die Baukosten aus den Siebzigern liegen mir aus der Verwandtschaft vor, in einem Fall sogar durch Rechnungen belegt.
Die Immobilienseite spricht von Jahresstichproben, du sprichst von anekdotischen Fällen aus der Verwandtschaft, ohne z.B. auf die Lage der Immobilie einzugehen. Beides ist als Beleg für eine Behauptung zur Relation Einkommen zu Immo-Kosten nicht qualifiziert.
Etwas objektiver für die Fragestellung könnte die Eigentümerquote sein, jedenfalls wenn man unterstellt, dass das Bedürfnis nach Wohneigentum in der Langzeitbetrachtung etwa gleich geblieben ist. Was nicht wirklich zutrifft, da sich die Lebensziele der Generationen zwischen 1970 und heute in diesem Punkt unterscheiden.
Die Eigentümerquote bezieht sich auf selbstgenutztes Wohneigentum und ist nicht zu verwechseln mit der Wohneigentumsquote, die von Eurostat ermittelt wird. Sie ist die geeignetere Kennzahl, wenn es um die Frage geht, ob es leichter oder schwieriger wurde, ein Eigenheim zu erwerben.
Hier ein paar Fakten zur Eigentümerquote in Westdeutschland:
1978: 41,7%
1983: 43,9%
1988: 44,9%
1993: 48,1%
1998: 45,8%
2003: 46,9%
2008: 46,8%
2013: 46,3%
2018: 44,9%
Es ist deutlich zu erkennen, dass die eigentliche Auffälligkeit in der Zeitreihe die Mitte der 1990er Jahre ist. Die letzten 20 Jahre der Zeitreihe würde ich eher als Stagnation mit leicht sinkender Tendenz bezeichnen.
Dass zwischen 2013 und 2018 ein etwas stärkerer Rückgang erkennbar ist, ist ganz wesentlich darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Privathaushalte durch Zuwanderung um rund 2,5% stieg und die hinzugekommenen Haushalte fast ausnahmslos kein Wohneigentum haben können.