Guten Morgen zusammen,
ich hatte bei uns im Hause vor Kurzem (das zweite heute Morgen!) zwei Bewerbungsgespräche - in ganz unterschiedlichen Richtungen.
Im ersten wurde offensichtlich "stur" ein Fragenkatalog abgearbeitet und einige fachliche Fragen gestellt, auf die ich mich auch so oder so ähnlich vorbereitet und eingestellt hatte. Es gab zwar auch mal die Frage, wie wichtig mir Sorgfalt ist und wie meine Arbeitsweise ist, aber das quasi erst am Ende als I-Tüpfelchen.
Im zweiten Gespräch gab es keine Fachfrage! Es wurde mir viel erzählt, was wichtig ist, dass man hier dies und das macht, was ich aber schon wusste und mich entsprechend vorbereitet hatte. Man würde jemand dauerhaft suchen und ob man sich das vorstellen kann, in diesem Bereich auch wirklich dauerhaft zu arbeiten. Da gab es, mMn, viele Fragen, die man sich schenken kann: wie würden mich Kollegen beschreiben, was sind meine Stärken und Schwächen, warum sollte man mich einstellen, ich sollte meinen Lebenslauf, sofern ich das wollte, detailierter vorstellen, nachdem ich mich zur Vorstellung "nur" zu einem kleinen aber wichtigen Umriss entschied, aber man wollte diesbzgl. mehr hören, warum ich mich jetzt schon umbewerben würde, ob mir die aktuell (BEFRISTETE) Stelle nicht gefallen würde (nicht so direkt, aber man konnte das zwischen den Zeilen lesen!) ...
Puh ...
Jetzt frage ich mich, war das zweite Gespräch überhaupt ein ernstgemeintes Gespräch, wurde sich vielleicht schon im Vorfeld für jemand entschieden und ich bin max. zweite Wahl, haben alle anderen genau dieselben Fragen erhalten (was ja hätte sein müssen!) und darf sich ein Gespräch bzw. Fragenkatalog in dem einen Verfahren so vom anderen Verfahren unterscheiden?! Wer entscheidet eigentlich über die Fragen? Der Personaler, der potentielle Vorgesetzte ...? Alle, die am Gespräch teilnahmen (Personal, Vorgesetzter, PR, Gleichstellungsbeauftragter)?
Auf die Frage nach den Kollegen antwortete ich:
"Ich glaube, ich kanns ja nicht wissen, dass die über mich sagen, dass ich ein sehr reflektierter Mensch bin, der weiß, was er kann und was nicht. Dass ich sehr sorgfältig arbeite und auch mal ordentlich "Zahlen ballern" kann, wenns nötig ist und ich sehr gut geplant bin, bzgl. z. B. Fristarbeiten."
"Zahlen ballern" bereue ich jetzt zwar, aber bei uns ist das irgendwie ein feststehender Begriff, den ein Kollege ausm Süden mal hier eingebracht hat.
Was haltet ihr von all dem und auch von meiner Antwort? ;-)
Danke Euch.
Freundliche Grüße