Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 611345 times)

ts181

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Ich zweifel nach wie vor an, dass der IT'ler, der im öD mit 72k nach Hause geht, in der PW für die selben Tätigkeiten 100k bekäme. Von daher halte ich die ganze Diskussion hier für praxisfern.

Wer sprach davon, dass es sich um die selbe Tätigkeit handeln muss?

Ich würde es eher auf den selben IT'ler (Z. B. Hans Schmidt) mit der selben Qualifikation (Master of Science) beziehen. Im ÖD schaukelt er sich oft die Eier, geht pünktlich nach Hause und bezieht 72kpa - in der PW ist die Produktivität etwas höher, er macht pro Woche 4-5 Überstunden und geht am Jahresende mit 100kpa nach Hause.

Wo ist das Problem?

Genau das ist auch der Punkt, wieso es auch (gute) ITler im ÖD gibt: Es ist im Normalfall Familienfreundlich, sicher und man macht sich nicht tot. Das kannst du manchmal auch in der PW haben - aber da weiß niemand, ob da nicht irgendwann mal umorganisiert, abgebaut oder sonstwas wird. Manchmal schließen sich Firmen zusammen oder gehen schlicht pleite. Das Risiko geht man im ÖD normalerweise nicht oder weniger ein.

Auch Themen wie Dienstreisen kommen meist etwas weniger vor - was wiederum gut für die Familie ist :-)

....es muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er / sie die relative Entspannung, weniger Leistungsdruck, kein Gewinnstreben, Arbeitsplatzsicherheit u. a. Vorteile des öD vorzieht oder aber sich für etwas mehr Geld in der privaten Wirtschaft verausgabt mit höherem Leistungsdruck, nur eingeschränkter Arbeitsplatzsicherheit, dafür aber mehr Geld.

Ich ziehe mir den öffentlichen Dienst vor und habe weitestgehend meine Ruhe. Das ist mit zunehmendem Alter viel Wert.

Mal ganz abgesehen davon, dass man als ITler auch im ÖD gut verdienen kann. Bei uns werden die Stellen in der Sparte IT ausnahmslos ab E11, meistens E12 und E13 ausgeschrieben. Dazu gibt es, sofern man gut verhandelt hat, eine monatliche Zulage von 1.000 EUR. Das macht ab 2024 selbst bei dem 11er in Stufe 4 schon knapp 78k p.a. Das musst du bei so einem entspannten Job auch in der PW erstmal verdienen.

MoinMoin

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Warum sollte ein Monat Verzögerung so schlimm sein, wenn die Tarifparteien schon drei Monate unnütz verzögern.  ;)
Ganz im Gegenteil, die Verzugszinsen sind doch recht attraktiv, die man dann einfordern und erhalten kann.

Blondchen

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Ganz im Gegenteil, die Verzugszinsen sind doch recht attraktiv, die man dann einfordern und erhalten kann.

Naja das werden die wenigsten umsetzen. Wenn da kein PR oder engagierte und rechtssichere Angestellte dahinter sind, dass diese auch mit ausbezahlt werden, fällt es wie so oft einfach unter den Tisch.

MoinMoin

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Ganz im Gegenteil, die Verzugszinsen sind doch recht attraktiv, die man dann einfordern und erhalten kann.

Naja das werden die wenigsten umsetzen. Wenn da kein PR oder engagierte und rechtssichere Angestellte dahinter sind, dass diese auch mit ausbezahlt werden, fällt es wie so oft einfach unter den Tisch.
Ich wüsste nicht warum der PR da seine Aktien drin hätte oder in wieweit er da überhaupt agieren dürfte, der begibt sich doch da in Teufels Küche wenn er da "Rechtsberatung" macht, oder nicht?

Warnstreik

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Ganz im Gegenteil, die Verzugszinsen sind doch recht attraktiv, die man dann einfordern und erhalten kann.

Naja das werden die wenigsten umsetzen. Wenn da kein PR oder engagierte und rechtssichere Angestellte dahinter sind, dass diese auch mit ausbezahlt werden, fällt es wie so oft einfach unter den Tisch.
Ich wüsste nicht warum der PR da seine Aktien drin hätte oder in wieweit er da überhaupt agieren dürfte, der begibt sich doch da in Teufels Küche wenn er da "Rechtsberatung" macht, oder nicht?

Es ist ja keine Rechtsberatung wenn er intern mit dem Arbeitgeber darauf hinweist und einwirkt, dass bei verspäteter Gehaltszahlung vielleicht noch ein Goodie drin ist. Ob man für 3 Euro dieses Aufwand treiben will...    Ich finde es immer gut, wenn Betriebsräte und Personalräte die Kämpfe kämpfen, bei denen es etwas zu gewinnen gibt.

DerTechniker

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Ich zweifel nach wie vor an, dass der IT'ler, der im öD mit 72k nach Hause geht, in der PW für die selben Tätigkeiten 100k bekäme. Von daher halte ich die ganze Diskussion hier für praxisfern.

Wer sprach davon, dass es sich um die selbe Tätigkeit handeln muss?

Ich würde es eher auf den selben IT'ler (Z. B. Hans Schmidt) mit der selben Qualifikation (Master of Science) beziehen. Im ÖD schaukelt er sich oft die Eier, geht pünktlich nach Hause und bezieht 72kpa - in der PW ist die Produktivität etwas höher, er macht pro Woche 4-5 Überstunden und geht am Jahresende mit 100kpa nach Hause.

Wo ist das Problem?

Genau das ist auch der Punkt, wieso es auch (gute) ITler im ÖD gibt: Es ist im Normalfall Familienfreundlich, sicher und man macht sich nicht tot. Das kannst du manchmal auch in der PW haben - aber da weiß niemand, ob da nicht irgendwann mal umorganisiert, abgebaut oder sonstwas wird. Manchmal schließen sich Firmen zusammen oder gehen schlicht pleite. Das Risiko geht man im ÖD normalerweise nicht oder weniger ein.

Auch Themen wie Dienstreisen kommen meist etwas weniger vor - was wiederum gut für die Familie ist :-)

....es muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er / sie die relative Entspannung, weniger Leistungsdruck, kein Gewinnstreben, Arbeitsplatzsicherheit u. a. Vorteile des öD vorzieht oder aber sich für etwas mehr Geld in der privaten Wirtschaft verausgabt mit höherem Leistungsdruck, nur eingeschränkter Arbeitsplatzsicherheit, dafür aber mehr Geld.

Ich ziehe mir den öffentlichen Dienst vor und habe weitestgehend meine Ruhe. Das ist mit zunehmendem Alter viel Wert.

Mal ganz abgesehen davon, dass man als ITler auch im ÖD gut verdienen kann. Bei uns werden die Stellen in der Sparte IT ausnahmslos ab E11, meistens E12 und E13 ausgeschrieben. Dazu gibt es, sofern man gut verhandelt hat, eine monatliche Zulage von 1.000 EUR. Das macht ab 2024 selbst bei dem 11er in Stufe 4 schon knapp 78k p.a. Das musst du bei so einem entspannten Job auch in der PW erstmal verdienen.

Das ist dann mehr als Glück

MaKo

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Ganz im Gegenteil, die Verzugszinsen sind doch recht attraktiv, die man dann einfordern und erhalten kann.

Naja das werden die wenigsten umsetzen. Wenn da kein PR oder engagierte und rechtssichere Angestellte dahinter sind, dass diese auch mit ausbezahlt werden, fällt es wie so oft einfach unter den Tisch.
Ich wüsste nicht warum der PR da seine Aktien drin hätte oder in wieweit er da überhaupt agieren dürfte, der begibt sich doch da in Teufels Küche wenn er da "Rechtsberatung" macht, oder nicht?

Es ist ja keine Rechtsberatung wenn er intern mit dem Arbeitgeber darauf hinweist und einwirkt, dass bei verspäteter Gehaltszahlung vielleicht noch ein Goodie drin ist. Ob man für 3 Euro dieses Aufwand treiben will...    Ich finde es immer gut, wenn Betriebsräte und Personalräte die Kämpfe kämpfen, bei denen es etwas zu gewinnen gibt.

Mir fiele da noch die Verzugspauschale nach § 288 (5) BGB zusätzlich ein. Da ist man dann schon bei 43 Euro pro Mitarbeiter. Da kommt was zusammen...

Sukram10

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Mir fiele da noch die Verzugspauschale nach § 288 (5) BGB zusätzlich ein. Da ist man dann schon bei 43 Euro pro Mitarbeiter. Da kommt was zusammen...
43 Euro pro Monat oder per annum?

JahrhundertwerkTVÖD

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Die aktuell laufenden Tarifverhandlungen mit der Bahn und das abgelehnte Angebot, sind doch durchaus Diskussionswürdig im Vergleich zu den Tarifverhandlungen/Ergebnissen TVÖD 2023

Bahnangebot:
Inflationsausgleich zusätzlich zu deutlichen Erhöhungen (12% untere Einkommen bis 8% höhere Einkommen), Laufzeit 2 Jahre.

ABGELEHNT

Aber Verdi hat super verhandelt, nicht wahr?????

Maggus

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Die aktuell laufenden Tarifverhandlungen mit der Bahn und das abgelehnte Angebot, sind doch durchaus Diskussionswürdig im Vergleich zu den Tarifverhandlungen/Ergebnissen TVÖD 2023

Bahnangebot:
Inflationsausgleich zusätzlich zu deutlichen Erhöhungen (12% untere Einkommen bis 8% höhere Einkommen), Laufzeit 2 Jahre.

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Aber Verdi hat super verhandelt, nicht wahr?????

Tut mir leid, aber ich verstehe Deinen Post nicht.
Vielleicht könnte man sich zuerst mal inhaltlich mit dem Bahn-Angebot auseinander setzen?!

Wenn ich es richtig verstehe, dann sieht das Bahn-Angebot eine tabellenwirksame Erhöhung jeweils hälftig zum Dezember 2024 und zum August 2025 vor. Also jeweils 4 %, 5 % oder 6 % je nachdem in welche Einkommensklasse man dabei fällt. Das höhere Einkommen (also 2 * 4 %) fängt laut Bahn bei einem Jahresbrutto von etwa 42 T€ an?!  :o Das entspricht der EG 6 Stufe 6 VKA.

Der Tarifabschluss im ÖD weist bei EG 6 Stufe 6 eine tabellenwirksame Erhöhung von gut 12 % auf.

Also ja, der Abschluss im ÖD ist deutlich besser als das vorliegende Bahnangebot.

KDC

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Die aktuell laufenden Tarifverhandlungen mit der Bahn und das abgelehnte Angebot, sind doch durchaus Diskussionswürdig im Vergleich zu den Tarifverhandlungen/Ergebnissen TVÖD 2023

Bahnangebot:
Inflationsausgleich zusätzlich zu deutlichen Erhöhungen (12% untere Einkommen bis 8% höhere Einkommen), Laufzeit 2 Jahre.

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Aber Verdi hat super verhandelt, nicht wahr?????

Man muss aber auch ganz deutlich sagen, dass dort die Entgelttabellen ein Witz sind. Es gibt dort Eingruppierungen, in denen der Beschäftigte aktuell laut Tabelle nicht einmal den gesetzlichen Mindestlohn erhält. Damit sie den Mindestlohn erhalten, wird ihnen eine Zulage aktuell gewährt, die von der vorgeschlagenen Tabellenerhöhung aufgezehrt wird. Die ganz unteren Einkommen erhalten daher eben keine 12 % echte Entgelterhöhung, weil hier als Basiswert das rechtswidrige unter dem Mindestlohn liegende Entgelt herangezogen wird und nicht das tatsächliche.

Pfleger000

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Ist bekannt wann Redaktionsverhandlungen zum Tarifvertrag stattfinden? Bzgl. Teil C Besondere Regelungen für die VKA Pkt. 2 Krankenhäuser und Pflege - Betreuungseinrichtungen.

Johannes1893

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Die aktuell laufenden Tarifverhandlungen mit der Bahn und das abgelehnte Angebot, sind doch durchaus Diskussionswürdig im Vergleich zu den Tarifverhandlungen/Ergebnissen TVÖD 2023

Bahnangebot:
Inflationsausgleich zusätzlich zu deutlichen Erhöhungen (12% untere Einkommen bis 8% höhere Einkommen), Laufzeit 2 Jahre.

ABGELEHNT

Aber Verdi hat super verhandelt, nicht wahr?????

Man muss aber auch ganz deutlich sagen, dass dort die Entgelttabellen ein Witz sind. Es gibt dort Eingruppierungen, in denen der Beschäftigte aktuell laut Tabelle nicht einmal den gesetzlichen Mindestlohn erhält. Damit sie den Mindestlohn erhalten, wird ihnen eine Zulage aktuell gewährt, die von der vorgeschlagenen Tabellenerhöhung aufgezehrt wird. Die ganz unteren Einkommen erhalten daher eben keine 12 % echte Entgelterhöhung, weil hier als Basiswert das rechtswidrige unter dem Mindestlohn liegende Entgelt herangezogen wird und nicht das tatsächliche.

Das ist vom Tisch. Aus dem Grund hat die EVG die Streiks abgesagt, da die DB zugesagt hat das die Basis für die Erhöhungen der Mindestlohn ist. Eigentlich lächerlich das überhaupt infrage zu stellen….

Und es stimmt das die Entgelttabellen lächerlich sind. Ein Lokführer gilt hier bereits als höheres Einkommen.

Schokobon

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Der hat ja auch Führungsverantwortung

FearOfTheDuck

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 ;D Sogar Zugführungsverantwortung.