn er dauerhaft herausragende Leistung erbringt.

In Wahrheit sind die Stufen ein Mittel, finanzielle Entwicklungsmöglichkeiten anzubieten, welche die Fluktuation eingearbeiteter Kräfte (innerhalb der Organisation oder nach extern) aus rein monetären Gründen eindämmen sollen.

FearOfTheDuck

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Antw:Was bedeutet "mindestens 500 Euro" in der Praxis?
« Antwort #48 am: 24.03.2023 18:02 »
Zitat
Der Stufe 6 etwas wegzunehmen und woanders zu verteilen, finde ich mau.

Warum? Das Lebensarbeitseinkommen bleibt gleich, wird steuergünstig verteilt und kommt dann an, wenn die Mitarbeiter mehr Geld benötigen, z.B. mit Kindern im Haushalt.

Zitat
Das könnte man auch ähnlich wie 2018 im TVÖD lösen, wenn man das wollte.

Wie war es damals?




Okay. Dann betriebliche / dienstliche Erfahrung und Erfahrungsstufen, ohne dass es eines besonderen Zugewinns an Erfahrung bedarf, mit geringfügigen Korrekturmöglichkeiten durch Verkürzung oder Verlängerung des Stufenaufstiegs.  ::)

Das Lebensarbeitseinkommen bliebe aber nur gleich, wenn der AN alle Stufen einer EG auch durchlaufen würde.

2018 wurden "individuelle Erhöhungsbeträge pro Entgeltgruppe und -stufe" angesetzt: Siehe:
https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2018/

Es sind keine Erfahrungsstufen. Jemand ohne Erfahrung in EG 9a kann dort Stufe 6 bekommen, wenn ihm entsprechend Tätigkeiten übertragen werden, auch wenn er zuvor in EG6 Stufe 5 eingestellt wurde und Stufe 5 durchlaufen hat.

Opa

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Antw:Was bedeutet "mindestens 500 Euro" in der Praxis?
« Antwort #49 am: 25.03.2023 05:29 »
Sag ich ja. Die Stufen sind für den öD, was die Treuepunkte für Rewe sind.

ElBarto

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Antw:Was bedeutet "mindestens 500 Euro" in der Praxis?
« Antwort #50 am: 28.03.2023 15:38 »
Die "Erfahrungsstufen" oder wie man sie nennen will sind nicht verkehrt.
Immerhin stellen sie eine Entgeltsteigerung sicher, auch wenn Gewerkschaften oder Vorgesetzte nichts dafür tun.

Sicher kann argumentieren, dass gemäß "selbe Arbeit, selbes Entgelt" jeder direkt Stufe 6 bekommen sollt, wäre ich sofort dabei.

Was man aber nicht vergessen darf ist, dass die stufengleiche Höhergruppierung erst seit ein paar Jahren praktiziert wird und man vorher bei einer Höhergruppierung immer wieder in Stufe 1 oder um einen Mindestbetrag zu wahren eine Stufe höher eingestiegen ist.

Ich bin seit 19 ausgelernt im ÖD und noch nicht in Stufe 6 da Höhergruppierungen dazwischen kamen. Die "verfallene" Wartezeiten eingerechnet würde das schon fast für Stufe 7 reichen wenn es eine geben würde.

Anstatt die Endstufen zu beschneiden wie es manch einer möchte oder die Stufen abzuschaffen sollte man eher weitere Stufen einführen und auch in den niedrigeren Gruppen zusätzliche Stufen schaffen.

Wie es einer der Vorredner sagte. Die Erfahrungsstufen im ÖD sind wie die Treuepunkte im Supermarkt.
Wir sind vielleicht unser Leben lang im ÖD, also könnte man diese "Treue" auch entsprechend belohnen .
Das der ÖD aber sein Entgeltgefüge an die Wirtschaft anpassen muss , darf man auch nicht vergessen, in vielen Bereichen findet man kaum mehr vernünftige Bewerber und immer nur auf Krisenzeiten warten geht auch nicht.

Also kann es nur einen Weg für unser Entgelt geben, nach oben und das bitte so, dass man real mehr hat und nicht nach dem Einkauf und Tanken weniger als zuvor.

Klar ist es ein Teufelskreis. Würde jeder 1000 EUR bedingungsloses Grundeinkommen bekommen, würden die Preise mit Sicherheit über Nacht anziehen.

Das unser Staat aber unfähig ist so etwas entsprechend zu verhindern hat man in der aktuellen, konzerngemachten Energiekrise gesehen. Kaum hat sorgte der Staat für 30 Cent Nachlass beim Treibstoff, zogen die Preise um 20 bis 25 Cent an.
Von der Übergewinnsteuer hat man danach plötzlich nichts mehr gehört.
War sie doch ohnehin für die Katz, da die Konzerne die Gewinnreduzierung und damit Steuerersparnis längst perfektioniert haben.
Es hätte wenn dann eine Überumsatzsteuer geben müssen und der Staat hätte Mittel und Wege ergreifen müssen diese auch einzutreiben. 


BAT

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Antw:Was bedeutet "mindestens 500 Euro" in der Praxis?
« Antwort #51 am: 04.04.2023 13:41 »


Habe ich da einen Denkfehler?  ???

Ja, einen kleinen Erkenntnisfehler hast du: die Tabelle ist schon lange im Arsch, was Gehaltsgewinn bei Höhergruppierung angeht. Die neue Runde würden den Braten nicht mehr fett machen. Ich habe es aufgegeben, zumal sich offenbar die Arbeitgeber mit der Forderung nach erhöhter Anhebung ab 9b nicht durchsetzen können.

Bastel

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Antw:Was bedeutet "mindestens 500 Euro" in der Praxis?
« Antwort #52 am: 04.04.2023 16:06 »
Die "Erfahrungsstufen" oder wie man sie nennen will sind nicht verkehrt.
Immerhin stellen sie eine Entgeltsteigerung sicher, auch wenn Gewerkschaften oder Vorgesetzte nichts dafür tun.

Sicher kann argumentieren, dass gemäß "selbe Arbeit, selbes Entgelt" jeder direkt Stufe 6 bekommen sollt, wäre ich sofort dabei.

Was man aber nicht vergessen darf ist, dass die stufengleiche Höhergruppierung erst seit ein paar Jahren praktiziert wird und man vorher bei einer Höhergruppierung immer wieder in Stufe 1 oder um einen Mindestbetrag zu wahren eine Stufe höher eingestiegen ist.

Ich bin seit 19 ausgelernt im ÖD und noch nicht in Stufe 6 da Höhergruppierungen dazwischen kamen. Die "verfallene" Wartezeiten eingerechnet würde das schon fast für Stufe 7 reichen wenn es eine geben würde.

Anstatt die Endstufen zu beschneiden wie es manch einer möchte oder die Stufen abzuschaffen sollte man eher weitere Stufen einführen und auch in den niedrigeren Gruppen zusätzliche Stufen schaffen.

Wie es einer der Vorredner sagte. Die Erfahrungsstufen im ÖD sind wie die Treuepunkte im Supermarkt.
Wir sind vielleicht unser Leben lang im ÖD, also könnte man diese "Treue" auch entsprechend belohnen .
Das der ÖD aber sein Entgeltgefüge an die Wirtschaft anpassen muss , darf man auch nicht vergessen, in vielen Bereichen findet man kaum mehr vernünftige Bewerber und immer nur auf Krisenzeiten warten geht auch nicht.

Also kann es nur einen Weg für unser Entgelt geben, nach oben und das bitte so, dass man real mehr hat und nicht nach dem Einkauf und Tanken weniger als zuvor.

Klar ist es ein Teufelskreis. Würde jeder 1000 EUR bedingungsloses Grundeinkommen bekommen, würden die Preise mit Sicherheit über Nacht anziehen.

Das unser Staat aber unfähig ist so etwas entsprechend zu verhindern hat man in der aktuellen, konzerngemachten Energiekrise gesehen. Kaum hat sorgte der Staat für 30 Cent Nachlass beim Treibstoff, zogen die Preise um 20 bis 25 Cent an.
Von der Übergewinnsteuer hat man danach plötzlich nichts mehr gehört.
War sie doch ohnehin für die Katz, da die Konzerne die Gewinnreduzierung und damit Steuerersparnis längst perfektioniert haben.
Es hätte wenn dann eine Überumsatzsteuer geben müssen und der Staat hätte Mittel und Wege ergreifen müssen diese auch einzutreiben.

Die Stufenmitnahme war doch früher wie aktuell im TV-L geregelt? Und da fängt man nach einer Höhergruppierung immer min. in Stufe 2 an.