Ich habe zwar selbst nicht in der ABH gearbeitet, sondern "nur" im Bereich AsylbLG, aber da hatten wir natürlich logischerweise auch viel mit Flüchtlingen erster und zweiter Klasse zu tun. Und auch fast täglich mit der ABH und dem RP. Es gab Hospitierungen usw.
Man bekommt schon verdammt viel mit und ab. Babys werden auf der Flucht geboren, Babys sterben auf der Flucht ... Man wurde mind. zT angeschrien, warum nix Geld oder weniger, zu wenig, was mit Jobcenter, was los mit Ausweis ... Da darf man rein gar nix an sich rankommen lassen. Bei uns war es so, dass es psychologische Unterstützung gab, wenn man sie denn wollte. Aber in Anspruch genommen hatte sie keiner, weil sich zumindest auf dem Flur keiner die Blöße geben wollte, in das Zimmer zu gehen, wo die "Psychotante" wartete. Dabei hatten da schon echt viele nen Knacks weg. Und ließen das neue Kollegen spüren. Erst alles FFE und dann so nach und nach merkte man dann, wie die einzelne tickt. Waren fast nur Frauen und die sehr wenigen Männer, waren nur Männer, weil sie aufs Männerklo gingen. Es gab zwei Vorgesetzte. Eine Frau, die auch schon ihren Zenit überschritten hatte, als direkte Vorgesetzte und ein Mann da drüber. Die Frau war nur pro Frauen, als Mann hatte man da keine Chance. Wenn man sich mal bei der ausheulen wollte, wussten es danach alle anderen und gebracht hatte es nichts. Ihr Vorgesetzter sah alles nur durch die rosarote Brille und fand sein "Frauenteam" (er genoss so viele Frauen um und unter sich!) so toll, weil alles so prima funktionierte, auch untereinander, was natürlich nicht stimmte. Stutenbissigkeiten ohne Ende! Die Fluktuation war sehr hoch, besonders bei den Neueren, ua aus genannten Gründen. Es gab nur ne handvoll ältere Damen, die schon seit Ewigkeiten da arbeiteten, die eh woanders keine Chance mehr hatten und sich dort wie Königinnen aufführten. Es fehlten eindeutig ein paar Penisse auf dem Flur! ;-) Die Vorgesetzte hätte man längst austauschen müssen und ihren Vorgesetzten hätte man mal richtig die Augen öffnen müssen, aber von oben! Die, die es "von unten" versucht hatten, wurden nicht gehört und die wurden danach nicht mehr glücklich.
Zu der ABH, die für uns der direkte Ansprechpartner war, dort arbeiteten viele (noch immer!) selbst welche mit Migrationshintegrund, was auch nicht unbedingt leicht sein muss. Die Stadt und auch die entsprechende Dezernentin war so eingestellt, dass alles für die Flüchtlinge und nichts für die Angestellten. Bewertet mit 9c und 10. Vllt kein schlechtes Geld, aber in Relation zur Arbeit noch viel zu wenig!
Auch wenn die Arbeit sehr abwechslungsreich, verantwortungsvoll, komplex ist, würde ich das nie wieder machen wollen. Spiel, Spaß und Schokolade gibts im ÖD woanders und das für ähnlich viel oder mehr Geld! ;-)