Autor Thema: Dürfen private Probleme unter Kollegen in die Bewertung einfließen  (Read 3616 times)

sugarlady

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Servus,

mal angenommen, 2 Kollegen haben Zoff miteinander, die rein privat und nicht dienstlicher Natur sind, dürfen solche Dinge mit in die Bewertung des Verhaltens gegenüber Kollegen und Vorgesetzten miteinfließen und sich im Zeugnis niederschlagen?

Danke.

FG

was_guckst_du

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..wenn der "Zoff" am Arbeitsplatz ausgetragen wird, sicher!
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Tagelöhner

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Da sich das Zeugnis nur auf das Arbeitsverhältnis erstreckt wohl kaum. Allerdings ist es etwas unglaubwürdig, wenn die persönlichen Animositäten nicht auch im Job durchschlagen. Wäre ja beinahe das erste mal, dass private Konflikte professionell aus dem beruflichen Miteinander rausgehalten werden können und tatsächlich keinen Einfluss haben.

sugarlady

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Da sich das Zeugnis nur auf das Arbeitsverhältnis erstreckt wohl kaum. Allerdings ist es etwas unglaubwürdig, wenn die persönlichen Animositäten nicht auch im Job durchschlagen. Wäre ja beinahe das erste mal, dass private Konflikte professionell aus dem beruflichen Miteinander rausgehalten werden können und tatsächlich keinen Einfluss haben.

Mal angenommen, es wäre so. Man streitet sich zwar während der Arbeitszeit, aber rein privater Natur, in einem Gespräch, in dem es um private Dinge geht ..., man schaut sich privat zwar erst einmal nicht an, arbeitet aber mitienander sozusagen problemlos und kommuniniert auch entsprechend miteinander.

Wäre mal bitte interessant, ob es diesbzgl. irgendwelche Urteile gibt.

Thomber

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..wenn der "Zoff" am Arbeitsplatz ausgetragen wird, sicher!


Ja, sehe ich auch so!
Denn das Verhalten gegenüber den Kollegen wird im Zeugnis ja auch explizit bewertet. 

Tagelöhner

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...Man streitet sich zwar während der Arbeitszeit, aber rein privater Natur, in einem Gespräch, in dem es um private Dinge geht...

Damit ist doch alles bestätigt. Es wirkt sich auf das Arbeitsverhältnis aus, und das sogar noch während der Arbeitszeit und nicht in der Mittagspause im stillen Kämmerlein, ohne dass es Kollegen mitbekommen. Es bringt also Unruhe ins Haus...

MoinMoin

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Abmahnung wegen Austragung privater Fehden während der Arbeitszeit?
Mmmmh habe da keine Urteile zur Hand.

Thomber

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Störung des Betriebsfriedens vielleicht?

maiklewa

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Just my 2 cents:

OT: Ich kenne so ein paar Bereiche, auch bei uns, bei denen keine KollegIN bzgl. des Verhaltens eine bessere Note als 4 verdient hat! xD

Für Störung des Betriebsfriedens müssen meines Wissens nach schon gravierende und wiederholte "Dinge" vorgefallen sein.

Wenn es mal um einen Streit, dann auch noch rein privat (ich selbst bin der Meinung, dass es da Unterschiede gibt und man entsprechende Differenzierungen geben muss!), unter Kollegen gibt oder gegeben hat, darf dies nicht mit in die Bewertung miteinfließen.

Das Arbeitszeugnis muss den gesamten Zeitraum des Arbeitsverhältnisses bewerten. (Ausnahme: es gibt Zwischenzeugnisse, auf die man verweisen kann.) Einmalige, ungünstige Vorfälle darf der Arbeitgeber im Zeugnis nicht erwähnen. Vorfälle, die längere Zeit zurückliegen und nicht charakteristisch für das sonstige Verhalten des Mitarbeiters waren, dürfen nicht im Zeugnis erwähnt werden.



caller

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Bei uns heißen die Fachdienste, diese kleinen bis mittelgroßen Arbeitsbereiche und es gibt da welche, die nur von Frauen besetzt sind. Bewirbt sich da ein Mann, ist der schon alleine aufgrund des Geschlechts raus, einfach zum Schutze des Mannes! xD Und ja, in diesen Fachdiensten hört man schon von Weitem ein Wiehern ... xD Stutenbissigkeiten da ohne Ende. Da wird über Frau X gelästert, Frau geht aber mit der gemeinsam eine rauchen. Da wird über Y gelästert, und dann aber gemeinsam mit Y über Z. Es wird über Z gelästert und wenn Z dann zu einem kommt, um sich auszuheulen, dann hat Frau dafür natürlich ein offenes Ohr, nur um evtl. neue Infos dann gegen A und B ... zu verwenden. Da wird mit einer solchen Sprache gegenüber Dritten über die direkten Kolleginnen so gesprochen, dass man nur große Augen bekommen kann und sich fragen muss, warum die hier arbeiten dürfen. Da sind Kollleginnen "unterv.gelt" und "sollte sich mal richtig durchf.cken lassen", "die hat nur ne große Fr.sse und nichts dahinter", "die ist so scheinheilig und heuchlerisch, motzt über C, aber guckt sich mit der hübsche Hundebildchen an und hat der gegenüber dann doch so kleinlaut" ...

Und solche Abteilungen gibts leider überall. Und Männer, die es dann doch mal geschafft haben, werden gemobbt, gedisst, gebosst und es wird einfach nur zugesehen von "oben". Und wenn Mann dann mal den Mund aufmacht und sagt, wie sich das hier alles verhält und dass Mann Opfer ist, dann wird man belächelt, schon ausgelacht, weil Mann nicht geglaubt wird, weil sich Vorgesetzte z. T. auch in einer rosa Wolke befinden und angeblich alles supi ist. Kein Wunder, dass Mann sich dann extern umbewirbt und man gute Männer verliert.

clarion

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Fortgesetzter Zoff zwischen Mitarbeitern würde ich in der Beurteilung beim Sozialverhalten bei beiden gleichermaßen einfließen lassen und auch mit Beispielen gefüttert den Kollegen erläutern wie störend es im Betrieb ist. Wir hatten in meiner alten Dienststelle ein Ehepaar in der Scheidung. Da mussten wir organisatorisch tätig werden, um die beiden auf unterschiedlichen Etagen in unterschiedlichen Teams unterzubringen.

FearOfTheDuck

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Als AG würde ich vorübergehend zusätzliche Aufgaben delegieren, damit die überschüssige Arbeitszeit nicht mit persönlichen Nichtigkeiten verbracht werden muss.

In die Bewertung würde ich die causa ebenso mit einfließen lassen, immerhin ist das kollegiale Verhalten zu allen Kollegen zu bewerten. Wer da die professionelle Distanz nicht wahren kann, braucht sich nicht zu beschweren. Wie sowas auch andere Teile des Teams tangiert, hat clarion anschaulich dargestellt.

was_guckst_du

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Abmahnung wegen Austragung privater Fehden während der Arbeitszeit?
Mmmmh habe da keine Urteile zur Hand.

..wer hat denn was von Abmahnung gesagt?
Gruß aus "Tief im Westen"

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MoinMoin

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Ich, habe nach Abmahnung gefragt. Oder hätte ich jetzt einen eigene Thread aufmachen müssen?
Wenn was abmahnwürdig ist, dann ist es wahrscheinlich auch Zeugnistauglich, so mein Gedanke.

ProfTii

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Ich denke, das kommt ganz auf die schwere der "Diskussion" und die Häufigkeit an. Denkbar ist die Störung des Betriebsfriedens (wie bereits von anderen hier erwähnt) oder möglicherweise sogar eine Hauptpflichtverletzung (Pflicht zur Arbeit), da in der Zeit eines lange und immer wieder ausartenden Streits auch nicht gearbeitet werden kann... Inwieweit persönliche Streits unter "persönlich bedingter Verteilzeit", wie ein Toilettengang oder das Schauen aus dem Fenster, um die Augen zu erholen, zu werten ist kann ich tatsächlich nicht beurteilen