Da der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz aus rein faktischen Gründen in vielen Regionen nicht sofort umsetzbar ist, wird es immer Familien geben, die keinen Platz bekommen. Ob hier das Recht des Stärkeren gelten soll, ist eine rein moralische Frage.
Es ist sicher nicht verkehrt, über den Beschwerde- und Klageweg hinreichend Druck auf die Verwaltung auszuüben, sonst ändert sich nie etwas. Aber selbst bei bestem Willen und allen realistischen Anstrengungen würde es in den defizitiärsten Regionen mindestens 15 Jahre dauern, ein ausreichendes Angebot zu schaffen. Eine KiTa kann man zwar mit Glück in 6 Monaten hochziehen, aber wenn es kein Personal gibt, sind hier andere Maßnahmen erforderlich, die mehr Vorlauf brauchen: Ausbildung attraktiver gestalten, Nachwuchskräfte gewinnen, diese ausbilden, Vergütungsstrukturen verbessern. Und kinderlose Bürger davon überzeugen, dass sie für die nervigen Blagen anderer Leute zukünftig doppelt so viele Grundbesitzabgaben zahlen müssen.