Kann mir jemand erzählen wie das Arbeitsleben in der Praxis abläuft und wie die Unterschiede sind, falls jemand aus der freien Marktwirtschaft gewechselt hat zum ö. D. Man hört ja oft Vorurteile den Beamten / öffentlichen Dienst Mitarbeitern gegenüber. Was ist davon zutreffend und wohin geht die Tendenz? Ist das Tempo tatsächlich ein anderes bei Projekten und Umsetzung als in der Freien Marktwirtschaft?
Vieles ist im öD wie bei anderen großen Firmen.
Oft längere Entscheidungswege, oft mehr Verwaltungswege, oft Menschen deren erste Tat ist, ihre Zuständigkeit zu prüfen und nicht ein Problem anzugehen.
Wenn man jedoch diese Spielchen aushalten kann, das Spielchen "Wer schreibt, der Bleibt" und "Verwaltung schlägt man mit Verwaltung" beherrscht, gepaart mit der Fähigkeit, Leuten die nur ihren Arsch an der Wand haben wollen, damit ins Rennen bringt, in dem man die Wände einreist (also ihnen nachweisliche Verantwortung zu weist), und diese Verantwortung bei ihnen kleben bleibt, auch wenn sie nichts entscheiden und diese (nicht) Entscheidungsfehler dokumentiert, dann kann man viel Spaß haben im öD.
Wenn dann auch noch ein Umfeld von Willigen (gerne auch Beamten) hat, die an der Sache arbeiten wollen und sich nicht um Verfahren scheren, dann kann da auch noch Spaß und Freude aufkommen.
Und wenn man durch seine Arbeit zu guter Letzt auch noch was voranbringt und durchs Doing und nicht Labbern zeigt was geht. Und damit dem Staat Geld spart (oder einbringt) , dann hat man auch noch ein erfülltes Arbeitsleben.
Und wenn man persönlich in der Position ist, wo man jederzeit den Mittelfinger den Bedenkenträger zeigen kann, weil die dir nichts antun können (weil man kann ja in 5 Minuten seine Sachen packen und sich einen anderen Job suchen) und man deswegen auch mal "über" Leichen oder nicht regelkonforme Wege gehen kann (sprich man keine Rücksicht auf Beurteilungen oder andere Speichellecker Taktiken eingehen muss) und dann mit Ergebnissen brilliert, dann, genau dann hat man den Besten Job der Welt (bis auf die Bezahlung).
@ Bastel: Ich habe damit inzwischen bei unseren personaler keine Problem mehr damit, das förderliche Zeiten vollumfänglich gewährt werden.
Hat ein bisserl gedauert, bis ich ihnen das Beigebracht habe, aber jetzt läuft es.
@ John: Wenn die zögern, muss du ihnen das Mundgerecht vorformulieren, wie sie es begründen müssen.
Viele sind da in der Tat unbedarft und ängstlich.
Gerne kann ich dir da beiseite stehen, wenn die Problem bereiten. Auch per PM