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Rente ab 2023
MoinMoin:
Absolut richtig, drum ist ja ein Weg dieses Problem zu lösen, denen, die keinen Kita Platz haben eine entsprechende Bezahlung zu geben.
KDC:
--- Zitat von: Opa am 09.06.2023 08:54 ---Da der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz aus rein faktischen Gründen in vielen Regionen nicht sofort umsetzbar ist, wird es immer Familien geben, die keinen Platz bekommen. Ob hier das Recht des Stärkeren gelten soll, ist eine rein moralische Frage.
Es ist sicher nicht verkehrt, über den Beschwerde- und Klageweg hinreichend Druck auf die Verwaltung auszuüben, sonst ändert sich nie etwas. Aber selbst bei bestem Willen und allen realistischen Anstrengungen würde es in den defizitiärsten Regionen mindestens 15 Jahre dauern, ein ausreichendes Angebot zu schaffen. Eine KiTa kann man zwar mit Glück in 6 Monaten hochziehen, aber wenn es kein Personal gibt, sind hier andere Maßnahmen erforderlich, die mehr Vorlauf brauchen: Ausbildung attraktiver gestalten, Nachwuchskräfte gewinnen, diese ausbilden, Vergütungsstrukturen verbessern. Und kinderlose Bürger davon überzeugen, dass sie für die nervigen Blagen anderer Leute zukünftig doppelt so viele Grundbesitzabgaben zahlen müssen.
--- End quote ---
15 Jahre ist absoluter Humbug. Kinderpflegerausbildung dauert, je nach persönlichen Eigenschaften, ein bis zwei Jahre. Erzieherausbildung aktuell drei bis vier Jahre. Errichtung eines Gebäudes für die Kinderbetreuung dauert, je nach Bauart, zwischen einem Monat und zwei Jahren.
Der längste Zeitraum ist vier Jahre.
Der gesetzliche Anspruch für Kinderbetreuung existiert seit, Trommelwirbel - Spannungsbogen - Trommelwirbel, seit dem 01.08.2013. Das sind zehn Jahre, in denen es Gemeinden verpennt haben eine ihrer kommunalen Pflichtaufgaben zu erfüllen. Und dafür soll ich als Bürger Verständnis haben oder auf irgendjemanden Rücksicht nehmen bei der Vergabe der Plätze? Nö, nö. Ich bin nicht verantqortlich für völliges Organisationsversagen einer Kommune.
Ausbildung attraktiver gestalten, Vergütung anpassen, das klingt alles nett und hätte in den vergangenen zehn Jahren bereits erfolgen können. Erfolgte aber nicht. Also gehe ich davon aus, dass die Verantwortlichen hier sehr hoch pokern und einfach darauf hoffen, dass niemand seinen Rechtsanspruch einklagt.
Ich sehe es ehrlich gesagt wie MoinMoin. Wenn eine Kommune jemanden keinen Kita-Platz anbieten kann, dann soll sie den Eltern eben eine entsprechende Bezahlung geben bzw. den Verdienstausfall desjenigen tragen, der zuhause bleibt.
Faunus:
--- Zitat von: MoinMoin am 09.06.2023 08:10 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 08.06.2023 14:37 ---
--- Zitat von: Faunus am 08.06.2023 14:03 ---
--- Zitat von: Opa am 07.06.2023 14:39 ---Da anscheinend selbst eine durch Versorgungsausgleich nach Scheidung nahezu halbierte Pension, die den geschiedenen Beamten in die Nähe des Grundsicherungsniveaus bringt, nicht gegen die Verfassung verstößt, sind weitergehende Überlegungen wohl entbehrlich.
--- End quote ---
Vielleicht tröstet das geschiedene Beamte:
Jeder dritten Frau mit einer Vollzeitarbeit in Deutschland droht auch nach 40 Arbeitsjahren eine Rente von weniger als 1.000 Euro pro Monat. (Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Partei Die Linke hervor.16.01.2023)
--- End quote ---
Ich bin verwirrt.
Wenn ich es richtig rechne (man möge mich korrigieren)
1000€ monatliche Rente (Brutto) ergibt beim aktuellem Rentenpunktwert 36,02 27,76 Rentenpunkte also bei 40 Jahre 0,694 Rentenpunkt.
Also sind dafür notwendig:
Jahr Entgelte Jahresbr. Monatsbrutto
2023 43.142 € 29.943 € 2.495,26 €
2022 38.901 € 27.000 € 2.249,97 €
2021 40.463 € 28.084 € 2.340,31 €
2020 39.167 € 27.184 € 2.265,35 €
2019 39.301 € 27.277 € 2.273,10 €
2018 38.212 € 26.521 € 2.210,11 €
2017 37.077 € 25.734 € 2.144,47 €
2016 36.187 € 25.116 € 2.092,99 €
2015 35.363 € 24.544 € 2.045,33 €
2014 34.514 € 23.955 € 1.996,23 €
Das ist so EG1 max EG2 im öD
Das bedeutet das jede Dritte Frau in Deutschland ein Job in der EG1/EG2 Einkommensliga hatte.
Krass! Eine Herrschar von Küchenhilfen und anderen niedrig Lohnfrauen.
Irgendwas muss da doch an meiner Rechnung falsch sein?
--- End quote ---
Wie zu erwarten ist es halt der Pfusch der Presse und des reflektionsfreiem nachplappern, die aus Anzahl der Renten unter 1200€ nach 40 Jahren Versicherungszeiten (beitrags- und Beitragsfreie Zeiten) plump den Unsinn: 40 Jahre Vollzeit macht.
--- End quote ---
Gehörst Du zu denen mit "Lügenpresse" im Hinterkopf? Den Eindruck bekomme ich langsam, wenn mit Begriffswelten "reflektionsfreiem nachplappern" diskreditiert wird.
Um Dir gedanklich beim Verknüpfen behilflich zu sein: Kann es sein, dass Dir der Begriff "Mindestlohn" nichts sagt?
01.01. bis 30.06.2022: 9,82 Euro / Stunde. 01.07. bis 30.09.2022: 10,45 Euro / Stunde. seit 01.10.2022: 12 Euro / Stunde.
Es ist im Forum ein Dauerthema von den mittleren Einkommensgruppen (E10-E15) , dass die unteren Einkommensgruppen im ÖD überpropotional gut bedient werden.
Den gesetzlichen Mindestlohn gibt es übrigens seit 01.01.2015.
Ist es immer noch für Dich nicht gedanklich nachvollziehbar, dass der Renteneintritt um 2023 rum ein nicht unerheblicher Teil an Rentner:innen in die Grundsicherung nach 40/45 Jahren Vollzeitarbeit erzeugt/erzeugen wird?
Opa:
Es ist einfach unzutreffend, dass irgendwer zu irgendeinem Zeitpunkt in Deutschland nach 40 Jahren Vollzeitbeschäftigung mit weniger als 1.000 Euro (oder dem zum jeweiligen Zeitpunkt kaufkraftäquivalenten Betrag) in Rente ging oder nach jetzigem Stand gehen wird.
Diese Behauptung
„Jeder dritten Frau mit einer Vollzeitarbeit in Deutschland droht auch nach 40 Arbeitsjahren eine Rente von weniger als 1.000 Euro pro Monat. (Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Partei Die Linke hervor.16.01.2023)“
hast du anhand von Sekundärquellen aufgestellt und anhand der Primärquelle wurde sie dir widerlegt.
Da kannst du gerne weiter mit dem Füßchen aufstampfen, das ändert aber nichts. MoinMoin hat nichts von „Lügenpresse“ geschrieben sondern dich darauf hingewiesen, dass man nicht jede veröffentlichte Meldung ungeprüft nachplappern sollte. Damit hat er dir einen wertvollen Rat für zukünftige Äußerungen gegeben.
Übrigens hat „Die Presse“ nicht gelogen, sondern Verdi hat die Antwort der Bundesregierung um den Zusatz „Vollzeit“ ergänzt, eine Pressemitteilung mit dieser Unwahrheit herausgegeben und einige Blättchen haben das dann ungeprüft übernommen und publiziert. Die Lüge ist also Verdi vorzuwerfen, den Presseorganen lediglich Schlampigkeit bei der Recherche.
Faunus:
Ganz allgemein:
Die Armutsgefährdung der 65-Jährigen und Älteren hat sich bei den vorangehenden Erhebungen von 11,0 Prozent im Jahr 2005 auf 16,3 Prozent im Jahr 2020 erhöht. 2021 lag die Quote bei 17,6 Prozent.
Quelle
https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61785/ausgewaehlte-armutsgefaehrdungsquoten/
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