Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 740564 times)

Johannes1893

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2805 am: 17.04.2023 18:38 »
Viel hängt bei der Bewertung davon ab ob man die Zeit bis 01.03.24 als Nullrunde betrachtet. Aus meiner Sicht eindeutig  ja
Davon hängt es in der Tat ab. Allerdings kann ich nur noch mal betonen, dass man es nicht als Nullrunde betrachten muss. Denn 2024 gibts ja "im Schnitt" 11%. Und diese Erhöhungen gelten für 24 Monate und damit eben auch für 2023.

2023 kann man eigentlich nur dann als Nullrunde betrachten, wenn man für 24 Monate 22% erwartet hat. Würde ich mir ja auch wünschen, aber es war klar, dass es das ncht geben wird.

12-13% für alle aufgeteilt auf zwei Jahre mit 6-7% rückwirkend zum 01.01.23 + 3000€ in maximal zwei Tranchen on top wäre akzeptabel gewesen.
Da hast Du die Rechnung dann aber ohne Verdi gemacht. ;)
Die zentrale Forderung Verdis war ja immer die Mindesterhöhung. Die 10,5% waren dagegen sekundär. Niemals hätte Verdi einen Vorschlag ohne Mindest- oder Sockelbetrag akzeptiert. Und das geht dann eben zu Lasten der Prozente.
Aber ja. Deinen Vorschlag hätte ich selbstredend auch lieber gesehen.

Da sind wir einer Meinung. Ich weiß wo Verdi seine Prioritäten hat und das so ein Ergebnis herauskommt. Das man aber in eigenen Publikationen Vergleiche von  Forderung und Angeboten veröffentlicht und dort dann die Angleichung der JSZ unterschlägt hat schon eine eigene Qualität.

schnitzelesser

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2806 am: 17.04.2023 18:41 »
Viel hängt bei der Bewertung davon ab ob man die Zeit bis 01.03.24 als Nullrunde betrachtet. Aus meiner Sicht eindeutig  ja
Davon hängt es in der Tat ab. Allerdings kann ich nur noch mal betonen, dass man es nicht als Nullrunde betrachten muss. Denn 2024 gibts ja "im Schnitt" 11%. Und diese Erhöhungen gelten für 24 Monate und damit eben auch für 2023.

2023 kann man eigentlich nur dann als Nullrunde betrachten, wenn man für 24 Monate 22% erwartet hat. Würde ich mir ja auch wünschen, aber es war klar, dass es das ncht geben wird.
Wie ich schon einmal schrieb: Die Quasi-Nullrunde gibt es erst 2024, wenn viele leer ausgehen.

dvn321

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2807 am: 17.04.2023 18:45 »
Verdi rührt doch schon fleißig die Werbetrommel für den Abschluss.  Schlimm!

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/was-bedeutet-die-schlichtungsempfehlung-fuer-dich

Kein Beispiel mit jemanden der mehr als 4k verdient.. ab dem gehobenen Dienst ist man einfach aus dem Sinn...

Vgl. doch einfach nur mal https://www.klassegegenklasse.org/tvoed-schlichtung-empfiehlt-reallohnverlust-urabstimmung-fuer-den-erzwingungsstreik-noetig/

 „Lühr verrät auch, dass die ver.di-Vertreter:innen der Schlichtungskommission dem Schlichterspruch zugestimmt haben.“

Damit ist alles gesagt. Verdi hat uns verkauft und versucht jetzt alles schön zu reden.

maxg

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2808 am: 17.04.2023 18:45 »
wir haben gestern und heute ein paar Dutzend Fehlermeldungen bekommen, unsere Beispielrechnung zum Schlichterspruch sei falsch - "zu hoch". Wir bitten um kritische Kontrolle.
unser Rechenweg:  +200 €, danach +5,5%, insgesamt mindestens 340 €
Ich habe einige Beispiele "zu Fuß" nachgerechnet und es passte immer auf den Cent genau. Danke für den Service!

blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2809 am: 17.04.2023 18:49 »
Die Inflationsausgleichsprämie muss zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gewährt werden. Jeder Arbeitgeber kann die Steuer- und Abgabenfreiheit für solche zusätzlichen Zahlungen nutzen.

Genau so steht es auf bundesregierung.de

Nicht zu fassen, dass sowas anscheinend keine Beachtung findet.


Findet es doch. Wir bekommen sie ja jetzt über 9 Monate verteilt.
Und es steht ja ganz klar drin 2023 - Nullrunde

Britta2

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2810 am: 17.04.2023 18:54 »
Antwort:  Beamtenmikado + Quiet quitting von denen, die keinen Beamtenstatus haben.
Jeder bekommt das, was er verdient. Von "oben" und nach "oben".  Fehlende Anerkennung = fehlende Motivation = fehlendes Ansehen = weitere Unzufriedenheit der Bevölkerung, die sich über die Arbeit von Ämtern beschweren.
Gut, Hauptsache, es werden "wichtigere Dinge" mit Milliarden finanziert ...

blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2811 am: 17.04.2023 18:54 »
Entscheidend ist was dann 2025 passiert.
Da muss Verdi halt wieder mindestens 10 % fordern.

Und was dann Politik oder Medien dazu sagen ist einfach schei..egal.

Aber Verdi wird das nicht tun, weil sie doch selbst zu der Sippe gehören. 
Bekommt der Verdi-Vorsitzende auch die Erhöhungen auf seine 190.000 Euro?

Mario12

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« Antwort #2812 am: 17.04.2023 18:59 »
Entscheidend ist was dann 2025 passiert.
Da muss Verdi halt wieder mindestens 10 % fordern.

Und was dann Politik oder Medien dazu sagen ist einfach schei..egal.

Aber Verdi wird das nicht tun, weil sie doch selbst zu der Sippe gehören. 
Bekommt der Verdi-Vorsitzende auch die Erhöhungen auf seine 190.000 Euro?

Du kannst doch nicht nach mindestens 10% 9 Monate später wieder 10% fordern. Wie dreist wäre das denn? Das gibt ne Nullrunde 2025 und 2026 ca. 1,3%, das ist schonmal sicher.

blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2813 am: 17.04.2023 19:02 »
Und wenn ich jetzt schon die ersten Gemeinden höre wie sie jammern, dass ist fast nicht oder gar nicht ohne höhere Gebühren zu stemmen. Dann sollen sie die Gebühren halt erhöhen, zahl ich nicht jeden Tag.
Und zudem wird die Grundsteuer ja eh fast überall erhöht.

Da fragt aber niemand woher die Bürger das Geld nehmen sollen. Teilweise weiß ich von Verzehnfachungen der Grundsteuer ab 2025.

Es war schon immer so und wird immer so bleiben, der normale Bürger wird nur verarscht. Und die meisten sind gutgläubig oder blicken nicht mal das sie verarscht werden.

Auf die Barrikaden geht ja auch niemand. Siehe Frankreich was da wegen der Rente abgeht und da geht’s um 62 auf 64. Da sind wir ja schon längst drüber und keiner sagt etwas. Bei uns gibts einen Tag Streik und keiner außer die Medien merkt es. Wird aber tagelang darüber diskutiert.

Fazit: jeder muss selbst schauen wie er klar kommt und wenn es auch mit nicht rechtlichen Mittel ist. Die Poltik(er) machen es ja nicht anders. Seit Jahrzehnten!!!


blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2814 am: 17.04.2023 19:03 »
Entscheidend ist was dann 2025 passiert.
Da muss Verdi halt wieder mindestens 10 % fordern.

Und was dann Politik oder Medien dazu sagen ist einfach schei..egal.

Aber Verdi wird das nicht tun, weil sie doch selbst zu der Sippe gehören. 
Bekommt der Verdi-Vorsitzende auch die Erhöhungen auf seine 190.000 Euro?

Du kannst doch nicht nach mindestens 10% 9 Monate später wieder 10% fordern. Wie dreist wäre das denn? Das gibt ne Nullrunde 2025 und 2026 ca. 1,3%, das ist schonmal sicher.


Ich denke schon, dass man das fordern kann. Dann kommen wenigstens 5 raus. Dann immer noch reallohnverlust.
Zudem soll ja der Mindestlohn kräftig steigen 2024. Beamte bekommen dann automatisch ihre Ausgleichszahlungen. Der normale Angestellte schaut nur dumm in die Wäsche.

Muschebubu

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« Antwort #2815 am: 17.04.2023 19:10 »
Das Problem ist und bleibt ver.di… Jedes mal das gleiche… x-Euro Sockel, y-Prozent Erhöhung. Keine Perspektive wie sich aus Gewerkschaftssicht der ÖD entwickeln soll. Nix Arbeitszeit, Homeoffice, VL, VBL… Und die Arbeitgeber? Scheinbar auch ein Ausfall oder die meinen, mit der Digitalisierung geht der Fachkräftemangel zurück und deshalb „löst“ sich das Problem selbst. Anstatt nichts vorzulegen, könnte auch die AG ja mal strukturelle Änderungen einbringen. Nur müssten dann wohl mal Fachkräfte am Tisch sitzen. Ein Problem, was beiderseits nicht lösbar ist.
« Last Edit: 17.04.2023 19:21 von Muschebubu »

skiveren

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2816 am: 17.04.2023 19:21 »
Das Debakel bei der "Mogelpackung" ist die Erhöhung zum 01.03.2024 für die dann anstehende Tarifverhandlung Anfang 2025.
2025 wird von AG Seite heißen...2024 gab es außergewöhnliche Tariferhöhungen.
Für 2025 muss Ver.di bei Tarifforderungen bescheiden sein.
Clever eingefädelt von AG Seite...Ver.di rennt blinden Auges rein..
Nein.., sorry...14 Monate keine tabellenwirksame Erhöhung..das geht gar nicht!
0% Erhöhung für 14 Monate...
Gehts noch?

Muschebubu

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« Antwort #2817 am: 17.04.2023 19:23 »
Vielleicht, vielleicht auch nicht… Oder ver.di nutzt die Verhandlungen für andere Vorschläge… kürzere Wochenarbeitszeit z.B..

Hurbert

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2818 am: 17.04.2023 19:27 »
Es ist schon bemerkenswert, welch sanfte Tonlage Verdi plötzlich benutzt, um die Auswirkungen der Schlichtungsempfehlung auf einzelne Tarifgruppen darzustellen.

So wie man jetzt auftritt, würde es mich nicht wundern, wenn das letztlich Ergebnis noch einen Ticken schlechter ist als der Vorschlag der Schlichtungskommission. Ich hoffe, dass ich mich irre.

Aleksandra

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2819 am: 17.04.2023 19:29 »
Vielleicht, vielleicht auch nicht… Oder ver.di nutzt die Verhandlungen für andere Vorschläge… kürzere Wochenarbeitszeit z.B..
Das wäre richtig gut. 35h Woche sollte es mindestens sein.
Verdi hatte ja für diese Verhandlungen einen reinen Fokus auf Entgelterhöhungen angekündigt. Da wäre es dann hoffentlich bei der nächsten Runde mal so weit auch andere Faktoren anzugehen.