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[BY] Amtsärztliches Gutachten

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Erdbeere123:
Hallo Zusammen,

ich bin Beamtin bei einem Landkreis und dort zu 50 % teilzeitbeschäftigt. Seit knapp einem Jahr bin ich aufgrund psychischer Probleme (auch verursacht durch den Arbeitsplatz) krankgeschrieben. Ich habe bereits zwei Klinikaufenthalte hinter mir und befinde mich in psychotherapeutischer Behandlung.

Nun hat mich mein Dienstherr zur Überprüfung meiner Dienstfähigkeit zum Amtsarzt geschickt. Damit war ich auch voll einverstanden, da eine vorzeitige Versetzung in den Ruhestand aufgrund meines Krankheitsbildes für meine Genesung wohl das beste ist. Eine Rückkehr an den Arbeitsplatz kann ich mir momentan nicht vorstellen. Ich bewältige kaum meinen Alltag.

Der Amtsarzt kam nach der Untersuchung vor zwei Wochen auch zu der ersten Einschätzung, dass ich wohl dienstunfähig sei. Eine Teildienstunfähigkeit scheidet wegen meiner Teilzeit aus.
Der Amtsarzt hielt auch nochmals Rücksprache mit meiner Psychiaterin, die meinen schlechten Gesundheitszustand explizit bestätigte.

Nun kam vorgestern der Schock :

Der Amtsarzt kam in seiner Stellungnahme zu dem Ergebnis, dass meine Dienstunfähigkeit in den nächsten 6 Monaten wieder voll hergestellt sei, und mit einer Wiedereingliederung dann begonnen werden könne !!!

Ich bin völlig erschrocken, woher die plötzliche Kehrtwende ggü. meiner Untersuchung und der krasse Widerspruch zu meiner Psychiaterin kommt.

Was kann ich dagegen tun, ich weiß, Widerspruch einlegen geht nicht ...

Aber dass ein Amtsarzt sich derartig gegen einen Facharzt wendet, wobei ja auch meine Entlassberichte und weiteren Facharztberichte sich gegen eine Arbeitsfähigkeit aussprechen ?

Meine Psychiaterin hat schon gesagt, dass sie mich weiterhin krankschreibt, aber das kann ja nicht die Lösung sein ?

Danke für eure Antworten !

EvtlAnwärter:
Vielleicht OffTopic:
Aber die Einschätzung des Amtsarztes bestätigt mir, dass bei meiner im nächsten Jahr folgenden Untersuchung bezüglich Beamtentauglichkeit meine stationäre Psychotherapie vor vielen Jahren keine Rolle spielt.

lotsch:
Entspanne dich, Stress ist nicht gut für dich. Das ist das Beste was dir passieren kann. Deine Fachärztin wird dich weiter krank schreiben und du musst keine Wiedereingliederung machen. Du bekommst dein volles Gehalt, deine Pensionsansprüche wachsen mit jedem Monat. Irgendwann in einem Jahr oder zwei Jahren wird der Amtsarzt dann zu einer anderen Entscheidung kommen.

clarion:
Ich würde durchaus mal nachfragen beim Amtsarzt,  ob er oder sie sich vertan hat.  Ich kenne es aus Erzählungen so, dass gleich beim ersten Mal noch nicht DU geschrieben wird, sondern eine Wiedervorstellung in einem halben Jahr vorgesehen ist.

Tagelöhner:
Wie hier aus einer einseitigen Sachverhaltsschilderung direkt Position bezogen wird...Was wenn die Fachärztin aus welchen Gründen auch immer halbe Gefälligkeitskrankschreibungen und -einschätzungen vornimmt und es tatsächlich berechtigte erhebliche Zweifel an der tatsächlichen dauerhaften Dienstunfähigkeit gibt?

Du schreibst ja selber "...eine vorzeitige Versetzung in den Ruhestand für meine Genesung wohl das beste ist".  ::)
Wahrscheinlich geht es dir dann 3 Monate nach Versetzung in den Ruhestand wieder blendend und du kannst noch 40 Jahre dein Leben auf Kosten des Steuerzahlers genießen  ;D

Man sollte nicht außer Acht lassen, dass das Beamtensystem einen hohen Anreiz bietet, sich vorzeitig in den Ruhestand versetzen zu lassen.

Daher nichts für ungut Erdbeere, aber Beamte mit einem ähnlich gelagerten Hintergrund, versuchen nicht selten einen maximalen eigenen Vorteil zum Nachteil des Dienstherren für sich aus der Situation zu schlagen. Ich kann eine gesunde Skepsis des Amtsarztes daher mehr als nachvollziehen, insbesondere bei einem psychischen Beschwerdebild, welches sich objektiv oft gar nicht greifen und damit sogar der beruflichen Situation um den eigenen Arbeitsplatz herum entsprechend perfekt fingieren lässt.

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