Autor Thema: Über die Rendite der VBLklassik  (Read 10545 times)

Rentenonkel

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 461
Antw:Über die Rendite der VBLklassik
« Antwort #30 am: 12.09.2023 16:21 »
Allerdings bietet die VBL im Gegensatz zu ETF auch einen Versicherungsschutz gegen das Risiko der Erwerbsminderung unabhängig von Vorerkrankungen und eine Absicherung für Hinterbliebene. Beides ist naturgemäß nicht für jeden etwas.

Der Vergleich zum ETF hinkt übrigens auch etwas, da bei der normalen Bruttoentgeltumwandlung der Arbeitnehmer außerhalb des ÖD lediglich von der Steuer- und Sozialversicherungsfreiheit sowie eines Zuschusses in Höhe von 15 % vom AG profitiert während bei der VBL die Umlage seitens des AG viel höher ist als die vom AN.

Wenn bspw. monatlich in die VBL 73 EUR eingezahlt werden, investiert der Arbeitnehmer lediglich 18,10 EUR.

Bei einem ETF mit einer Nettobelastung von 18,10 EUR kann man brutto je nach Steuerklasse grob 36 EUR brutto sparen. Mit dem "normalen" AG Zuschuss von 15 % würden so 41,40 EUR monatlich gespart. Bei privaten, fondsgebundenen Renten könnte man lediglich 18,10 EUR monatlich einzahlen.

Der ETF in SP500 müsste daher erst einmal von 41,40 EUR bzw. 18,10 EUR auf 73 EUR kommen, um auf +/- 0 zu kommen. Die Zuschüsse sind seitens des AG freiwillig und zweckgebunden und werden für andere Produkte als die VBL eben nicht ausgekehrt. Das liegt auch daran, dass der AG seine Arbeitnehmer ja eben auch langfristig an sich binden will. Auch sind die Verwaltungskosten bei beiden angesprochenen Produkten in der Regel viel höher als bei der VBL, was den Ertrag ebenfalls schmälert.

Daher hinken diese Vergleiche erheblich. Die allermeisten VBL Rentner sind froh, im Alter eine weitere, starke Säule der Altersvorsorge zu haben.

Ich sehe die VBL als großen Vorteil gegenüber der privaten Wirtschaft. Und wer mag, kann im Rahmen von vL ja auch noch 34 EUR monatlich in einen ETF stecken und erhält bei Vollzeit 6 EUR monatlich Zuschuß  ;D

fair

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 28
Antw:Über die Rendite der VBLklassik
« Antwort #31 am: 14.10.2023 08:52 »
Ist dieser VL Zuschuss tarifvertraglich geregelt? Falls ja, wo?

fair

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 28
Antw:Über die Rendite der VBLklassik
« Antwort #32 am: 14.10.2023 08:58 »
Ich hab das noch nicht so ganz verstanden. Über die Altersfaktoren hat die VBL klassik sozusagen hardcoded eine gewisse Verzinsung eingebaut. Jemand hat es mal ausgerechnet, das sind glaube bestenfalls 2-3%.

Was passiert nun wenn es Turbulenzen im System gibt und plötzlich jahrzehntelang Zinsen und Inflation weit über 10% liegen?

Dann müssen doch auch die internen Renditen der Kapitalanlagen der VBL steigen, ebenso wie die Beitragseinnahmen.
Werden diese Steigerungen irgendwie bereits in der Ansparphase an die Versicherten weitergegeben?

Falls ja, wie genau funktioniert das? Wird irgendwann der "Messbetrag" pro Versicherungspunkt erhöht, von derzeit 4 Euro auf dann z.B. 4,30€ -- 4,70€ - ... etc?
Oder gibt es zusätzliche Punkte zu den selbst angesparten VP dazu?

Und diese Aufwertungen gibt es auch für jene, die 10 Jahre eingezahlt haben, dann aber in die freie Wirtschaft gewechselt sind, deren Versicherung also beitragsfrei gestellt ist seitdem?

cyrix42

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,416
Antw:Über die Rendite der VBLklassik
« Antwort #33 am: 14.10.2023 14:18 »
Ist dieser VL Zuschuss tarifvertraglich geregelt? Falls ja, wo?

Meinst du die betriebliche Altersvorsorge via VBL, die in diesem Thread Thema ist? Dann ist der Tarifvertrag Altersversorgung (ATV) die Quelle deiner Wahl. Oder meinst du vermögenswirksame Leistungen? Die sind im §23 Absatz (1) TV-L aufgeführt.

cyrix42

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,416
Antw:Über die Rendite der VBLklassik
« Antwort #34 am: 14.10.2023 14:31 »
Ich hab das noch nicht so ganz verstanden. Über die Altersfaktoren hat die VBL klassik sozusagen hardcoded eine gewisse Verzinsung eingebaut. Jemand hat es mal ausgerechnet, das sind glaube bestenfalls 2-3%.

So weit korrekt.

Zitat
Was passiert nun wenn es Turbulenzen im System gibt und plötzlich jahrzehntelang Zinsen und Inflation weit über 10% liegen?

Ändert sich weder am Messbetrag noch an den Einzahlungen etwas. Jedoch vergibt die VBL aus den erwirtschafteten Überschüssen Bonus-Punkte an alle Pflichtversicherten und all mit min. 120 Beitragsmonaten.

Zitat
Oder gibt es zusätzliche Punkte zu den selbst angesparten VP dazu?

Genau; so funktioniert es.

Zitat
Und diese Aufwertungen gibt es auch für jene, die 10 Jahre eingezahlt haben, dann aber in die freie Wirtschaft gewechselt sind, deren Versicherung also beitragsfrei gestellt ist seitdem?

Ja, sofern sie tatsächlich min. 10 Jahre eingezahlt haben. Bei weniger als 120 Versicherungsmonaten geht man bei diesen Bonuszahlungen leer aus.

Was ich aber nicht gefunden habe in der Satzung der VBL, ist, wie sich diese Versorgungspunkte berechnen bzw. verteilen.