Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 611367 times)

Philipp

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 397
Das ist nicht korrekt.

75% braucht es für einen umfassenden Streik.

Verdi wird das so interpretieren: Wenn nicht 75% für einen Streik zusammen kommen wird zugestimmt. Weil sonst wäre der Streik ja das nächste Mittel. Das eine schließt das andere aus.

Ob denen nach der Zustimmung, wenn zum Beispiel nur 50% gegen den Vorschlag sind, dann 50% der Mitglieder weglaufen - zu hoffen wäre es.
Also wirklich was bewirken kann man nur, indem man dagegen stimmt und ggf. auch wirklich Konsequenzen folgen lässt.

Flimmerhärchen

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 61
Da lediglich 25% Zustimmung benötigt wird, ist es Zeit- und Energieverschwendung sich damit weiterhin auseinanderzusetzen.
Die Gewerkschaft macht sich getrau dem Motto von Pippi Langstrumpf die Welt wie sie ihr gefällt.

25% Zustimmung ausreichend................ seltsames Mehrheitsverständnis

Selbst die Presse (z.B Artikel Welt) hat erkannt dass Verdi einen schlechten Tarifvertrag abgeschlossen hat.
Die ständigen Sozialismuspauschalen führen zu einer Verschlechterung der Situation in den Bereichen mit Fachkräftemangel und zu einer Überzahlung in den niedrigen Bereichen.

D.h. dort wo jetzt schon eklatanter Fachkräftemangel herrscht, verschärft sich die Situation weiter und über kurz oder lang werden die Bereiche E1 bis E3 nur noch outgesourct, da in der PW deutlich weniger bezahlt wird.
Ob das wirklich durchdacht ist?

Frage an die anderen Forenteilnehmer: Ist es bei euch eigentlich auch so, dass diese maßlose Enttäuschung nur in diesem Forum bzw. in sozialen Medien wahrgenommen wird? Ich habe in Gesprächen mit Kollegen, Personalstelle, ja sogar Bewerbern noch keine vergleichbare unmutsbekundung gehört. Im Gegenteil: ich höre viel Freude über die Gehaltssteigerungen, auch bei höheren Entgeltgruppen.

Ich selbst bin mit dem Ergebnis super zufrieden und werde mit Sicherheit dafür stimmen.

brian

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 400
WElche Gehaltssteigerungen?

Aleksandra

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 252
WElche Gehaltssteigerungen?
Die Gehaltssteigerungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst (TVÖD, TVV, etc). Welche sollten denn sonst gemeint sein?

Flimmerhärchen

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 61
WElche Gehaltssteigerungen?

Taschengelderhöhung um 2 Euro pro Woche, was denn sonst?

MeTe

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 7
Frage an die anderen Forenteilnehmer: Ist es bei euch eigentlich auch so, dass diese maßlose Enttäuschung nur in diesem Forum bzw. in sozialen Medien wahrgenommen wird?
Nein, hier wird es mit Galgenhumor genommen, also zumindest von denen, die da bleiben. Haben schon wieder einige in die Privatwirtschaft gewechselt, ich selbst hadere auch schon damit (schon das Einstiegsgehalt der gewechselten Kollegen liegt weit über dem was hier in der Endstufe gezahlt wird)...
In welchem Bereich bist du tätig? Kann nur vermuten dass es einer ist bei dem keine große Konkurrenz aus der PW herrscht.

Ich selbst bin mit dem Ergebnis super zufrieden und werde mit Sicherheit dafür stimmen.
Du bist super zufrieden mit einem Reallohnverlust von über 10% innerhalb von 3 Jahren?! Na dann...

BVerfGBeliever

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 471
WElche Gehaltssteigerungen?
Die Gehaltssteigerungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst (TVÖD, TVV, etc). Welche sollten denn sonst gemeint sein?

Mit anderen Worten die Reallohnverluste..

Stempelroboter

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 235
Da lediglich 25% Zustimmung benötigt wird, ist es Zeit- und Energieverschwendung sich damit weiterhin auseinanderzusetzen.
Die Gewerkschaft macht sich getrau dem Motto von Pippi Langstrumpf die Welt wie sie ihr gefällt.

25% Zustimmung ausreichend................ seltsames Mehrheitsverständnis

Selbst die Presse (z.B Artikel Welt) hat erkannt dass Verdi einen schlechten Tarifvertrag abgeschlossen hat.
Die ständigen Sozialismuspauschalen führen zu einer Verschlechterung der Situation in den Bereichen mit Fachkräftemangel und zu einer Überzahlung in den niedrigen Bereichen.

D.h. dort wo jetzt schon eklatanter Fachkräftemangel herrscht, verschärft sich die Situation weiter und über kurz oder lang werden die Bereiche E1 bis E3 nur noch outgesourct, da in der PW deutlich weniger bezahlt wird.
Ob das wirklich durchdacht ist?

Frage an die anderen Forenteilnehmer: Ist es bei euch eigentlich auch so, dass diese maßlose Enttäuschung nur in diesem Forum bzw. in sozialen Medien wahrgenommen wird? Ich habe in Gesprächen mit Kollegen, Personalstelle, ja sogar Bewerbern noch keine vergleichbare unmutsbekundung gehört. Im Gegenteil: ich höre viel Freude über die Gehaltssteigerungen, auch bei höheren Entgeltgruppen.

Ich selbst bin mit dem Ergebnis super zufrieden und werde mit Sicherheit dafür stimmen.

Da liegst Du vermutlich richtig. Natürlich kann ich nur für den mir konkret bekannten Bereich sprechen, aber bei unseren 12 Ingenieuren sind alle zufrieden bis sehr zufrieden. KEINER sieht das so verbissen, wie viele in diesem Forum- das ist schon bemerkenswert.

Und keine Sorge, die Begriffe Reallohnverlust und Inflation sind durchaus bekannt..

Johannes1893

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 268
Da lediglich 25% Zustimmung benötigt wird, ist es Zeit- und Energieverschwendung sich damit weiterhin auseinanderzusetzen.
Die Gewerkschaft macht sich getrau dem Motto von Pippi Langstrumpf die Welt wie sie ihr gefällt.

25% Zustimmung ausreichend................ seltsames Mehrheitsverständnis

Selbst die Presse (z.B Artikel Welt) hat erkannt dass Verdi einen schlechten Tarifvertrag abgeschlossen hat.
Die ständigen Sozialismuspauschalen führen zu einer Verschlechterung der Situation in den Bereichen mit Fachkräftemangel und zu einer Überzahlung in den niedrigen Bereichen.

D.h. dort wo jetzt schon eklatanter Fachkräftemangel herrscht, verschärft sich die Situation weiter und über kurz oder lang werden die Bereiche E1 bis E3 nur noch outgesourct, da in der PW deutlich weniger bezahlt wird.
Ob das wirklich durchdacht ist?

Frage an die anderen Forenteilnehmer: Ist es bei euch eigentlich auch so, dass diese maßlose Enttäuschung nur in diesem Forum bzw. in sozialen Medien wahrgenommen wird? Ich habe in Gesprächen mit Kollegen, Personalstelle, ja sogar Bewerbern noch keine vergleichbare unmutsbekundung gehört. Im Gegenteil: ich höre viel Freude über die Gehaltssteigerungen, auch bei höheren Entgeltgruppen.

Ich selbst bin mit dem Ergebnis super zufrieden und werde mit Sicherheit dafür stimmen.

Das Forum und soziale Medien sind nicht repräsentativ. Ich erlebe es gemischt. Leute EG10+ ärgern sich das die Angleichung der JSZ von Verdi wegverhandelt wurde und die Tabelle immer weiter zusammen geschoben wird. Das sind aber nicht viele im Vergleich zu denjenigen in EG 5-8 und da nehme ich eine größere Zufriedenheit bzw. Akzeptanz wahr. Daher ist eine Ablehnung m.M.n. ausgeschlossen.


DNFF

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 33
Wie lange wollt ihr eigentlich noch darüber diskutieren?  :o ;D
Nicht falsch verstehen, ist ja euer gutes Recht. Aber der Drops ist nun gelutscht.

Zufrieden bin ich mit dem Ergebnis tatsächlich auch nicht vollends.
Denkt euch die IFAP einfach weg, als gäbe es sie nicht. Der Ansicht der Meisten hier gehört diese ja sowieso nicht zur Verhandlungsmasse.

Seht es einfach so:

Beispiel EG 11, also schon eine "höhere EG":
Ihr bekommt rückwirkend zum 01.01.2023 irgendwas zwischen 10 und 11 Prozent (in 2022 marginal weniger als dann 2023) on top, Laufzeit 24 Monate.

Pro:
- Ein zweistelliges Plus rückwirkend zum 01.01.2023.

Contra:
- Tabellenwirksam erst in 2024, dies könnte marginale Auswirkungen auf Rentenpunkte etc. haben.
- Laufzeit 24 Monate (mit 12 Monaten hat ja wohl hoffentlich eh niemand gerechnet; da müsste man sich bald schon wieder zusammensetzen  ;D).

Das Verdi nicht mehr rausholt war hoffentlich jedem klar. Ich hätte tatsächlich noch weniger erwartet.

Wer noch Verdianer/in ist kann sich noch einen weiteren Brutto-Prozentpunkt aufschlagen und eine einfache Kündigung raushauen (wie ich es auch vor einigen Jahren schon getan habe).

Genießt euer Wochenende!

Wermutstropfen:
Ta

brian

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 400
WElche Gehaltssteigerungen?
Die Gehaltssteigerungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst (TVÖD, TVV, etc). Welche sollten denn sonst gemeint sein?

Ach die in 14 Monaten meinst Du?

TVV123

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 2
Der Wegfall der Altersteilzeit ist in meinen Augen die größte Niederlage dieses kommenden Tarifs. Aus Hinsicht der Hundertausendeb nicht besetzten Stellen im öffentlichen Dienst,  wurde dies geopfert.  Der Arbeitgeber,  welcher daran die Hauptschuld an unattraktiven Arbeitsplätzen trägt, der zu wenig ausgebildet hat, der für alles Geld hat, nur nicht für seine Mitarbeiter,  nimmt nun dem alternden Mitarbeiter im Pflegedienst die Möglichkeit früher oder gestaffelt in Ruhestand zu gehen. Nach meinen Informationen aus Potsdam, waren der Wegfall sozusagen eine Bedingung der Arbeitgeber.  Ein Grund für viele ältere dauerzahlende Verdimitglieder dem Verein den Rücken zu kehren. Mitgliederschwund als Selfmate.  :-\

Sehe ich persönlich genauso. Obwohl natürlich zu befürchten war, dass die AG-Seite die Verlängerung des TVFlexAZ mit aller Macht verhindern wollte.

Also 2,5 Jahre länger arbeiten  :-\

Und endlich aus Ver.di austreten ...   

Sukram10

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 45
WElche Gehaltssteigerungen?
Die Gehaltssteigerungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst (TVÖD, TVV, etc). Welche sollten denn sonst gemeint sein?

Ach die in 14 Monaten meinst Du?
Es sind aber nur noch 10 Monate.

Sukram10

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 45
WElche Gehaltssteigerungen?

Taschengelderhöhung um 2 Euro pro Woche, was denn sonst?
Wo bzw. bei wem sind es denn nur ~20€ brutto im Monat mehr?

Herbert Meyer

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 506
Wie lange wollt ihr eigentlich noch darüber diskutieren?  :o ;D
Nicht falsch verstehen, ist ja euer gutes Recht. Aber der Drops ist nun gelutscht.

Für einige Angestellte ist der Drops noch nicht vollständig gelutscht, sondern da geht das Theaterstück nun in den nächsten Akt über. Immerhin gibt es noch ein paar Tarifverträge, die an den TVöD VKA angelehnt sind und bei denen die Diskussion zur Übernahme des voraussichtlichen Ergebnisses jetzt erst starten. Für den BAT-KF hieß es z. B. heute aus der Arbeitnehmervertretung:

"[...] Da sich die Tarifvertragsparteien mittlerweile auf einen Abschluss geeinigt haben, haben wir unseren Antrag auf Erhöhung der Entgelte nochmal verschoben. Es wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die prüfen soll, inwieweit das Ergebnis aus dem öffentlichen Dienst im Bereich in den BAT-KF übernommen wird. Wir werden uns natürlich dafür einsetzen, dass es vollumfänglich in den BAT-KF einfließt.

Im öffentlichem Dienst läuft die Erklärungsfrist zum Widerruf bis zum 17.05.2023. Von daher kann man hier auch nur von einem vorläufigen Tarifabschluss sprechen. Die Arbeitsgruppe hat bereits einen Termin für die Verhandlungen festgelegt. Ziel ist es, dass die unstrittigen Bestandteile des Tarifabschlusses TVöD-VKA in der Sitzung der Kommission am 31.05.2023 beschlossen werden sollen. Liegen die Vorstellungen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter in der ARK-RWL zu weit auseinander, dann kann es leider ein langer Weg werden. [...]

"Verschoben". "Kommission eingesetzt". "Langer Weg". Das wird eine richtig schöne Leichenfledderei. Mal sehen, wie viele unserer studierten Kräfte auf diesem "langen Weg" realisieren werden, dass wirklich jeder Erzieher bei der Konkurrenz währenddessen mehr verdient als unsere Controller oder IT-ler mit Führungsfunktion. Derzeit wird davon ausgegangen, dass voraussichtlich 50 Prozent der Belegschaft außer tariflich entlohnt werden muss bzw. die Tarifbindung vollständig aufgekündigt wird, um konkurrenzfähig zu bleiben. Das kann doch nicht der ursprünglichen Intention von Tarifverträgen entsprechen.