Autor Thema: Frust nach Vorstellungsgespräch  (Read 6294 times)

RsQ

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 986
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #15 am: 06.10.2023 09:37 »
Wenn jedoch 40 deiner Bewerbungen, wie du angibst, nicht erfolgreich waren, könnte es möglicherweise an den Bewerbungsunterlagen oder an Aspekten des Gesprächs liegen.
Nochmal: Es geht ja nicht um meine 40 Bewerbungen - die stehen ja stellvertretend dafür, dass (38 x) generell kein Mann zum Zuge kam.

Beim Gespräch war ich ca. 15 Mal. Woran es lag, lässt sich leider nicht evaluieren. Die Ansprechpartner ziehen sich stets auf Daten- und Verfahrensschutz zurück.  :-\  Einmal gab es "tolles" Feedback: Eine(!) Person aus dem acht(!)köpfigen Gremium habe vermerkt, ich hätte zu wenig aus meinem Lebenslauf vorgestellt ... Also bitte ...

Schmitti

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 883
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #16 am: 06.10.2023 10:23 »
Ebenso frustrierend, was man dann immer wieder sieht: Eine 6. Frau ins Sechser-Team, eine 5. Frau ins Fünfer-Team, eine 3. Frau ins Dreier-Team, ... warum?
Weil der erste Mann, der in solchen Teams landet, umgehend die ärmste Sau sein wird  ;)

RsQ

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 986
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #17 am: 06.10.2023 10:42 »
Mit diesem Argument wird dort also nie (wieder) ein Mann eingestellt/arbeiten?  :o Dann wird auf absehbare Zeit der öD also komplett von Frauen übernommen? Welche Gesellschaft soll das abbilden?

FearOfTheDuck

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,555
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #18 am: 06.10.2023 10:58 »
Warum soll der ÖD die Gesellschaft abbilden?

Blondchen

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 19
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #19 am: 06.10.2023 11:14 »
Jetzt mal ganz im Ernst, du kassierst 40 Absagen und suchst ernsthaft den Fehler bei einer 8(deiner Meinung nach) vermeintlich deutlich wahrnehmbaren Frauenquote die dich als Mann benachteiligt?

Sollen im Umkehrschluss jetzt all die Frauen, die Absagen auf Führungspositionen (Geschäftsleitung, Abteilungsleitung/Sachgebietsleitung) in allgemeinen Verwaltungen erhalten rumlamentieren, dass dort gefühlt überwiegend Männer eingesetzt werden?

Vielleicht warst du bei dem genannten Beispiel einfach der falsche Kandidat und die Frau offensichtlich die bessere Vorauswahl. Auch wenn der ö.D. wie fast alle Bereiche (auch in der PW) über Fachkräftemangel klagt, muss man in der Verzweiflung trotzdem nicht Hinz und Kunz einstellen bzw. nur pro Forma durch das komplette Bewerbungsverfahren schleppen, bevor man denen die eh schon vorher beschlossene Absage schickt.

Ich frage mich eher wie du Einblicke in eine Tagesordnung erhalten kannst die m.E.n. nichtöffentliche Punkte umfasst. Personalangelegenheiten zu denen Bewerbungs- & Einstellungsverfahren gehören sind nicht öffentliche Behandlungsgegenstände in Sitzungen. Da kriegen in der Regel selbst die Gemeinderats- bzw. Ausschussmitglieder die Details als Tischvorlage präsentiert, und davor darf nichts nach außen dringen, nicht mal die Titel der TOPs.

Bei der Anzahl an Absagen solltest du den Fehler eher bei dir suchen. Vielleicht bewirbst du dich auf Stellen für die du grundsätzlich ungeeignet bzw. unterqualifiziert bist. Eventuell kommst du in Bewerbungsgesprächen so unsympathisch rüber wie hier in deinem Thema. Eventuell sind deine Bewerbungsunterlagen zu nichtssagend oder unvollständig. Es gibt genügend Gründe bei dir selber. Da muss man sich nicht erst was zusammenreimen bzw. „plötzlich wahrnehmen“ um die Schuld bei anderen zu suchen.

RsQ

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 986
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #20 am: 06.10.2023 11:53 »
Das sind doch jetzt ziemlich viele Mutmaßungen oder Unterstellungen, die mit dem Thema nichts zu tun haben.

1. Nicht ICH habe 40 Absagen bekommen - 38-mal wurde kein Mann eingestellt. Heißt: 95 % Frauenquote bei n=40. Das finde ich sehr weit weg von "statistisch erwartbar" - und entsprechend frustrierend. Da zweifle ich doch an einer gewissen Ausgewogenheit - oder, ja: Gleichstellung.

2. Frauen kommen längst mit deutlich höherer Quote auch bei Führungspositionen zum Zuge (mein subjektiver Eindruck: inzwischen werden auch hier Frauen deutlich übergewichtet eingestellt. Sicher, um frühere Unterrepräsentanz auszugleichen - aber wird das irgendwann bei 50/50 gestoppt?)

3. Blinde Mutmaßungen über meine berufliche Qualifikation und Erfahrung sind unsachlich. Bei 40 Bewerbungen war ich ca. 15-Mal zum Gespräch (bei der bereits genannten großen Konkurrenz). Ich halte das für einen Beleg mindestens ausreichender Qualifikation.

4. Tagesordnungen kommunaler Gremien sind per Ratsinfo öffentlich.

5. Ja, Sympathie kann ein Faktor sein. Dass ich in 100 % der Gespräche unsympathisch wirke, glaube ich ehrlich gesagt nicht - das deckt sich nicht mit meiner beruflichen und privaten Praxis. (Und über das "wie hier in deinem Thema" lese ich jetzt mal wohlwollend hinweg. Das finde ich einfach unsachlich.)
« Last Edit: 06.10.2023 12:02 von RsQ »

SchrödingersKatze

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 58
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #21 am: 06.10.2023 12:27 »
Wie die Menners hier auf einmal Angst kriegen, dass nach Geschlecht und nicht nach Leistung eingestellt werden würde. Willkommen in der Welt der Frauen. Oder meint ihr wirklich, dass in Vorständen etc hauptsächlich Männer sitzen weil sie per se besser sind als Frauen? Das ist gerade genau mein Humor  8)   ;D

FGL

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 557
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #22 am: 06.10.2023 12:35 »
Bei uns stehen auch häufiger, Bewerbungen von Männern werden begrüßt [...]
Eine solche Formulierung habe ich einmal angefragt, als ich nach Sozialarbeitern gesucht habe - in der betreffenden Organisationseinheit lag der Frauenanteil bei ca. 90%. Wurde von der Gleichstellungsbeauftragten abgelehnt, weil: Das könnte Frauen abschrecken

FGL

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 557
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #23 am: 06.10.2023 12:51 »
Oder meint ihr wirklich, dass in Vorständen etc hauptsächlich Männer sitzen weil sie per se besser sind als Frauen?
In Vorständen sitzen die Personen, von denen die Eigentümer des Unternehmens davon ausgehen, dass sie ihnen die bestmögliche Rendite auf ihre Investition liefern. Die Zuordnung der Personen zu mal mehr mal weniger willkürlich zusammengewürfelten Identitätsgruppen erfolgt von anderer Stelle.

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,567
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #24 am: 06.10.2023 12:57 »
Im Umkehrschluss heißt das also: Bei fast 100 % aller männlichen Bewerber "stimmt da was nicht"?  ???
Ich schiebe ist es nicht aufs Geschlecht auf Bewerberseite, sondern eine offenbar völlig fehlgeleitete "Gleichstellung", die zu 100 % Frauenförderung betreibt.
Entweder lauter Looser GleiBe, lauter BGM DiktatorInnen oder einfach zu viel gute weibliche Konkurrenz.
Es liegt nicht an einer fehlgeleiteten "Gleichstellung", da die nur bei gleicher Qualifikation ziehen kann, so die Theorie, sondern am Nasenfaktor, Klüngel o.ä. den du nicht hast.
Und wenn du der Meinung bist, dass du besser Qualifiziert bist, als die auf Platz 1, dann kannst du mal entsprechend offiziell dort nachfragen oder klagen.

RsQ

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 986
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #25 am: 06.10.2023 13:01 »
Wie die Menners hier auf einmal Angst kriegen, dass nach Geschlecht und nicht nach Leistung eingestellt werden würde.
Nein, gern Besetzung nach Leistung. Absolut. Aber mal ernsthaft: Rein statistisch ist nicht erwartbar, dass sich dabei in 95 % Frauen behaupten. Ich wüsste (mit Ausnahme des Gebärens) keinen Lebensbereich, wo das eine realistische Quote wäre. 50/50, 60/40, vielleicht auch mal 70/30 ...

So, wie man mehr Frauen in Führungspositionen fördert/erwartet, sollte man doch auch die mittlere Ebene für Männer erreichbar halten? Mein Erleben mag subjektiver Zufall sein (mit Tendenz zur Seltenheit eines Lottogewinns) - aber hinter den genannten Verfahren stecken ja mehr männliche Bewerber, die es ebenso trifft.

Btw: Hier geht's um "was mit Medien". Die Branche dürfte durchaus im Verhältnis 50/50 besetzt sein, auch in den Unis sieht es in etwa so aus. Warum sollte das im öD mit 95/5 abgebildet werden?

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,567
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #26 am: 06.10.2023 13:01 »
Das sind doch jetzt ziemlich viele Mutmaßungen oder Unterstellungen, die mit dem Thema nichts zu tun haben.

1. Nicht ICH habe 40 Absagen bekommen - 38-mal wurde kein Mann eingestellt. Heißt: 95 % Frauenquote bei n=40. Das finde ich sehr weit weg von "statistisch erwartbar" - und entsprechend frustrierend. Da zweifle ich doch an einer gewissen Ausgewogenheit - oder, ja: Gleichstellung.
Wie war die Verteilung der BewerberInnen?

Wenn sich da 400  drauf bewerben und 380 davon sind Frauen und 20 Männer, dann wäre es statistisch zu erwarten, das nur 2x ein Mann es wird.

Soviel zur Mathematik!

Opa

  • Gast
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #27 am: 06.10.2023 17:52 »
Da Stellen im Bereich E9-E11 im allgemeinen Verwaltungsdienst der Kommunen wohl kaum zu 95% mit Frauen besetzt werden, wäre es naheliegend, die Ursache dieser persönlichen Erfahrung nicht im Geschlecht zu suchen.

Falls du deine These dennoch gerne belegen möchtest, wäre es empirisch falsch, von den Ergebnissen der eigenen Bemühungen auszugehen. Vielmehr solltest du dir aus der Dezembersitzung des letzten Jahres der entsprechenden Kreistags- bzw. Ratssitzungen den ebenfalls öffentlich zugänglichen Personalbericht oder Gleichstellungsbericht raussuchen. Anhand dieser beiden Berichte ergeben sich viel aussagekräftigere Indizien dafür, ob die Einstellpraxis tatsächlich in auffälliger oder gar unzulässiger Weise ein Geschlecht bevorzugt.

Außerdem kannst du als unterlegener Bewerber bei einem öffentlichen Arbeitgeber stets Akteneinsicht nehmen und anhand der Bewerbungsmatrix, des Auswahlvermerks sowie der Bewerbungsunterlagen des obsiegenden Bewerbers prüfen, ob dein Bewerberverfahrensanspruch verletzt wurde.

FearOfTheDuck

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,555
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #28 am: 06.10.2023 18:37 »

Btw: Hier geht's um "was mit Medien". Die Branche dürfte durchaus im Verhältnis 50/50 besetzt sein, auch in den Unis sieht es in etwa so aus. Warum sollte das im öD mit 95/5 abgebildet werden?

Wahrscheinlich hat die jeweilige Bewerbungskommission auch nur verstanden, dass "irgendwas mit Mädchen" eingestellt werden soll. ;)

Aber vielleicht ist tatsächlich ein gewisser Repräsentationsgedanke im Hinterkopf, gerade in Verwaltungen mit eher konservativem Gebaren. Es gibt/gab durchaus auch Träger, die keine männlichen Erzieher einstellen oder eingestellt haben.


RsQ

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 986
Antw:Frust nach Vorstellungsgespräch
« Antwort #29 am: 07.10.2023 12:26 »
Nur noch mal als Nachtrag, weil das hier zu sehr in Richtung Frauenanteil abgeglitten ist:

Ist es denn üblich, dass schon parallel zu den Vorstellungsgesprächen eine fertige Vorlage im Ratsinfo-System steht, die (mindestens) das Geschlecht der (mutmaßlich) gewählten Person enthält? Das klingt für mich nicht nach einem ergebnisoffenen Verfahren ...