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Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion

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Coffee86:

--- Zitat von: MoinMoin am 28.04.2023 10:32 ---
--- Zitat von: Coffee86 am 28.04.2023 08:55 ---Also ich für meinen Teil finde diese "Drohung" GROßARTIG! Ich will keine IAP sondern nur tabellenwirksame Erhöhungen.

--- End quote ---
Die Frage ist doch:
Will man die 3000 Netto in dieser TV Laufzeit.
Oder will man eine Lohnerhöhung, die von diesen 3000€ Brutto inkl. AG Anteil Tabellenwirksam finanziert wird?
Also ~30€ (bei Verteilung auf 5 Jahren) AN Brutto monatlich mehr.
oder ~100€ AN Brutto bei 24 Monaten Laufzeit.

Selbst wenn er die 3000 AG Brutto in einem Jahr komplett als Lohnerhöhung drauf haut, kommen bei mir pro Jahre nur 800€ Netto an, Break Even (ohne Verzinsung oder Lohnerhöhungen) in 3,5 Jahren.
Und dann Gewinne Gewinne Gewinne....

--- End quote ---

Ich für meinen Teil mache mir da nicht mal einen Kopf ob der "Break Even" in 2, 3 oder 5 Jahren erreicht wäre (wobei meist eher früher als später durch "Zinses-Zins-Effekt" bei der nächsten Tarifverhandlung). Ich muss so oder so noch ein paar Jahre arbeiten und habe auch Interesse daran in 12 Monaten noch Personal/Kollegen zu finden für die der Job auch halbwegs(!) lukrativ ist (wobei man davon kaum reden kann). Was bringen mir die Einmalzahlungen, wenn ich in 12 Monaten dann irgendwann hier alleine sitze, weil es für etwaige neue Kollegen immer noch die gleiche besch***** Entgelttabelle gibt?

Aktienprimus:

--- Zitat von: Coffee86 am 28.04.2023 10:40 ---
....Was bringen mir die Einmalzahlungen, wenn ich in 12 Monaten dann irgendwann hier alleine sitze, weil es für etwaige neue Kollegen immer noch die gleiche besch***** Entgelttabelle gibt?

--- End quote ---

So ist es. Und gerade im MINT-Bereich sieht es wirklich beschissen aus (sorry für die Wortwahl). Wenn sich hier nichts ändert auch hinsichtlich der Lohntabelle geht bald nix mehr bei uns. Generation Z tickt anders und wird sich das nicht bieten lassen.

Im Übrigen: Die Reallöhne sind in D zwischen 1991 und 2019 gerundet grob etwa 12 Prozent gestiegen, obwohl die Nominallohnsteigerung bei ca. 60 Prozent gelegen ist (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung). Finde ich angesichts einer langen Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs und viel bejammerten Fachkräftemangels unterirdisch. Zumal ja auch immer mehr Leute studieren. Schlägt sich aber nicht wirklich in der Lohnentwicklung so recht wieder in den letzten 30 Jahren.

FearOfTheDuck:
Beides richtig.

Nur hat das bisher leider (siehe auch TVÖD-Ergebnis) keine S.. gejuckt, weder links- noch rechtsseitig des Verhandlungstisches.

Aktienprimus:
Daher auch meine Frage:

Welche Konsequenzen zieht ihr konkret für Euch aus einem möglichem schlechten TV-L Verhandlungsergebnis?

Würde mich interessieren. Ich bin erst vor vier Jahren mit 40+ gewechselt. Und befürchte dass ein erneuter Wechsel nötig wird. Damit habe ich einerseits kein Problem. Etwas Schade wäre es aber schon da hier interessante Aufgaben gegeben sind. Aber irgendwann ist gut...

Coffee86:

--- Zitat von: FearOfTheDuck am 28.04.2023 11:06 ---Beides richtig.

Nur hat das bisher leider (siehe auch TVÖD-Ergebnis) keine S.. gejuckt, weder links- noch rechtsseitig des Verhandlungstisches.

--- End quote ---

Ich seh das nicht mal so scharf. Ich denke schon die AG sind sich dem bewusst. Das hatten die AG auch kommuniziert, das sie ein Problem bei der Fachkräftegewinnung haben und sehen. Daher kam ja auch die Forderung ihrerseits die JSZ für die oberen EGs zu erhöhen. Aber wie gesagt - die AG haben da ein Problem das Verdi heißt. Diese verhandeln explizit für die unteren EGs und kümmern sich nicht um das Fachkräfteproblem.

Die AG können nicht mal wenn sie wollten (und ein grunds. Wille ist da sicherlich da) für die MINT-Bereiche viel tun. Alles was man EXTRA anbieten würde, würde Verdi abschmettern und eine Verteilung an die unteren EGs einfordern.

Wie ich schon mal schrieb. Das Problem der AG ist der Wettbewerb und Verdi.

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