Autor Thema: Tarifabschlussfindung bereits vor dem dritten Termin realistisch?  (Read 6301 times)

DirtyDeedsDoneDirtCheap

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Findet ihr, es wäre realistisch, dass man bei der aufkommenden Verhandlungsrunden bereits nach der 1. oder 2. Runde ein Ergebnis vorzeigen könnte

Diese Verhandlungen erscheinen mir ein wenig wie eine Farce. Die Gewerkschaften wünschen sich einen Abschluss wie beim TVöD. Das wissen die, das wissen wir und das wissen auch die Arbeitgeber. Diese hatten eigentlich sehr viel Zeit, sich auf die Verhandlungen vorzubereiten und wissen, wohin die Reise gehen soll.

Könnte man sich das Ganze nicht einfach sparen?

Wenn ich auf der Arbeitgeberseite wäre, würde ich ein Angebot knapp unter dem TVöD-Abschluss vorlegen. Aber dennoch so hoch, dass es sehr verlockend wäre, es anzunehmen…
« Last Edit: 01.10.2023 21:14 von DirtyDeedsDoneDirtCheap »

Doso

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Halte ich für komplett unrealistisch. Einfach weil es zur festen Taktik der Arbeitgeber gehört und jetzt seit vielen Verhandlungsrunden funktioniert. Ist irgendwie immer der selbe Tanz, mittlerweile kennt man es auswendig.

Johannes1893

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Das ist alles schon stark ritualisiert. Andererseits will auch jeder das Gefühl haben das unendlich hart verhandelt wurde. D.h. ein Abschluss auf TVöD Niveau nach der zweiten Runde ohne Trillerpfeifen und Empörung zwischendurch ist schwer vermittelbar weil vielleicht doch mehr drin gewesen wäre? Für die Arbeitgeber gilt das umgekehrt.

gerzeb

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Sehr sehr unrealistisch. Die Lachshäppchen bei Wein, Weib und Gesang sind einfach zu köstlich

Erklärbär

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Zudem fließen die Gelder später anstatt 2-3 Monate vorher. Des Weiteren hilft die sinkende Inflation den AG. Daher würde ich als AG das weiter hinauszögern. Für 2024 wird eine Inflation von 2.1% erwartet. TVÖD-ähnlicher Abschluss wird never ever kommen.

dregonfleischer

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kommt  auch drauf an ob Frau Faeser am Wochenende ne klatsche bekommt

Iunius

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Ich hielte es für ein Wunder wenn vor der dritten Verhandlungsrunde überhaupt ein Angebot der Arbeitgeber vorliegt.
Sicher wird wieder viele Stunden über die "Bewertung von Arbeitsvorgängen" diskutiert werden.

Eleon

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Im Bereich TV-L werden Stellen immer schwerer zu besetzen sein, wenn der TVÖD mehr zu bieten hat.  ???

Ich vermute, dass viele Beschäftigte ihre Leistungen der schlechten Bezahlung anpassen werden (wenn sie es nicht schon längst getan haben).

A9A10A11A12A13

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Die ritualisierten Treffen sind öffentlich-wirksame Marketing-aktionen der jeweiligen Zielgruppe. So können z. B. vielleicht gewerkschafts-zugeneigte Interessenten dadurch zu Mitgliedern angeworben werden. (Entweder in die verhandelnden Gewerkschaften oder in andere Gewerkschaften, die noch Schlagkraft mobilisieren können.) Andersrum präsentiert sich der Staat als gegenüber ihren Beschäftigte als disziplinierender Sparer, um so ein wenig (Rest-)Glaubwürdigkeit behalten zu dürfen.
... usw....

Phoenix

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Im Bereich TV-L werden Stellen immer schwerer zu besetzen sein, wenn der TVÖD mehr zu bieten hat.  ???

Ich vermute, dass viele Beschäftigte ihre Leistungen der schlechten Bezahlung anpassen werden (wenn sie es nicht schon längst getan haben).

Warum kündigen die Beschäftigten dann nicht einfach und suchen sich einen besser bezahlten Job wo anderes?-

MoinMoin

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Im Bereich TV-L werden Stellen immer schwerer zu besetzen sein, wenn der TVÖD mehr zu bieten hat.  ???

Ich vermute, dass viele Beschäftigte ihre Leistungen der schlechten Bezahlung anpassen werden (wenn sie es nicht schon längst getan haben).

Warum kündigen die Beschäftigten dann nicht einfach und suchen sich einen besser bezahlten Job wo anderes?-
Wieso glaubst du, dass sie es nicht machen.
Ganz einfach bis egx gibt es weniger die besser bezahlte Jobs.
Ab EGx schon, aber bei einigen ist halt die öD Trägheit grösser.
Aber wenn es ein echten Gap zwischen tvöd und TVL gibt, dann werden doch einige mehr als jetzt sich umorientieren.
Bei Lehrern hat man das doch auch schon Länderübergreifend erlebt.