Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 611373 times)

Philipp

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Bedingt. Da im Tarifabschluss eine "Inflationsausgleichsprämie" verwurstet ist, sollte das Thema "Inflation" auch in der Diskussion zum Tarifergebnis berücksichtigt werden.

Wir sollten aktuell nur darüber diskutieren, ob dem Abschluss zugestimmt wird oder nicht.
Ansonsten ist die ganze Diskussion hier ein Placebo.

Nur mit einer Ablehnung und weiteren Streiks ist die Verhandlung wieder offen - ansonsten können wir das hier eigentlich zu machen.

Micolash

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Es wird keine Ablehnung geben.

PublicHeini

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https://verdi-umfragen.de/index.php?r=survey/index&sid=264241&newtest=y&lang=de-informal

Wenn man keine Mitgliedsnummer (parat) hat, kann man einfach seine Daten eingeben. Mal schauen ob die gezählt werden. Aber einfach mit NEIN überfluten und mal sehen was passiert.

GofX

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Bedingt. Da im Tarifabschluss eine "Inflationsausgleichsprämie" verwurstet ist, sollte das Thema "Inflation" auch in der Diskussion zum Tarifergebnis berücksichtigt werden.

Wir sollten aktuell nur darüber diskutieren, ob dem Abschluss zugestimmt wird oder nicht.

Für den Prozess der Entscheidungsfindung kann es nicht schaden, ein paar Informationen auszutauschen.

Besser gesagt: will man kein Lemming sein und das wählen, was Opa schon immer gewählt hat, sollte man sich mit dem Thema auseinandersetzen.

Es ist mir zwar schleierhaft, wie man abstimmen kann, wenn man keine Ahnung hat - aber das erlebt man ja in jeder größeren Wahl so. Leider ... vor diesem Hintergrund wird das Tarifergebnis höchstwahrscheinlich angenommen werden, weil Mancher immer noch glaubt, die Butter wäre heute billiger als vor zwei Jahren.

GofX

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weil Mancher immer noch glaubt, die Butter wäre heute billiger als vor zwei Jahren.

Was ist bei dir schiefgelaufen?

Bei mir? Gar nix.  :)

Aber etwas Recherche vor dem Posten kann nicht schaden.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/579296/umfrage/monatliche-verbraucherpreise-fuer-butter-in-deutschland/

TVWaldschrat

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https://verdi-umfragen.de/index.php?r=survey/index&sid=264241&newtest=y&lang=de-informal

Wenn man keine Mitgliedsnummer (parat) hat, kann man einfach seine Daten eingeben. Mal schauen ob die gezählt werden. Aber einfach mit NEIN überfluten und mal sehen was passiert.

Die werden in ihrem Mitgliederverwaltungsprogramm abgeglichen. Fakes und Doppelteilnahmen werden dann einfach ungültig.

Warnstreik

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Zu 3. Ein Erzwingungsstreik hätte jetzt was gebracht? Siehe 2.
Ein Streik tut den AG-Verhandlern nicht weh. Die warten eher genüsslich ab, wie lange die Streikkasse hält.
Wie war das Ergebnis nach dem längsten Erzwingungsstreik (12 Tage - mit Müllfluten in der Tagesschau) im ÖD der letzen 33 Jahre?
Desaströs. Es wurde der vorher von den AG abgelehnte Schlichterspruch akzeptiert. Dafür waren die Kassen leer.
Die AG hat es gefreut.

Daher glaube ich ich, dass die Gewerkschaften die notwendige Kraft haben, irgendetwas größeres rauszuholen.

Ich denke, dass die Gewerkschaften dazugelernt haben, das zeigen zumindest die letzten Jahre. Ich muss doch garkeinen Generalstreik machen - ich muss punktuell nerven und Stärke zeigen, wo ich Stärke zeigen kann. Zwei Wochen die Müllabfuhr. 2 Wochen die Kitas. Ein Ferienwochenende das Sicherheitspersonal an Flughäfen. Das alles ist vergleichsweise Günstig und bringt viel Kraft auf die Straße.

Am Ende unterschätzt ihr aber die Mitglieder - die haben im Großen und Ganzen schon ein gutes Gespühr dafür, welcher Abschluß O.K. ist und welcher nicht. Leider sind hier viele Demagogen unterwegs, die absichtlich die Realität verzerren. Eine Tabellenerhöhung von 11% hätte es für ein Jahr nie gegeben - so realistisch darf man sein. Insofern muss man die Intentionen hinter den Positionen mit einbeziehen.


PublicHeini

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Schlimm ist der Abschluss auf den ersten Blick nicht 11%-Erhöhung sind es schon für 10 Monate. Und so wird von den AG bei den nächsten Verhandlungen verkauft werden, dass wir ja "gerade erst 11% bekommen haben und jetzt sind die Kassen leer. Dann bekommt ihr jetzt ab 2025 2% und 2026 1,5%." Da liegt mE die größte Gefahr, dass das für die künftigen Verhandlungen negativ für AN auslegt. Das Gesamtpaket sollte gleich bleiben. es darf halt nur nicht so aussehen, dass wir "gerader erst 11% bekommen" haben.

Warnstreik

  • Gast
Schlimm ist der Abschluss auf den ersten Blick nicht 11%-Erhöhung sind es schon für 10 Monate. Und so wird von den AG bei den nächsten Verhandlungen verkauft werden, dass wir ja "gerade erst 11% bekommen haben und jetzt sind die Kassen leer. Dann bekommt ihr jetzt ab 2025 2% und 2026 1,5%." Da liegt mE die größte Gefahr, dass das für die künftigen Verhandlungen negativ für AN auslegt. Das Gesamtpaket sollte gleich bleiben. es darf halt nur nicht so aussehen, dass wir "gerader erst 11% bekommen" haben.

In meinen Augen ein ganz ganz wichtiger Punkt. Tarifergebnisse können ja meinetwegen in zwei Teile (bei Laufzeit von 2 Jahren) gesplittet werden - aber dann wirksam rückwirkend zum ersten Tag dieser Phase. Das sukzessive nach-hinten-schieben bringt nur dem AG etwas - schon jetzt hat man die Erhöhung ein halbes Jahr "gespart".

aronzo

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https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++file++6447ebdf69a947b0930166ed/download/230422_TV%20Inflationsausgleich_final.pdf

Sehe ich das richtig, dass die Inflationsausgleichsprämie nun doch nicht anteilig, sondern sondern voll pro Kopf ausgezahlt wird (bzw. werden soll - Fristen laufen ja noch)? Habe leider nicht die Muse, 100 Seiten durchzuklicken. Lieben Dank für eine Bestätigung!

Maggus

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https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++file++6447ebdf69a947b0930166ed/download/230422_TV%20Inflationsausgleich_final.pdf

Sehe ich das richtig, dass die Inflationsausgleichsprämie nun doch nicht anteilig, sondern sondern voll pro Kopf ausgezahlt wird (bzw. werden soll - Fristen laufen ja noch)? Habe leider nicht die Muse, 100 Seiten durchzuklicken. Lieben Dank für eine Bestätigung!

Nein.

aronzo

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Nein.
Nun, die Antwort ist ohne Begründung etwas unbefriedigend. Soweit ich mal in den TVöD-V schaue, finde ich eine vergleichbare Regelung (betragsmäßige Benennung) nur für das Jubiläumsgeld, § 23 Absatz 2 TVöD. Dort wird explizit auf Teilzeitkräfte und die Vollzahlung auch an diese verwiesen. Im TV Inflationsausgleich finde ich aber weder einen Verweis auf § 24 Absatz 2 TVöD noch eine eigene Regelung. Die betragsmäßige Regelung erscheint damit nicht auf Vollzeitkräfte reduziert.

BAT

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§ 3 Abs. 2 hat den Verweis auf § 24...

aronzo

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Dankeschön!  ;D

Schmitti

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Es sind die Arbeitgeber, die sich verpflichtet haben, das Verhandlungsergebnis auch für die Nicht-Mitglieder anzuwenden. Dafür können die Gewerkschaften nix.
Und dann gibt es noch die Kommunen, die per Landesgesetz nur nach TV bezahlen dürfen, und die mancherorts auch schon mal die Busse bereitgestellt/gezahlt haben, mit denen ihre Arbeitnehmer zur Streikveranstaltung gefahren sind, weil die Verantwortlichen der Kommune zur Verbesserung der Personalsituation die Vorstellungen der Gewerkschaft eher unterstützen wollten als die der eigenen Interessenvertretung.