Autor Thema: Alternative soz. päd. Fachkraft in der Schuleingangsphase  (Read 2259 times)

Der mit dem Wolf tanzt

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Hallo zusammen,

ich arbeite als sogenannte Sozialpädagogische Fachkraft in der Schuleingangsphase - Grundschule für Klasse 1 und 2 (NRW). Das mache ich seit nunmehr 5 Jahren im sozialen Brennpunkt. Die Bezahlung ist verhältnismäßig gut (E10/3 - analog zu S15 im SuE TvöD), man profitiert von Ferienschließungen (12 Wochen im Jahr), hat insgesamt deutlich weniger zu leisten als eine Grundschullehrerin / ein Grundschullehrer und kann am Nachmittag von Zuhause arbeiten. Will sagen: es ist ein Job, der ausnahmsweise im pädagogischen Bereich gut bezahlt wird und viel bietet.

Dennoch: ich würde gerne die Branche wechseln. Ich war bisher sehr kindorientiert in meiner Arbeit - möchte aber nun Richtung Verwaltung/Leitung. Ich möchte auf struktureller Ebene mehr verändern können. Leider bietet das Arbeitsfeld Grundschule überhaupt keine Aufstiegsmöglichkeiten an. Was ich in dieser Profession mache, ist das höchste der Gefühle.

Viele Berufe im Rathaus sind TvöD und gehen bis SuE 14 - zum Beispiel der Sozialarbeiter mit Garantenstellung im ASD. Das fällt raus, da mehr Belastung für weniger Lohn.
Welches Berufsfeld bietet denn mindestens TV-L 10 oder mehr, wo man mit einem sozialpädagogischem Studienabschluss arbeiten kann? Weiß da ein Insider mehr?

Ich bedanke mich
Gruß

Der Wolf


Albeles

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Von der Verwaltung hab ich keinen Plan, was da gehen würde. Du machst quasi eine "Sofa" Stelle?
Wäre vielleicht ein Wechsel als MPT-Kraft was für Dich? Bezahlung wäre dieselbe wie jetzt, allerdings ist da dein Aufgabenbereich an einer anderen Schulform vielleicht für dich interessanter. Bist halt weg vom "kleinen Kind".
Die Konditionen mit "frei" sind da genauso gegeben.

Zinc

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Die Berufsfelder mit dem "schwierigen" Klientel werden in der Regel auch mit S15 bzw. E10 entlohnt. Oder dann in Leitungsebene mit S17 wie beispielsweise in der Bewährungs- und Gerichtshilfe, oder Betreuungsbehöde. Da kommt es auch etwas auf dein Bundesland und dein Alter an, da man ja auch verbeamtet werden kann und dann die Aufstiegsmöglichkeiten anders sind. Ich kenne eine Person, die als Sozialarbeiter in der freien Wirtschaft gelandet ist bei einem großen Betrieb und weit mehr verdient als eine S17, aber das ist eigentlich auch die Ausnahme.
Vom Jugendamt würde ich die Finger lassen, die Bezahlung ist wirklich lächerlich für diese Arbeit, das steht einfach in keinem Verhältnis.

Sozialarbeiter

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Schau in die übergeordneten Fachbehörden. Dort gibt es oft als Anforderung nur ein sozialwissenschaftliches Studium. Da gibt es Referentenstellen auf E13. Dahin haben ich auch schon einige SozPäds hinwandern sehen.
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

Nerostar

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Im den Jugendämtern (örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe) gibt es auch äußerst lukrative S12er Stellen, welche ich prinzipiell und ausnahmslos IMMER den S14er Stellen vorziehen würde. Die Garantenstellung fällt weg und man hat für den Verzicht von ca. 50-80 € Netto viel weniger Stress und Arbeitsvolumen. Das Gehalt ist mit der aktuellen Zulage von 180€ Brutto ab dem 01.03.2024 auch wirklich nicht schlecht.

Alternativ kannst du auch Ausschau nach passenden Stellen in den Ministerien halten. In den Arbeitsfeldern der Einrichtungsaufsicht (meist vergütet nach E12/A12) sollte man auch alt werden können. ;)

Der mit dem Wolf tanzt

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Hallo nochmals,

ich bedanke mich für die vielen hilfreichen Antworten. Damit lässt sich durchaus arbeiten. Leider gibt es derzeit keine Stellen für Referenten, die ein Pädagogisches/ Sozialwissenschaftliches Studium voraussetzen. E13 als mögliche Eingruppierung (Referent) wäre natürlich langfristig sehr lukrativ - aber bestimmt auch hart umkämpft. Da ich in Dortmund lebe, ist es fraglich, ob mit 2 Kleinkindern Düsseldorf überhaupt als Arbeitsstandort machbar wäre (Mehrzahl sind im Ministerium ausgeschrieben).

Zum Thema S12 Stellen: tatsächlich sind es nur 50-100€ netto weniger im Vergleich zu S15/E10 - hatte echt gedacht, die Differenz sei größer. Lohnt sich, da einen Blick reinzuwerfen.

Gruß
Der Wolf

Zinc

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Hallo nochmals,

ich bedanke mich für die vielen hilfreichen Antworten. Damit lässt sich durchaus arbeiten. Leider gibt es derzeit keine Stellen für Referenten, die ein Pädagogisches/ Sozialwissenschaftliches Studium voraussetzen. E13 als mögliche Eingruppierung (Referent) wäre natürlich langfristig sehr lukrativ - aber bestimmt auch hart umkämpft. Da ich in Dortmund lebe, ist es fraglich, ob mit 2 Kleinkindern Düsseldorf überhaupt als Arbeitsstandort machbar wäre (Mehrzahl sind im Ministerium ausgeschrieben).

Zum Thema S12 Stellen: tatsächlich sind es nur 50-100€ netto weniger im Vergleich zu S15/E10 - hatte echt gedacht, die Differenz sei größer. Lohnt sich, da einen Blick reinzuwerfen.

Gruß
Der Wolf

Also in der letzen Stufe sind es 169 Euro netto Unterschied. Aber schon krass, wie gering der Unterschied ist, wenn man bedenkt, dass das drei Gruppen drüber ist.

Max1993

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Hallo zusammen,

ich arbeite als sogenannte Sozialpädagogische Fachkraft in der Schuleingangsphase - Grundschule für Klasse 1 und 2 (NRW). Das mache ich seit nunmehr 5 Jahren im sozialen Brennpunkt. Die Bezahlung ist verhältnismäßig gut (E10/3 - analog zu S15 im SuE TvöD), man profitiert von Ferienschließungen (12 Wochen im Jahr), hat insgesamt deutlich weniger zu leisten als eine Grundschullehrerin / ein Grundschullehrer und kann am Nachmittag von Zuhause arbeiten. Will sagen: es ist ein Job, der ausnahmsweise im pädagogischen Bereich gut bezahlt wird und viel bietet.

Dennoch: ich würde gerne die Branche wechseln. Ich war bisher sehr kindorientiert in meiner Arbeit - möchte aber nun Richtung Verwaltung/Leitung. Ich möchte auf struktureller Ebene mehr verändern können. Leider bietet das Arbeitsfeld Grundschule überhaupt keine Aufstiegsmöglichkeiten an. Was ich in dieser Profession mache, ist das höchste der Gefühle.

Viele Berufe im Rathaus sind TvöD und gehen bis SuE 14 - zum Beispiel der Sozialarbeiter mit Garantenstellung im ASD. Das fällt raus, da mehr Belastung für weniger Lohn.
Welches Berufsfeld bietet denn mindestens TV-L 10 oder mehr, wo man mit einem sozialpädagogischem Studienabschluss arbeiten kann? Weiß da ein Insider mehr?

Ich bedanke mich
Gruß

Der Wolf

Ich stehe da gerade auch vor der Entscheidung, jedoch vom Sonderpädagogen (noch Bachelor) Richtung Fachkraft MPT. Aktuell bin ich in E11/3 (41%) als Lehrkraft neben dem Studium tätig. Jedoch schreckt mich der hohe aufwand an Vor und Nachbereitung doch sehr vom Lehramt ab. Die Stufe 3 von E11 müsste ich ja nach E10 Stufe 3 mitnehmen können. Denke mal MPT ist doch deutlich entspannteres arbeiten...oder?