Autor Thema: Mietzuschuss Angestellte im ÖD  (Read 8020 times)

Kubus

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Antw:Mietzuschuss Angestellte im ÖD
« Antwort #45 am: 18.10.2023 10:39 »
Niemand interessiert heute was die letzten 10 Jahre war. Du musst also deinen Bullshit nicht alle zwei Tage wiederholen. Niemand der heute 25 ist, kann sich etwas von der Vergangenheit kaufen.
Ich werde es solange wiederholen, wie Menschen den Bullshit behaupten, dass sie keine Chance hatten sich Eigentum zu erwerben. Oder Behaupten, dass sie keine Chance haben werden, weil sie jetzt 25 sind und niemals Eigentum erwerben können.

Auch werde ich nicht vereinen, dass es seit ~2 Jahren eine ungünstige Phase ist.
Aber selbst jetzt kann man sich Eigentum leisten, ob und wann der Break Even Point gegenüber Miete kommt ist Glaskugel.

Denn die Rechnung immer und ewig ist immer die gleiche:
Wer Miete zahlen kann, kann monetär gesehen sich auch die Finanzierung eines Wohnobjektes durch diese Miete leisten, er wird immer nur ein Problem haben: Die Bank zu überzeugen, dass sie ihm Geld dafür gibt.

Also jammer weiter, ich höre diese jammern seit 3 Dekaden und konnte in jeder Dekade das Gegenteil nachweisen, durch gewinnbringendem Eigentumerwerb.

Und könnte es selbst jetzt, da gerade ein E13 (28, nicht 25) Kollege sich ein Haus kauft, was ja nach deiner Rechnung nicht möglich ist.

Das geht eben - und ging - nicht überall. In Frankfurt kostet ein Haus eben keine 500k, sondern 1500k :D
It depends... trotzdem kann man dort langsam anfangen und sich eine 1-Zimmer Bude mit 30m2 als Anlage kaufen, darauf aufbauen usw.

Und - auch wenn es ginge - es macht nicht wirklich Sinn (derzeit). Es kommen auch wieder andere Zeiten, aktuell kann man eben auch günstiger kaufen. Die, die in den letzten Jahren nicht gekauft haben, sollten dann ja mehr EK haben :)

Der "kleine" Mann denkt halt immer nur an sich, statt mal etwas "unternehmerisch" zu denken. Unsere Steuergesetzgebung arbeitet dann halt auch gegen dich. Sollte sich da mal was ändern, zB Zinsen absetzbar, dann ist Eigennutz auch sinnvoller. Aktuell ist es Luxus, der dich eben Arbeits-/Lebenszeit kostet.

Das Thema ist aber: Meine Kollegen kaufen sich OLED-TVs, neue Autos, E-Roller, Urlaube etc. Da ist selbst bei einem AT-Mensch nix über. Und so sind durch die Bank mindestens die Hälfte meiner Kolleg:innen.

Vermögen entsteht durch Verzicht, durch Anwenden von Wissen und Gesetzen. Bei einem Eigenheim ist es Zwangssparen, daher funktioniert das für viele. Es ginge aber eben noch deutlich effektiver.

MoinMoin

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Antw:Mietzuschuss Angestellte im ÖD
« Antwort #46 am: 18.10.2023 11:42 »
Das geht eben - und ging - nicht überall. In Frankfurt kostet ein Haus eben keine 500k, sondern 1500k :D
Korrekt, in einigen Gegenden geht und ging es eben auch vor 10,20,30 Jahren "nicht". Aber die Miete konnten sich die Leute dort dann doch leisten.
Wie hoch ist eigentlich die Miete von einem 1,5 Mio Haus?

Zitat
Und - auch wenn es ginge - es macht nicht wirklich Sinn (derzeit).
Die ersten Schnäppchen mit einem Kaufpreismietverhältnis von um die 20 tauchen inzwischen bei uns auf.
Da rechnet sich der Kauf auch beim 4-5% Zinssatz.

Kubus

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Antw:Mietzuschuss Angestellte im ÖD
« Antwort #47 am: 25.10.2023 09:59 »
Das geht eben - und ging - nicht überall. In Frankfurt kostet ein Haus eben keine 500k, sondern 1500k :D
Korrekt, in einigen Gegenden geht und ging es eben auch vor 10,20,30 Jahren "nicht". Aber die Miete konnten sich die Leute dort dann doch leisten.
Wie hoch ist eigentlich die Miete von einem 1,5 Mio Haus?

Zitat
Und - auch wenn es ginge - es macht nicht wirklich Sinn (derzeit).
Die ersten Schnäppchen mit einem Kaufpreismietverhältnis von um die 20 tauchen inzwischen bei uns auf.
Da rechnet sich der Kauf auch beim 4-5% Zinssatz.
Die Miete liegt meist um die 5000€ kalt.
Aus meiner Sicht lohnt sich eine Immo nicht wirklich beim 20-fachen und 5% Zins. Man trägt das Risiko/Nachteile einer eigenen Immo und hat nicht wirklich ein Vorteil.
500.000€ -> 5% -> 25000pa
Dafür kannst du dann auch mieten. Der Vorteil entsteht ja erst dann, wenn Zins < Miete. Also aktuell eher beim 15fachen. Bei der Vermietung sieht es anders aus, gerade, wenn man noch hohe Einkommen erzielt und so über die AfA oder sonstiges eben eine Steuerersparnis generieren kann. Dann ist es aber ein Minusgeschäft auf den ersten Blick - und das macht auf lange Sicht auch kein Spaß.
Ich will immer nen hunni Überschuss pro WE haben.

MoinMoin

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Antw:Mietzuschuss Angestellte im ÖD
« Antwort #48 am: 25.10.2023 12:59 »
Das geht eben - und ging - nicht überall. In Frankfurt kostet ein Haus eben keine 500k, sondern 1500k :D
Korrekt, in einigen Gegenden geht und ging es eben auch vor 10,20,30 Jahren "nicht". Aber die Miete konnten sich die Leute dort dann doch leisten.
Wie hoch ist eigentlich die Miete von einem 1,5 Mio Haus?

Zitat
Und - auch wenn es ginge - es macht nicht wirklich Sinn (derzeit).
Die ersten Schnäppchen mit einem Kaufpreismietverhältnis von um die 20 tauchen inzwischen bei uns auf.
Da rechnet sich der Kauf auch beim 4-5% Zinssatz.
Die Miete liegt meist um die 5000€ kalt.
Also ein KPM von 25, oder 4% "Rendite", damit kann man natürlich so ein Haus finanzieren.

Zitat
Aus meiner Sicht lohnt sich eine Immo nicht wirklich beim 20-fachen und 5% Zins. Man trägt das Risiko/Nachteile einer eigenen Immo und hat nicht wirklich ein Vorteil.
500.000€ -> 5% -> 25000pa
Das ist stets eine individuelle Risikobewertung, was Risiko und Wertzuwachs der Immo und der Mietsteigerungen angeht.

Zitat
Dafür kannst du dann auch mieten. Der Vorteil entsteht ja erst dann, wenn Zins < Miete. Also aktuell eher beim 15fachen. Bei der Vermietung sieht es anders aus, gerade, wenn man noch hohe Einkommen erzielt und so über die AfA oder sonstiges eben eine Steuerersparnis generieren kann. Dann ist es aber ein Minusgeschäft auf den ersten Blick - und das macht auf lange Sicht auch kein Spaß.
Ich will immer nen hunni Überschuss pro WE haben.
Bei einem Zinssatz von 4% ist der 25 fachen Kaufpreis der Zins = Miete.
Bei 5% der 20fache.
Wann man es als Geschäft sieht und macht ist stets eine individuelle Risikobewertung ;D

Kubus

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Antw:Mietzuschuss Angestellte im ÖD
« Antwort #49 am: 25.10.2023 15:25 »
Das geht eben - und ging - nicht überall. In Frankfurt kostet ein Haus eben keine 500k, sondern 1500k :D
Korrekt, in einigen Gegenden geht und ging es eben auch vor 10,20,30 Jahren "nicht". Aber die Miete konnten sich die Leute dort dann doch leisten.
Wie hoch ist eigentlich die Miete von einem 1,5 Mio Haus?

Zitat
Und - auch wenn es ginge - es macht nicht wirklich Sinn (derzeit).
Die ersten Schnäppchen mit einem Kaufpreismietverhältnis von um die 20 tauchen inzwischen bei uns auf.
Da rechnet sich der Kauf auch beim 4-5% Zinssatz.
Die Miete liegt meist um die 5000€ kalt.
Also ein KPM von 25, oder 4% "Rendite", damit kann man natürlich so ein Haus finanzieren.

Zitat
Aus meiner Sicht lohnt sich eine Immo nicht wirklich beim 20-fachen und 5% Zins. Man trägt das Risiko/Nachteile einer eigenen Immo und hat nicht wirklich ein Vorteil.
500.000€ -> 5% -> 25000pa
Das ist stets eine individuelle Risikobewertung, was Risiko und Wertzuwachs der Immo und der Mietsteigerungen angeht.

Zitat
Dafür kannst du dann auch mieten. Der Vorteil entsteht ja erst dann, wenn Zins < Miete. Also aktuell eher beim 15fachen. Bei der Vermietung sieht es anders aus, gerade, wenn man noch hohe Einkommen erzielt und so über die AfA oder sonstiges eben eine Steuerersparnis generieren kann. Dann ist es aber ein Minusgeschäft auf den ersten Blick - und das macht auf lange Sicht auch kein Spaß.
Ich will immer nen hunni Überschuss pro WE haben.
Bei einem Zinssatz von 4% ist der 25 fachen Kaufpreis der Zins = Miete.
Bei 5% der 20fache.
Wann man es als Geschäft sieht und macht ist stets eine individuelle Risikobewertung ;D

Du vergisst halt sowas wie Instandhaltung und co. Ein EFH lohnt sich idR NIE.
Dach kaputt -> Du allein, Heizung -> du allein, Fassade... usw usw.

Bei einer ETW kann man mit ca 30% (A-Lage) bis 60% der Mieteinnahmen (D-Z Lage) für Instandhaltung rechnen.
Beim Haus ist das dann mehr. Das ist dann genau das, was die durchschnittliche Wertsteigerung besagt. Man kommt da auf null raus.

Und nein, nur weil man 5k Miete blechen kann, heißt das nicht, dass die Bank dir 1,5 Mio gibt :D. Das Risiko ist eben höher, daher benötigst du dafür noch mehr Einkommen bzw EK.

Das ist reiner Konsum bzw Luxus. Natürlich geht theoretisch viel, aber für welchen Preis? Ich wollte nie mit 60 NUR ein EFH haben, das abbezahlt ist. Wenn es sich ergibt, OK. Aber ich will auch vermietete Immos, Aktien, Gold usw haben.

Oder verkaufst du deinen Schornstein dann, weil du Geld fürs neue Auto brauchst?

RsQ

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Antw:Mietzuschuss Angestellte im ÖD
« Antwort #50 am: 25.10.2023 21:04 »
Du vergisst halt sowas wie Instandhaltung und co. Ein EFH lohnt sich idR NIE.
Dach kaputt -> Du allein, Heizung -> du allein, Fassade... usw usw.
Ich sehe es anders herum. Als Mieter ist man der Willkür des Vermieters ausgeliefert - Renovierung? Sanierung? Teurere Dienstleister? --> Mieterhöhung.

Als Eigentümer kann man die meisten Kosten jedenfalls dosieren bzw. planen (ein Dach ist nicht von heute auf morgen kaputt, man kann Preise/Qualität selbst wählen, erstmal nur nötige Teilleistungen beauftragen, ...). Ganz ohne Planung und Rücklagen geht es natürlich nicht - aber auch Mieter haben da Risiken.

Kubus

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Antw:Mietzuschuss Angestellte im ÖD
« Antwort #51 am: 26.10.2023 12:46 »
Du vergisst halt sowas wie Instandhaltung und co. Ein EFH lohnt sich idR NIE.
Dach kaputt -> Du allein, Heizung -> du allein, Fassade... usw usw.
Ich sehe es anders herum. Als Mieter ist man der Willkür des Vermieters ausgeliefert - Renovierung? Sanierung? Teurere Dienstleister? --> Mieterhöhung.

Als Eigentümer kann man die meisten Kosten jedenfalls dosieren bzw. planen (ein Dach ist nicht von heute auf morgen kaputt, man kann Preise/Qualität selbst wählen, erstmal nur nötige Teilleistungen beauftragen, ...). Ganz ohne Planung und Rücklagen geht es natürlich nicht - aber auch Mieter haben da Risiken.
Das ist eine emotionale Aussage, die aber nichts mit der Realität zutun hat. Natürlich hat man als Mieter Risiken, aber kleinere. Bei gleichem Einsatz gewinnt dann aber der Mieter, da das Risiko beim Eigenheim größer ist.

Heißt aber nicht, dass man nicht auch emotional sein darf. Es macht aber auch keinen Sinn mit 65 dann ein abbezahltes altes Eigenheim zu besitzen, aber keine weitere Investments getätigt zu haben. Den Schornstein kannste halt nicht verkaufen, um dir die Pizza leisten zu können. Das geht andersrum einfacher mit 3-4 Apartments und nem großen Depot. Viele vergessen auch die Flexibilität - denn, mal ehrlich: Wo stehen die ganzen Eigenheime? Meistens in der PAMPA.

Johann

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Antw:Mietzuschuss Angestellte im ÖD
« Antwort #52 am: 26.10.2023 13:02 »
Viele vergessen auch die Flexibilität - denn, mal ehrlich: Wo stehen die ganzen Eigenheime? Meistens in der PAMPA.

Was heutzutage nicht mal unbedingt ein Nachteil sein muss. Zu der Zeit, wo von dem Eigenheim auf Pump in der Pampa (bitte mit österreichischem Akzent lesen) geschrieben wurde, war es in der Tat noch so, dass besagtes Haus vor allem wegen des Arbeitsweges sehr unattraktiv war. In meiner Branche (Softwareentwicklung bzw. generell IT) ist der vom Arbeitgeber auserkorene repräsentative Standort aber faktisch egal. Aus meinem Studienjahrgang gibt es keinen, der weniger als 3 Tage Homeoffice pro Woche bekommt. Und das war nur ein einziger, der Anfang des Jahres seinen Arbeitgeber gewechselt hat, weils eben nur 3 Tage waren. Ich selbst habe bspw. 100% Homeoffice.

Wenn man die größtmögliche Rendite erzielen will, kauft man sich Immobilien mit ALG (Anderer Leute Geld), logisch. Wenn man das aber nicht als Ziel hat und darüber hinaus auch nicht 100% seines zur Verfügung stehenden Gehaltsrahmens in die Finanzierung einer eigengenutzten Wohnimmobilie steckt, wird vielleicht nicht reich sterben, aber im Alter zumindest nicht arm sein. Insbesondere wenn notwendige Instandhaltungsmaßnahmen nicht auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben werden, sondern immer einigermaßen Zeitnah gemacht werden.

Da sind wir auch beim Pluspunkt eines EFH ggü. einer Wohnung in einer WEG: Du kannst nahezu alles selbst machen. Klar brauchst da beim ersten Mal 3-4x so lange wie ein fähiger Handwerker und wenn du in der Zeit arbeiten würdest, hättest du vielleicht mehr wenn du es machen lässt. Problem ist nur, dass es mittlerweile immer weniger fähige Handwerker gibt, die sich den Pfusch auch noch fürstlich bezahlen lassen und andererseits arbeitest du halt nicht in der Zeit, wo jemand anderes das für dich macht.

Insbesondere für Menschen, die ansonsten gar nicht investieren würden, ist Wohneigentum in vielen Fällen die für sie sinnvollste Entscheidung. Wären die Kaufnebenkosten nicht so verdammt hoch, müsste man nicht mal eine Immobilie mit dem Blick in die Zukunft kaufen. Dann würde es reichen, wenn man sich heute mit dem Partner eine 3 ZKB Butze kauft, die in 5 Jahren wieder verkauft und sich stattdessen ein EFH kauft. Wenn die Kinder ausgezogen sind und man alt wird, verkauft man das wieder und kauft sich eine Altersgerechte 3 ZKB Bude. Da hätte man nicht mal das Problem, dass man immer größer kauft als man gerade zur Miete wohnen würde.

MoinMoin

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Antw:Mietzuschuss Angestellte im ÖD
« Antwort #53 am: 26.10.2023 14:44 »
Du vergisst halt sowas wie Instandhaltung und co. Ein EFH lohnt sich idR NIE.
Dach kaputt -> Du allein, Heizung -> du allein, Fassade... usw usw.

Bei einer ETW kann man mit ca 30% (A-Lage) bis 60% der Mieteinnahmen (D-Z Lage) für Instandhaltung rechnen.
Beim Haus ist das dann mehr. Das ist dann genau das, was die durchschnittliche Wertsteigerung besagt. Man kommt da auf null raus.

Und nein, nur weil man 5k Miete blechen kann, heißt das nicht, dass die Bank dir 1,5 Mio gibt :D. Das Risiko ist eben höher, daher benötigst du dafür noch mehr Einkommen bzw EK.
Tja, der eine bekommt eine 100% Finanzierung, der andere eine 110% und der Dritte nicht mal eine 60% Finanzierung.
Trotzdem sind bei den 5k Miete halt die Zinsen für die Beschaffung locker finanzierbar. Alles andere ist und bleibt eine Risikoabwägung die man machen kann und sollte.

Und ob sich ein selbst genutztes EFH lohnt ist ebenfalls eine Risikoabwägung, die man machen kann und sollte.

Ich habe in meine Bude eine Menge Geld reingesteckt, gelohnt hat es sich bisher absolut. Wenn ich die Bude verkaufen würde, hätte ich alle Investments wieder auf dem Konto, billiger als zur Miete und selbst bestimmt gewohnt.
Ob und wann man mit den Break Even Point erreicht muss man selber abwägen.
Deine Aufwände für Instandhaltung kann ich jedoch nach 2 Dekaden Vermietertätigkeit nicht bestätigen.
Alle neuen Bäder, Heizungen, Fenster etc. wurde zu 100% via Mieteinnahmen finanziert und liegen unter 20% der Mieteinnahmen.



Kubus

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« Antwort #54 am: 27.10.2023 11:05 »
Viele vergessen auch die Flexibilität - denn, mal ehrlich: Wo stehen die ganzen Eigenheime? Meistens in der PAMPA.

Was heutzutage nicht mal unbedingt ein Nachteil sein muss. Zu der Zeit, wo von dem Eigenheim auf Pump in der Pampa (bitte mit österreichischem Akzent lesen) geschrieben wurde, war es in der Tat noch so, dass besagtes Haus vor allem wegen des Arbeitsweges sehr unattraktiv war. In meiner Branche (Softwareentwicklung bzw. generell IT) ist der vom Arbeitgeber auserkorene repräsentative Standort aber faktisch egal. Aus meinem Studienjahrgang gibt es keinen, der weniger als 3 Tage Homeoffice pro Woche bekommt. Und das war nur ein einziger, der Anfang des Jahres seinen Arbeitgeber gewechselt hat, weils eben nur 3 Tage waren. Ich selbst habe bspw. 100% Homeoffice.

Wenn man die größtmögliche Rendite erzielen will, kauft man sich Immobilien mit ALG (Anderer Leute Geld), logisch. Wenn man das aber nicht als Ziel hat und darüber hinaus auch nicht 100% seines zur Verfügung stehenden Gehaltsrahmens in die Finanzierung einer eigengenutzten Wohnimmobilie steckt, wird vielleicht nicht reich sterben, aber im Alter zumindest nicht arm sein. Insbesondere wenn notwendige Instandhaltungsmaßnahmen nicht auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben werden, sondern immer einigermaßen Zeitnah gemacht werden.

Da sind wir auch beim Pluspunkt eines EFH ggü. einer Wohnung in einer WEG: Du kannst nahezu alles selbst machen. Klar brauchst da beim ersten Mal 3-4x so lange wie ein fähiger Handwerker und wenn du in der Zeit arbeiten würdest, hättest du vielleicht mehr wenn du es machen lässt. Problem ist nur, dass es mittlerweile immer weniger fähige Handwerker gibt, die sich den Pfusch auch noch fürstlich bezahlen lassen und andererseits arbeitest du halt nicht in der Zeit, wo jemand anderes das für dich macht.

Insbesondere für Menschen, die ansonsten gar nicht investieren würden, ist Wohneigentum in vielen Fällen die für sie sinnvollste Entscheidung. Wären die Kaufnebenkosten nicht so verdammt hoch, müsste man nicht mal eine Immobilie mit dem Blick in die Zukunft kaufen. Dann würde es reichen, wenn man sich heute mit dem Partner eine 3 ZKB Butze kauft, die in 5 Jahren wieder verkauft und sich stattdessen ein EFH kauft. Wenn die Kinder ausgezogen sind und man alt wird, verkauft man das wieder und kauft sich eine Altersgerechte 3 ZKB Bude. Da hätte man nicht mal das Problem, dass man immer größer kauft als man gerade zur Miete wohnen würde.
sehe ich nicht so. Arbeite auch in der IT. Es geht ja um die Infrastruktur:
-Wo kann ich mein Kind zur Kita bringen? Kann es danach dort auch zur Grundschule, weiterführende Schule gehen? Oder habe ich entsprechende Aufwände (Zeit,Geld) um das dem Kind zu ermöglichen. Wie sieht es mit Freizeit/Sport etc aus. Will ich mal was essengehen.. muss ich dann immer das Auto bewegen oder laufe ich dann hin? Das fehlt ja meist auf den Dörfern, das bekommt man idR am Stadtrand aber alles. Und dort ist es dann auch eben teuer - aus diesem Grund. Die Überlegungen machen die meisten Menschen, werden dann aber beim Eigenheim idR irrationional - denn mieten würden sie vermutlich zentraler.
Aber IT-Leute sind halt auch oft nerdiger und man lebt gerne in seiner Blase. Nichts gegen ITler - aber meist ist da was dran :).
Für mich wäre Dorf zB nichts. Für die meisten meiner Bekannten ebenso nicht. Könnte aber durchaus was dran sein, dass mehr Leute zentral wohnen wollen... wenn ja die Mieten zentral höher als außerhalb sind?! Angebot/Nachfrage..

Es sagt auch niemand, dass du nur eine ETW kaufen sollst. Meine Eltern haben ganze MFHs im Bestand, da kannst du ebenso "tun" und "lassen" was du willst.
Aber auch dort gilt im Fall der Fälle: Wurde korrekt gearbeitet nach Stand der Technik? Dichtest du beispielsweise ein Bad nicht richtig ab, kommt es zum Wasserschaden -> Versicherung zahlt nicht.
« Last Edit: 27.10.2023 11:11 von Kubus »

Kubus

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« Antwort #55 am: 27.10.2023 11:09 »
Du vergisst halt sowas wie Instandhaltung und co. Ein EFH lohnt sich idR NIE.
Dach kaputt -> Du allein, Heizung -> du allein, Fassade... usw usw.

Bei einer ETW kann man mit ca 30% (A-Lage) bis 60% der Mieteinnahmen (D-Z Lage) für Instandhaltung rechnen.
Beim Haus ist das dann mehr. Das ist dann genau das, was die durchschnittliche Wertsteigerung besagt. Man kommt da auf null raus.

Und nein, nur weil man 5k Miete blechen kann, heißt das nicht, dass die Bank dir 1,5 Mio gibt :D. Das Risiko ist eben höher, daher benötigst du dafür noch mehr Einkommen bzw EK.
Tja, der eine bekommt eine 100% Finanzierung, der andere eine 110% und der Dritte nicht mal eine 60% Finanzierung.
Trotzdem sind bei den 5k Miete halt die Zinsen für die Beschaffung locker finanzierbar. Alles andere ist und bleibt eine Risikoabwägung die man machen kann und sollte.

Und ob sich ein selbst genutztes EFH lohnt ist ebenfalls eine Risikoabwägung, die man machen kann und sollte.

Ich habe in meine Bude eine Menge Geld reingesteckt, gelohnt hat es sich bisher absolut. Wenn ich die Bude verkaufen würde, hätte ich alle Investments wieder auf dem Konto, billiger als zur Miete und selbst bestimmt gewohnt.
Ob und wann man mit den Break Even Point erreicht muss man selber abwägen.
Deine Aufwände für Instandhaltung kann ich jedoch nach 2 Dekaden Vermietertätigkeit nicht bestätigen.
Alle neuen Bäder, Heizungen, Fenster etc. wurde zu 100% via Mieteinnahmen finanziert und liegen unter 20% der Mieteinnahmen.
Statt dem Haus kannste dir auch nen Porsche kaufen - ob das jetzt sinnvoll ist? Und so ist es eben mit dem Haus auch.
Solange du deine Butze nicht zu deinem imaginären Preis verkauft hast, kannst du darüber keine Aussage treffen.

Lass es auf dem aktuellen Marktfeld mal von einem Gutachter einwerten - du wirst überrascht sein. Und: In den letzten 15 Jahren gabs quasi nur eins, nach oben. Und zwar heftig. Aber ob sich die Glaskugel weiterhin so nach oben bewegt, sei mal dahingestellt.

Mag für Objekt A so zutreffen, für Objekt B nicht. Aber auf einer statistischen Grundlage kann man argumentieren. Einzelfälle sind nicht repräsentativ.

Ich bin ja auch pro Immo, gerne auch selbstgenutzt. Allerdings betrachte ich es dennoch nicht als besten Weg Vermögen aufzubauen. Und das ist eigentlich die einzige Aussage, die ich unterstreichen will. Alles andere ist schönrederei =).

Bob Kelso

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Antw:Mietzuschuss Angestellte im ÖD
« Antwort #56 am: 27.10.2023 12:23 »
Möglicherweise meinte der Fragesteller dies:

Besoldungsgruppe A 13, Stufe 12, Tabelle 01.12.2022 - 30.09.2023?

Monatsbeträge

Grundgehalt:                       5652.17 €
Familienzuschlag Ehe:          152.68 €
  + 1. Kind, Mietenst. VI:     546.50 € Familienzuschlag 1. Kind, Mietenstufe VI
  + 2. Kind, Mietenst. VI:     644.01 € Familienzuschlag 2. Kind, Mietenstufe VI
  + 3. Kind:                         829.75 € Familienzuschlag 3. Kind (unabhängig von der Mietenstufe)
Strukturzulage Lfbgr. 2:       103.20 € Strukturzulage Laufbahngruppe 2 (früher: gD/hD)

nach § 47 Buchstaben b und c LBesG NRW

betrifft Besoldungsgruppen A 9 bis A 13

          
Lohnsteuer:           - 1616.00 € (Klasse III)
Solidaritätszuschlag: -    0.00 €

Abzüge gesamt:        - 1616.00 € (Anteil: 20.4%)
Monats-Brutto:                7928.31 €
netto bleiben:               6312.31 € (Steuerjahr 2023)
ausführlicher Lohnsteuerrechner auf rechner24.info
Jahresbeträge

Grundgehalt:                      67826.04 €
Familienzuschlag Ehe:         1832.16 €
  + 1. Kind, Mietenst. VI:    6558.00 € Familienzuschlag 1. Kind, Mietenstufe VI
  + 2. Kind, Mietenst. VI:    7728.12 € Familienzuschlag 2. Kind, Mietenstufe VI
  + 3. Kind:                  9957.00 € Familienzuschlag 3. Kind (unabhängig von der Mietenstufe)
Strukturzulage Lfbgr. 2:      1238.40 € Strukturzulage Laufbahngruppe 2 (früher: gD/hD)

nach § 47 Buchstaben b und c LBesG NRW

betrifft Besoldungsgruppen A 9 bis A 13

Lohnsteuer:                  -19392.00 € (Klasse III)
Solidaritätszuschlag: -    0.00 €

Abzüge gesamt:        -19392.00 € (Anteil: 20.4%)
Jahres-Brutto:               95139.72 €
netto bleiben:            75747.72 € (Steuerjahr 2023)
ausführlicher Lohnsteuerrechner auf rechner24.info

MoinMoin

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« Antwort #57 am: 27.10.2023 14:56 »
Statt dem Haus kannste dir auch nen Porsche kaufen - ob das jetzt sinnvoll ist? Und so ist es eben mit dem Haus auch.
Jipp, auch da ist es eine Risikobewertung die man machen muss, ob der Porsche ein Gute Anlage ist.
Zitat
Solange du deine Butze nicht zu deinem imaginären Preis verkauft hast, kannst du darüber keine Aussage treffen.

Lass es auf dem aktuellen Marktfeld mal von einem Gutachter einwerten - du wirst überrascht sein. Und: In den letzten 15 Jahren gabs quasi nur eins, nach oben. Und zwar heftig. Aber ob sich die Glaskugel weiterhin so nach oben bewegt, sei mal dahingestellt.
Habe ich mehrfach von Engels&Völkers machen lassen, das Ergebnis von diesen, deckte sich mit meiner Erwartung.
Und ja: Ein Haus ist immer nur soviel Wert wie du jemanden findest, der es dafür kauft.
Da habe ich in den letzten Jahren sowohl in der einen als auch anderen Richtung bei Freunden unerwartete Ausschläge erlebt.

Zitat
Mag für Objekt A so zutreffen, für Objekt B nicht. Aber auf einer statistischen Grundlage kann man argumentieren. Einzelfälle sind nicht repräsentativ.
Korrekt, bei sind es nur 10WE die ich in meiner Betrachtung berücksichtigen kann.

Zitat
Ich bin ja auch pro Immo, gerne auch selbstgenutzt. Allerdings betrachte ich es dennoch nicht als besten Weg Vermögen aufzubauen. Und das ist eigentlich die einzige Aussage, die ich unterstreichen will. Alles andere ist schönrederei =).
Bin ich voll bei dir, es ist nur eine Komponente.
Ich mache auch in Immo, weil ich Schnäppchen gefunden habe, Spaß an der Materie habe und ein Haus mit Garten und ~10min Arbeitsweg mit Miete nicht zu diesem Preis realisiert hätte.

Und ob man mit Miete besser lebt oder mit ETFs schneller Vermögen aufbaut ist in der Tat individuell zu betrachten.

Lustig ist allerdings wie unvorbereitet viele Immos kaufen.