Und jetzt sollen die Kollegen plötzlich der Bleibegrund schlechthin und das Gehalt egal sein?
Nö, habe ich nicht gesagt.
Du solltest aufhören, nur in Extremen zu denken. Also, entweder "Geld ist das Wichtigste!" oder "Ab jetzt ist das Gehalt absolut egal - nur noch die Kollegen sind das Wichtigste!". Dazwischen gibt es eine ganze Reihe von Nuancen und am Ende bestimmt das Mischungsverhältnis aus Geld und allen anderen Faktoren, ob man sich mit dem Job arrangieren kann oder nicht. Hier finden halt viele das Gehalt im ÖD extrem zum Kotzen und schreiben auch dementsprechend emotional. Das muss man aber nicht in jedem Fall für bare Münze nehmen.
Das trifft es doch auf den Punkt. Natürlich gibt es da viele Nuancen, die man für sich abwägen muss. Ich könnte außerhalb des öD auch mehr Geld verdienen, im Moment sind mir die Annehmlichkeiten im öD und mein Team aber "wichtiger". Das habe ich für mich so entschieden.
Dann aber noch darüber zu meckern, dass man zu wenig Geld verdient, nützt halt nichts. Denn wenn da dein Hauptaugenmerk liegt, dann bist du selbst für Veränderung zuständig. Das muss ja nicht nur ein Wechsel sein, kann ja auch ne Gehaltsverhandlung oder ne Teilnahme am Streik sein.
Du hast mich genau richtig verstanden. Wenn mir die Nuancen sehr wichtig sind, dann darf ich nicht mit dem Gehalt unzufrieden sein - so wie es auf den letzt drölfhundert Seiten hier viele sind. Dieses Meckern stört mich.
Zum Thema Stellenbeschreibung, klare Aufgaben und Dienst nach Vorschrift: Ich weiß, was ich zu tun habe und kenne meine Kompetenzen. Mir sind die Ziele bekannt, die wir erreichen sollen und bis wann wir diese erreichen sollen. Und im Rahmen dessen bewege ich mich.
Was genau ist daran jetzt schlecht? Wieso bewertest du Dienst nach Vorschrift als etwas Schlechtes?
Daran ist nichts schlecht, allerdings auch nichts gut. Mittelmäßig halt.
So eine Lebensphilosophie bringt den öD nicht weiter und wer nur weniger Menschen als Finger an der Hand hat, die ihm wichtig sind, der bringt auch die Menschheit nicht weiter.
Ansonsten stimme ich sowohl dir als auch GofX zu.
Wer unzufrieden mit seiner Lebenssituation ist, der sollte etwas daran ändern.
Sei es durch innere Einstellung, Verhandlungen um bessere Bedingungen, mehr Geld oder anderem AG.
Aber darauf zu warten und zu meckern, das dieses die anderen für einen erledigen ist halt dämlich, so wie es dämlich ist, AG hopping zu betreiben.
Ich verdiene jetzt im öD weniger, habe dafür ein angenehmes Umfeld inhaltlich und menschlich, Zeitaufwände sind geringer, so what.
Und ich konnte in ein paar Jahren hier einige Strukturen ändern und diverse Beamten sensibilisieren, das bringt auch zufriedenenheit, die unbezahlbar ist.
Jeder ist halt seine eigens Glückes schmied.
Das
Ich