Wie auch immer. Wir Ausländer spüren, dass wir nicht Willkommen sind. Hat Vor- und Nachteile.
Vorteil zum Beispiel ist, dass durch die Parallelgesellschaften und der darausfolgenden Möglichkeiten sehr viele Ausländer nur auf dem Papier geimpft sind und man da nicht mitmachen musste. Stichwort Apothekenbrudi.
Umso früher man schaltet, desto besser kann man als Ausländer hier leben.
Die Sozialleistungen sind gut und durch die NS-Historie dauert es hierzulande noch länger bis sowas wie die AFD an die Macht kommt. Bevor es richtig ungemütlich wird, müssen die Rechten wie die AFD an die jüdischen Organisationen vorbei. Wird wohl nur mit angezogener Handbremse funktionieren.
Als Beispiel kann ich das Schächten nennen. Es wäre in Deutschland defintiv verboten ("Tierrecht geht über Religionsfreiheit"), wenn die jüdischen Organisationen da nicht ihr Veto eingelegt hätten. Von daher können die Muslime noch richtig reinballern und die Deutschen trauen sich an das Thema auch nicht mehr ran.
An alle ausländische Mitleser mein Ratschlag: Nehmen und Geben ist nicht immer Gold, vorallem nicht in Deutschland.
Nehmen und Beobachten, das ist die Zukunft.
Auch du könntest mal bitte meine Frage beantworten. Würdest du nun sagen du hattest als Ausländer mit Abi und Job im öffentlichen Dienst die gleichen Chancen wie die Deutschen oder nicht?
Ja im Endeffekt schon, aber der Weg war steinig und hart.
Abi und Studium aufgrund Herkunft gerne versteckten Rassismus erfahren - oft benachteiligt worden, vorallem in jungen Jahren, wo man versteckten Rassismus nicht kannte und man erst lernen musste, welche Recht man hat. Habe sogar einen Uniprof zum zittern gebracht, nachdem eine Anzeige wegen Diskriminierung reinflatterte. Am Ende ne noch bessere Note in der Mediation verhandelt und Anzeige zurückgezogen.
Jobsuche war auch nicht ohne - 27 Bewerbungen, davon 18 ohne Antwort, 4 Absagen, 5 Einladungen und 2 Zusagen - mit Masterabschluss und sehr guten Lebenslauf.
Wohnungssuche war extrem schwer. Obwohl festes Einkommen usw. - wollten die meisten am liebsten deutsche, kinderlose Mieter. Das wurde auch oft genug gesagt. Man hatte mich behandelt wie ein Flüchtling, der vom Amt kommt. Nur durch Kontakte habe ich für mich und meine Familie was ordentliches bekommen.
Da gibts es soviele Erfahrungen zu erzählen, aber ich will nicht jammern. Für mich ist es klar, dass man als Ausländer deutlich mehr machen muss, um den gleichen Standard zu bekommen. Deswegen pfeiff ich auf die Gesellschaft und nehme was geht. Für beide Eltern Pflegestufen besorgt in der Corona-Zeit (MDK hat da nur telefonisch geprüft) und bekomme da noch ca. 1k Bonus.
Wenn es hier zu ungemütlich wird, wäre ich auch bereit vom Amt zu leben und nebenbei zu arbeiten. Das Amt würde mich auch in Ruhe lassen, da ich meine Eltern in Vollzeit pflege.. Da verdiene ich wahrscheinlich noch mehr als jetzt.
Wer moralisch biegsam ist, kann in Deutschland ziemlich absahnen und wenn es weiter so läuft wie bisher, sehe ich keine Hürde etwas flexibler mit meiner Moral umzugehen.