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Einmalzahlung massive Einbußen bei einer Privatinsolvenz. Ich stimme für Streik
Jürgen S:
Hallo zusammen,
Nach meiner Trennung und Scheidung habe ich die ganzen Schulden an der Backe gehabt. Privatinsolvenz war die Folge. Ich verstehe, wenn einige sich schämen, darüber zu reden oder schreiben. Ich aber nicht. Und es gibt viele die in der gleichen Situation sind. Manche selbstverschuldet andere fremdverschuldet ...
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/150565/umfrage/privatinsolvenzen-in-deutschland-seit-2000/
Meine Situation sieht folgendermaßen aus:
3 Jahre Reallohnverlust durch extrem hohe Inflation, zeitversetzte Anpassung des Freibetrags bei Privatinsolvenz nach hinten, Einmalzahlungen werden zum Großteil gepfändet.
Meine Entscheidung ging dazu eine 2te Nebentätigkeit nachzugehen, um alles bezahlen zu können.
Darum Stimme ich für Nein und für einen unbefristeten Streik.
Es kann auch nicht sein das immer wieder und wieder die FDP die Reichen schützt.
Wo ist der Beitrag von denen. Alles wird auf die unteren und mittleren Einkommensschichten getragen.
Die Schere geht immer weiter auseinander ....
https://www.iwkoeln.de/presse/in-den-medien/michael-huether-ist-die-schere-zwischen-arm-und-reich-weiter-aufgegangen-studie-zeigt-klares-ergebnis.html
Gewinnmitnahme bei den Firmen die es sich leisten Können ist auch ein Beispiel:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/lebensmittelhersteller-trittbrettfahrer-der-inflation-allianz-trade-sieht-uebermaessige-gewinnmitnahmen-a-9dc163b7-9e92-4583-916e-32ef5a05f862
In Deutschland wird meiner Meinung zu viel hingenommen und dieser Abschluss ist nicht zeitgemäß.
Meine Forderung Einmalzahlung streichen dafür 1-3 % mehr Gehalt für das Jahr 2023.
Für 2024 425€ (Mindestlohnerhöhung 300€ Sockel + 5 %)
Wofür habe ich 25 Jahre bei Verdi eingezahlt? Um immer wieder über den Tisch gezogen zu werden?
Gruß Jürgen
BAT:
Ist doch im Kern nicht Neues im TVÖD.
Abgesehen davon, dass ich für die vollständige Abschaffung der JSZ bin, sollte man, wenn man schon eine solche vereinbart, diese als Weihnachtsgeld bezeichnen, dann kann diese auch nicht gepfändet werden und hat einen besonderen Schutz. Die Nichtinklusion zu ben Beiträgen zu Verdi ist ein weiteres Problem.
Kann mir jemand einen Vorteil von Einmalzahlungen wie JSZ, LOB oder IFP nennen?
FearOfTheDuck:
Den Bezug zur FDP versteh ich in diesem Rahmen nicht ganz. Was hat diese mit den Tarifverhandlungen zu tun gehabt?
--- Zitat von: BAT am 25.04.2023 10:48 ---Ist doch im Kern nicht Neues im TVÖD.
Kann mir jemand einen Vorteil von Einmalzahlungen wie JSZ, LOB oder IFP nennen?
--- End quote ---
Sehe keinen, da müsstest du @MrBurnz fragen. JSZ darf gerne aufs Monatsgehalt umgelegt werden, LOB ebenso, da zumeist Murks im ÖD. IFP gehörte für meinen Begriff in keine Tarifverhandlung.
Umlauf:
Wenn du es schaffst, davon die AG zu überzeugen, bin ich gerne dabei. Hätte ich wesentlich mehr von gehabt.
Ich erinnere an den großen Erzwingungsstreik 1992 für knapp 2 Wochen.
Was hat man erreicht? Den Erhalt des Schlichterspruchs. Den hatten die AG abgelehnt.
Den AG des ÖD ist es relativ egal ob wir Dauerstreiken oder nicht.
Es ist nicht ihr direkter Schaden, wie in der PW.
SinnedYam:
--- Zitat von: BAT am 25.04.2023 10:48 ---Kann mir jemand einen Vorteil von Einmalzahlungen wie JSZ, LOB oder IFP nennen?
--- End quote ---
Ein Vorteil einer Einmalzahlung wie "Weihnachtsgeld" ist, dass viele Menschen sich nicht selbst disziplinieren können. Die JSZ auf die monatlichen Gehälter umzulegen hat zwar Steuervorteile und man hat insgesamt mehr Netto, aber ich kenne viele die ihre JSZ oder Urlaubsgelder für den namentlichen Zweck nutzen. Urlaubsgeld für den Urlaub und Weihnachtsgeld für Geschenke zu Weihnachten.
Das man das auch monatlich zur Seite legen kann und dann am Ende sogar ein Bisschen mehr hat, interessiert aber niemanden, weil es so einfacher ist.
Die Inflationsprämie hätten sicher viele auch lieber als "echte" Einmalzahlung genommen, weil die Nebenkostenabrechnungen große Löcher in die Kassen gerissen haben und man diese so schnell wieder stopfen kann.
Wer quasi von der Hand in den Mund lebt, oder jeden Cent zweimal umdrehen muss, für den sind Einmalzahlungen psychologisch sinnvoller, weil man größere Anschaffungen auch mal umsetzen kann, statt von ohnehin wenig bis gar nichts noch etwas sparen zu müssen.
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