Gestern Mittag schrieb ich bereits, dass ich die Inflationspauschale für ein AG-Entlastungskonstrukt halte. Welches man den Arbeitnehmern in Goldfolie verkaufen kann.
Der Reallohnverlust bei der bekannten Inflation ist schmerzlich. Habe ich gedacht, dass unsere netten AG das ausgleichen: Nein. Wir kennen die Truppe dafür zu gut. Leider.
Wie laufen denn seit Jahren die Tarifverhandlungen?
Die Gewerkschaften stellen eine Forderung auf. Es gibt Potsdamer Folklore der angeblich dahin darbenden Arbeitgeber. Zum Schluss werden die Prozente halbiert und die Laufzeit verdoppelt. Schon hat man ungefähr das Ergebnis getroffen.
Angesichts Inflation und Reallohnverlust war die Forderung der Gewerkschaften selten dämlich. Als ob es das erste Mal war.
Die Verdoppelung ist erreicht. Die Halbierung auf den Laufzeit nicht, aufs Jahr betrachtet schon.
Jetzt habe ich mir die Mühe gemacht, den Schlichterspruch genau auf meine persönlichen Bedingungen hin zu untersuchen. Damit die zerpflückte abgabenfreie Einmalzahlung eingeordnet werden kann, musste sie erst einmal fiktiv auf ein Brutto gebracht werden.
Mit EG10/5 gehöre ich bereits zu den unterdurchschnittlich bedachten.
Auf 14 Monate ist die Einmalzahlung je Monat mit 214,28€ je Monat brutto 417,06€ wert. Das sind 8,65% mehr. März 2024 gibt es dann gigantische 1,13% mehr. Damit wurde das Tabellenentgeld um 9,87% erhöht.
Netto wirken die Prozente so: 7,65% 1,01% und 8,74%.
Alles mit dem BVA-Rechner durchgespielt.
Zählt 14 Monate lang leider nicht für die Rente und VBL.
Was mich erstaunt, dass das dieses Mal ein besseres Ergebnis ist, als im Metall- bzw. Chemiebereich. Nur dass dort 12 bzw. 20 Monate Laufzeit stehen. Aber ebenfalls mit Verwurstung der Inflationsprämie.
Ob mehr erstreikbar wäre, kann ich nicht sagen. Aber wenn man hört was die VKA für Samstag vor hat, wird das noch sehr spannend.