Autor Thema: BEM-Verfahren und Stellenbesetzungsverfahren  (Read 1239 times)

tucki

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Servus!

Wie läuft das bitte ab, wenn man ein BEM-Verfahren mit dem Ziel nach § 4 TVöD am laufen hat und sich auf intern ausgeschriebene Stellen bewirbt?

IdR wird ja schonmal gefragt, warum man wechseln möchte, dann im Vorstellungsgespräch zu sagen, dass aufgrund einer psychischen Grunderkrankung ein BEM-Verfahren läuft und man wegen dieser Erkrankung nicht mehr im aktuellen Bereich arbeiten kann und möchte, ist bestimmt nicht förderlich, obwohl im Gremium ja mind. eine Person (PR) sitzt, die von dem BEM-Verfahren weiß!? Und falls man schwerbehindert sein sollte, auch noch jemand von der SBV.

Bei uns ist es so, dass die PRs zu einzelnen Abteilungen zugeordnet sind. Die SBV und die Vertreter sind wohl "frei". Darf dann der PR, der in das BEM-Verfahren involviert ist, sofern man das so gewünscht hatte, am Vorstellungsgesprä teilnehmen, wenn es eine Abteilung betrifft, die er auch zugeordnet ist?

Danke Euch.

Herzliche Grüße

clarion

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Antw:BEM-Verfahren und Stellenbesetzungsverfahren
« Antwort #1 am: 11.09.2023 19:17 »
Normalerweise sitzt der BEM Beauftragte nicht im Auswahlgremium. Er / Sie gehört ja normalerweisen nicht dem PR an und ist auch zur Verschwiegenheit verpflichtet. Wenn man wollte, könnte man Mitarbeiter auch ohne Bewerbungsverfahren höhengleich umsetzen.

pfaffe

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Antw:BEM-Verfahren und Stellenbesetzungsverfahren
« Antwort #2 am: 11.09.2023 20:51 »
Der BEMler nicht, aber der PR, der im BEM ja involviert sein kann, sofern man das möchte. Und der TE hat Bedenken, was er auf die Frage warum man sich auf die Stelle X beworben hat, wenn der involvierte PR im Gremium sitzt, ob er da sagen soll, dass es ein BEM gibt.

Nö! Geht ja keinen was an!

Man kann, darf aber schon offen sagen, dass man sich z. B. auch beworben hat, weil man nicht mehr da arbeiten möchte, wo kan arbeitet. Punkt. UND halt sehr gerne da arbeiten möchte, worauf man sich beworben hat ...

Ja, umsetzen auf gleichbewertete Stellen ist möglich und wird gemacht. Dafür muss man aber erst einmal bekannt sein, dass man umgesetzt werden möchte. Dafür ist das Anstupsen eines BEMs, aber notwendig. Seine Chancen, denke ich, erhöht man, wenn man sagt, dass man mit dem Umsetzen auch auf schlechter bewertete Stellen einverstanden ist.

Thomber

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Antw:BEM-Verfahren und Stellenbesetzungsverfahren
« Antwort #3 am: 12.09.2023 07:17 »
Ich würde den PR fragen.

BB153

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Antw:BEM-Verfahren und Stellenbesetzungsverfahren
« Antwort #4 am: 12.09.2023 08:38 »
Hallo,

ich war in derselben Situation vor gut 3 Jahren. PR und GB waren in die Grundproblematik aus der das BEM Verfahren erwachsen ist involviert.

Ich würde versuchen sachlich darzulegen weswegen du die Stelle willst (und da auch die persönlichen Gründe anführen) aber auch im klassischen Stil des beWERBUNGsverfahren, Werbung für dich machen und vorher überlegen weswegen sie dich auf jeden Fall nehmen sollen.

Ich hatte damals relativ am Anfang auch einfach offen gesagt, dass mich fast alle schon lange kennen und ich daher auf die große übertriebene Werbetrommel verzichte. Aber dann hab ich recht deutlich gemacht warum ich die Stelle will und warum ich der Meinung bin, dass sie froh sein können mich zu bekommen.

maiklewa

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Antw:BEM-Verfahren und Stellenbesetzungsverfahren
« Antwort #5 am: 12.09.2023 19:57 »
Ich persönlich finde, weil ich vor zig Jahren auch mal betroffen war, allerdings noch ohne BEM, dass man sehr wohl im Gespräch sagen darf, dass es da private Gründe gibt, warum man sich umbewirbt. Allerdings sollte das sich aufs Nötigste beschränken. Wenn man jetzt z. B. erzählen würde, dass man sich gemobbt, gedisst, gebosst fühlt (alles böse Wörter, mit denen man leider noch immer sehr vorsichtig sein sollte!), dass man Kollegen X, Y, Z nicht mag, dass die Kunden alle unfreundlich sind ... wer will dann einen noch einstellen?

Ich habe jahrelang im Sozialamt gearbeitet, nie Probleme gehabt. Dann gabs einen Fall, der mich so getriggert hat und es ging nichts mehr. Das habe ich dann im Vorstellungsgespräch genauso gesagt und ich glaube, die Ehrlichkeit kam gut an. Jeder hat seine Grenzen und warum sollte man sich nicht zu diesen bekennen. Lieber rechtzeitig die Reißleine ziehen - für sich und auch den AG, bevor man in einen Burn out rennt, aus den man dann nur so schwer wieder rauskommt. Leider trauen sich noch immer viel zu wenige ANs, dies zu erkennen, sich Hilfe zu holen, sich rechtzeitig umorientieren ... Auch gibt es noch sehr viele AGs, grad im ÖD, wo man noch immer mit Scheuklappen Stellen besetzt, Fallzahlen viel zu hoch sind ... Warum ist die Fluktuation z. B. in Sozialämtern, Jobcentern, Jugendämtern, Ausländerämtern so hoch?