Autor Thema: Vorgesetzten von interner Bewerbung erzählen?  (Read 1761 times)

netzkohul

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Hallo,

befristeter Vertrag läuft in <einem Jahr aus. Aktuell ist eine für mich sehr interessante Stelle intern ausgeschrieben.

Bisher hatte ich Vorgesetzte nie über Bewerbungen informiert.

Das Verhältnis zu den aktuellen Vorgesetzten ist einfach super und die sollen nicht von anderen erfahren, dass ich mich in einer anderen Abteilung beworben habe.

Jetzt bin ich seit 2 Wochen im Urlaub und habe von einer Kollegin von dieser internen Ausschreibung von vor 1,5 Wochen dankenswerterweise erfahren. Die Bewerbungsfrist läuft morgen ab. Da ich mich morgen von zu Hause noch drauf bewerben will, ich die Vorgesetzten aber erst nächsten Montag sehe, die auch schon vorher per Mail informieren oder dann nächste Woche persönlich oder eben doch nicht, weil die eh davon erfahren, weil sich die anderen potentiellen Vorgesetzten bei den aktuellen Infos einholen?

Kann wohl nur ich entscheiden?

Eure Pros und Cons, bitte? Danke.

Einerseits kann ich mir nicht vorstellen, dass die aktuellen Vorgesetzten mir nen Stein in den Weg legen, weil ich so gute Leistungen beinge. Andererseits aber, zumindest noch aktuell aufgrund der Auftragslage, vielleicht doch genau deswegen, weil dann jemand wegfallen würde, der im besten Falle noch ein Jahr da wäre, dann aber nicht mehr und den man dann selbst ersetzen müsste?!

Was meint ihr bitte?

Danke.

Gruß

blondie

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Antw:Vorgesetzten von interner Bewerbung erzählen?
« Antwort #1 am: 14.04.2023 08:04 »
Moin,
ich denke da machst du dir zu viele Gedanken. Für jeden Vorgesetzten ist eine Bewerbung "seiner Leute" ein ganz normaler Vorgang. Da du dazu auch noch befristet bist, wird keiner was dagegen haben oder dir Steine in den Weg legen.
Vorab musst du deinen Vorgesetzten definitiv nicht informieren, aber nächste Woche kannst du das machen, weil du schreibst, dass ihr ein gutes Verhältnis habt. So kann er besser planen für die Zukunft und vielleicht bekommst du dann noch ein Stellenangebot von ihm, wenn er dich als guten Mitarbeiter zukünftig behalten möchte.

Max

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Antw:Vorgesetzten von interner Bewerbung erzählen?
« Antwort #2 am: 14.04.2023 08:43 »
Die Mühlen der Verwaltung mahlen normal nicht so schnell.
Bewirb dich und Teile es nächste Woche deinem Vorgesetzten mit.

Ich finde Telefon oder persönlich besser als Email.

Herbert Meyer

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Antw:Vorgesetzten von interner Bewerbung erzählen?
« Antwort #3 am: 14.04.2023 08:51 »
Wenn mir der Arbeitgeber derzeit lediglich einen befristeten Vertrag gewährt, würde ich keinen einzigen Gedanken daran verschwenden, ob eine Bewerbung - intern oder extern - jemanden vor den Kopf stoßen könnte.

Thomber

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Antw:Vorgesetzten von interner Bewerbung erzählen?
« Antwort #4 am: 14.04.2023 08:54 »
Bei einem befristeten Vertrag sollte sich der aktuelle Chef freuen, wenn Du ne Chance auf nen Festvertrag bekommst, egal in welcher Abteilung!

Ich habe schon Leute von einem Festvertrag auf nen befristeten gehen sehen, nur weil es eine höhere Stelle war. Aber...Reisende soll man nicht aufhalten.

FearOfTheDuck

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Antw:Vorgesetzten von interner Bewerbung erzählen?
« Antwort #5 am: 14.04.2023 14:54 »
Eben. Alles normale Vorgänge. Wer sowas als Vorgesetzter krumm nicht, war dann halt doch nicht so ein toller Chef. Und dem erfolgreichen Bewerber kann es auch egal sein.

Ergo: Wenn du deinen Chef informieren willst, liegt der Zeitpunkt ganz alleine bei dir.

Über die Nachfolge brauchst du dir als AN keine Gedanken zu machen, das ist einzig und allein Organisationsaufgabe des AG. Mitunter werden da intern auch durchaus Lösungen gefunden.

carriegross

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Antw:Vorgesetzten von interner Bewerbung erzählen?
« Antwort #6 am: 15.04.2023 10:40 »
Gerade wenn die Beziehung zu den aktuellen Vorgesetzten so gut ist, die informieren! Kann sich in mehreren Fällen auszahlen! Außerdem sind wir hier doch erwachsen, oder?! Alles andere ist KiGa! Selbst, wenn das Verhältnis nicht gut wäre, informieren.

Was mich aber bzgl. Datenschutz interessiert, inwiefern darf die Personalstelle oder der neue potentielle Vorgesetzte bei den aktuellen Vorgesetzten intern Erkundigungen einholen? Doch gar nicht, oder?! Nur, wenn der Bewerber dem ausdrücklich eingewilligt hat, oder?!

Tagelöhner

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Antw:Vorgesetzten von interner Bewerbung erzählen?
« Antwort #7 am: 15.04.2023 10:59 »
Hier gehen viel zu viele von ihrer "guten Einstellung" zu der Thematik aus und reflektieren diese auf die Vorgesetzten.

Ich würde nach Berufserfahrung im zweistelligen Jahresbereich niemandem empfehlen, offensiv mit beruflichen Veränderungswünschen gegenüber Vorgesetzten umzugehen. Man versetzt sich dabei gerne in deren Lage, und geht von sich selber und einer gewünschten offen und ehrlichen Kommunikation aus, die man dem Mitarbeiter dann zu Gute halten würde.

In Vorgesetztenpositionen tummeln sich aber zu oft auch narzisstische Persönlichkeiten, die damit erstmal nur wieder Probleme und unliebsame Arbeit auf sich zukommen sehen (Zeugnis schreiben, Rücksprache mit Personalabteilung führen, neue Stellenausschreibungen begleiten und Vorstellungsgespräche führen, neuen Mitarbeiter einarbeiten, Arbeit temporär umorganisieren, Angst gegenüber der nächsten Führungsebene schlecht dazustehen, da der Weggang ggf. auf schlechten Führungsstil und eine mangelnde Fähigkeit zur Mitarbeiterbindung hindeuten könnte und damit ggf. Einfluss auf die eigene Karriere usw.) und es nicht selten als persönlichen Angriff gegenüber der eigenen Person und Illoyalität werten. Dafür gibt's dann auch gerne ein paar Abstriche im Arbeitszeugnis.

Besonders übel wird es dann, wenn die berufliche Veränderung doch nicht wie gewünscht gelingt und der Vorgesetzte einen plötzlich als unliebsamen Mitarbeiter einstuft, den er jetzt selber gerne loswerden möchte.

Daher meine Empfehlung: Jobangebot sichern, Vertrag unterschreiben und dem Chef die Kündigung auf den Tisch knallen. Maximal eine Einbindung um eine frühzeitigere Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu erwirken, falls gewünscht und erforderlich.
« Last Edit: 15.04.2023 11:07 von Tagelöhner »

Max

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Antw:Vorgesetzten von interner Bewerbung erzählen?
« Antwort #8 am: 15.04.2023 11:29 »
Bei einer internen Bewerbung kannst du dem Vorgesetzten keine Kündigung auf den Tisch knallen. Hier gilt vielmehr,  dass man sich 2x im Leben sieht und das spielen mit offenen Karten ist meist die bessere Alternative.

maiklewa

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Antw:Vorgesetzten von interner Bewerbung erzählen?
« Antwort #9 am: 15.04.2023 21:59 »
Bei einer internen Bewerbung kannst du dem Vorgesetzten keine Kündigung auf den Tisch knallen. Hier gilt vielmehr,  dass man sich 2x im Leben sieht und das spielen mit offenen Karten ist meist die bessere Alternative.

+1

Ich frage mich auch, warum man eine solche fragt - bei INTERNEN Bewerbungen UND einem GUTEN VERHÄLTNIS zu den Vorgesetzten.

Da gibt es gar keine andere richtige Antwort, als den aktuellen Vorgesetzten davon zu erzählen. Gerade wenn man es nicht tut, es ja dann doch herauskommt, was eigentlich nicht sein dürfte, es sei denn, man bekommt die Stelle, dann hat man es später sehr sicher schwerer mit den alten bzw. noch aktuellen Vorgesetzten, wenn man sich beruflich nochmal über den Weg läuft, wei die alten bzw. aktuellen die neuen und dann aktuellen Vorgesetzten werden können oder man zurück möchte oder oder oder ...

Und welche kleingeistigen Vorgesetzten und/oder Kollegen und/oder AGs denken so, wie von Tagelöhner dargestellt? Bitte! Stellenbesetzungsverfahren gehören zum Tagesgeschäft von Vorgesetzten. Menschen verändern sich, wollen sich (beruflich) verândern, werden schwanger, gehen in Elternzeit, machen Sabbaticals ... sterben! Und sterben tun die wahrscheinlich, weil der Vorgesetzte so scheiße war? Ok, anderes Thema, aber und weil das ja leider auch passieren kann. :-(

MoinMoin

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Antw:Vorgesetzten von interner Bewerbung erzählen?
« Antwort #10 am: 17.04.2023 07:34 »
Hier gehen viel zu viele von ihrer "guten Einstellung" zu der Thematik aus und reflektieren diese auf die Vorgesetzten.

Ich würde nach Berufserfahrung im zweistelligen Jahresbereich niemandem empfehlen, offensiv mit beruflichen Veränderungswünschen gegenüber Vorgesetzten umzugehen. Man versetzt sich dabei gerne in deren Lage, und geht von sich selber und einer gewünschten offen und ehrlichen Kommunikation aus, die man dem Mitarbeiter dann zu Gute halten würde.

In Vorgesetztenpositionen tummeln sich aber zu oft auch narzisstische Persönlichkeiten, die damit erstmal nur wieder Probleme und unliebsame Arbeit auf sich zukommen sehen (Zeugnis schreiben, Rücksprache mit Personalabteilung führen, neue Stellenausschreibungen begleiten und Vorstellungsgespräche führen, neuen Mitarbeiter einarbeiten, Arbeit temporär umorganisieren, Angst gegenüber der nächsten Führungsebene schlecht dazustehen, da der Weggang ggf. auf schlechten Führungsstil und eine mangelnde Fähigkeit zur Mitarbeiterbindung hindeuten könnte und damit ggf. Einfluss auf die eigene Karriere usw.) und es nicht selten als persönlichen Angriff gegenüber der eigenen Person und Illoyalität werten. Dafür gibt's dann auch gerne ein paar Abstriche im Arbeitszeugnis.

Besonders übel wird es dann, wenn die berufliche Veränderung doch nicht wie gewünscht gelingt und der Vorgesetzte einen plötzlich als unliebsamen Mitarbeiter einstuft, den er jetzt selber gerne loswerden möchte.

Daher meine Empfehlung: Jobangebot sichern, Vertrag unterschreiben und dem Chef die Kündigung auf den Tisch knallen. Maximal eine Einbindung um eine frühzeitigere Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu erwirken, falls gewünscht und erforderlich.
Es kommt doch immer auf die Menschen an, insofern kann deine Taktik die richtige sein oder aber voll nach hinten losgehen.

Ich frage mich auch, warum man eine solche fragt - bei INTERNEN Bewerbungen UND einem GUTEN VERHÄLTNIS zu den Vorgesetzten.
Eben.
Es kommt auf die Menschen an und dem Umfeld.
Einen Rat kann da hier keiner so richtige geben.

Ich persönlich bin mehrfach zwischen AGs gewechselt, bin offen mit den Situationen umgegangen und habe nie verbrannte Erde hinterlassen.
Habe Cheffes durchaus auch zweimal gesehen, sowohl als Cheffe als auch als Kollege in Projekten.
Wenn man einen Versager/Arschloch als Cheffe hat, dann kann es andererseits sinnig sein, erst eintüten und dann darüber reden, aber das scheint hier nicht der Fall zu sein.