Ein Wechsel der PKV ist auch trotz gezogener Öffnungsaktionsklausel möglich und kann mEn gegebenenfalls sinnvoll sein, wenn festgestellt werden kann, dass andere Versicherer die ein und gleiche Vorerkrankung mit einem moderaten Risikozuschlag versehen und vielleicht sogar mehr Leistungen anbietet. Die Öffnungsaktion selbst wird man aber nicht "nochmals" ziehen können.
Der "größte Beamtenversicherer" mit dem blauen D, auch wenn es dem Grund nach ein guter Versicherer ist, hat leider mWn tatsächlich den Ruf pauschal 30% bei Vorerkrankungen zu veranschlagen, insbesondere ohnehin wenn die Öffnungsaktion gezogen werden muss. Ich selbst habe die Erfahrung auch machen müssen, bei anderen Versicherern wurden mir dann dafür 5 - 15% berechnet.
Ein weiterer Vorteil bei einem Wechsel ist, wenn man in den letzten 3 oder 5 Jahren aufgrund der Vorerkrankung keine ärztlichen Leistungen beanspruchen müsste, dies muss man dann bei den erneuten Gesundheitsfragen nicht mehr angeben. Bitte hier die Gesundheitsfragen entsprechend lesen und nur soweit beantworten wie diese gefragt werden.
Ein "Hindernis" kann aber sein, dass bei den meisten Versicherern im Antrag auch die Fragestellung steht "wurde bei einem anderen Versicherer die Annahme nur mit Risikozuschlag oder Öffnungsaktion angenommen?" (oder ähnlich formuliert), hier ist dann natürlich der 30% Risikozuschlag und ggf. der Grund anzugeben.
Das beste was man also machen kann, ist es einfach mal zu probieren und anonyme Risikovorabfragen bei den verschiedenen Versicherern mit den jeweiligen Gesundheitsfragen zu stellen. Dann hat man ein Bild ob welche Versicherer einen zu welchen Konditionen mit welchem Paket annehmen würden.
Kann sich lohnen, kann aber auch ins nichts führen, das werden wir hier schwerlich prognosizieren können. Jedoch sollte man es einfach versuchen, denn man hat nichts zu verlieren außer etwas von seiner Zeit die man dafür aufgewendet hat und im besten Fall hat man ja ein gutes Angebot im schlimmsten Fall bleibt man weiterhin versichert beim bisherigen Versicherer.
Etwaige Ergänzungstarife können vorteilhaft sein oder eher eine Spielerei, das ist auch sehr stark je nach Versicherer unterschiedlich. In den meisten Fällen sind es "Material- und Laborkosten", "Heilpraktiker" und Auslandskrankenversicherung.
Das ist dann eben so "pffh" okay, kann man auch ohne den Ergänzungstarif anderes absichern. Etwa beispielhaft bei der Würzburger Versicherung mit "DentOptimal" für die Material- und Laborkosten, wobei ich selbst natürlich keine Erfahrung mit denen habe, aber die bieten das explizit für Privatversicherte (ja auch mit Beihilfe) an oder die Auslandskrankenversicherung des ADAC. Heilpraktiker ist mEn sinnbefreit.
Falls man also weiterhin bei dem bisherigen Versicherer bleibt, trotz Anfrageversuchen bei anderen Versicherern, kann man ja trotzdem dort nachfragen, ob die nicht doch den "abgespeckten" Beihilfeergänzungstarif "BG" gestatten würden. Ansonsten wie oben Erwähnt, wenn man wert darauf legt, mal bei der Würzburger Versicherung anfragen.
Andere Ergänzungstarife sind dann natürlich umfangreicher, da gibt es eben den der Barmenia oder ARAG oder Deutschen Rings, die quasi den Grundtarif spiegeln und so theoretisch eine "Vollversicherung" darstellen. Jedoch ist bei diesen Versicherern die Aufnahme "sehr streng" und daher schwierig.
Was ich damit sagen will, versuch bei anderen Versicherern anzufragen, vielleicht gibt es einen besseren Risikozuschlag. Lies aber auch die Versicherungsleistungen durch und vergleich diese mit dem bisherigen Versicherer im Detail. Versteif nicht auf den Ergänzungstarif, wenn dieser mit genommen werden kann, natürlich optimal, aber ruiniert einen anderseits auch nicht, wenn doch nicht.
Take a try.