Autor Thema: Verbeamtung über 40  (Read 9378 times)

Dieter1979

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Verbeamtung über 40
« am: 26.10.2023 14:29 »
Hallo zusammen,

ich habe ein Angebot bekommen als Beamter des Bundes (Direkteinstieg mit 1 Jahr Probe).

Ich bin seit 15 Jahren im ÖD und würde in A10 Erfahrungsstufe 6 eingestuft werden. Ich würde mir gerne eure Meinung zu ein paar Themen anhören bzw. ob ich richtig recherchiert habe.

1.) Ich würde höchstwahrscheinlich die volle Pension erhalten. Da die Zeiten im ÖD (gehobener Dienst) + Bundeswehrzeit SAZ + restliche Beamtenzeit vollständig zusammengerechnet werden und ich so auf über 39 Dienstjahren komme. Ist das korrekt?
2.) Die Private Krankenversicherung kostet abzüglich Beihilfe im Monat 300€. Mehrere Angebote liegen mir bereits vor. Im Alter würde das auch nicht viel mehr kosten, da die Beihilfe dann 70% beträgt?
3.) Normalerweise steigt man nach 1 Dienstjahr direkt in A11 auf?
4.) Allgemein: Aufstiege sind nur möglich, wenn freie Planstellen vorhanden sind? Der Aufstieg von A10 auf A11 wäre auf der selben Planstelle möglich, da beides gehobener Dienst ist? Was ist mit einem Aufstieg auf A12?

Was wäre noch wichtig? Gibt es Gründe die gegen die Verbeamtung sprechen?

Bastel

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Antw:Verbeamtung über 40
« Antwort #1 am: 26.10.2023 14:31 »
2. Günstig für einen 40 Jährigen.
3. Nein.
4. Wenn eine Stellenbündelung vorliegt, wäre eine Beförderung möglich.

Eigne dir erst einmal Wissen an... Aktuell bist du noch sehr planlos.

Dieter1979

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Antw:Verbeamtung über 40
« Antwort #2 am: 26.10.2023 14:36 »
3. Die Info habe ich von einen MA erfahren. Ich arbeite im ÖD und bei den Kommunalbeamten wurden alle nach einen Jahr höhergruppiert.

Was heißt Planlos? Ich informiere mich seit Monaten darüber! Ich habe mit der Privaten Rentenversicherung, gesetzlichen Rentenversicherung, Karriereberater, Foren und MA gesprochen. Bessere Informationen konnte ich leider nicht erhalten.

flip

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Antw:Verbeamtung über 40
« Antwort #3 am: 26.10.2023 15:04 »
Bezüglich Beförderungsmöglichkeiten solltest du dich in deiner eigenen Behörde umsehen. Das ist sehr unterschiedlich.
A11 zu erreichen ist meist kein Problem. Für A12 und mehr ist bei uns 1. ein Verwendungswechsel und 2. Personalverantwortung notwendig.
Habt ihr gebündelte Dienstposten?

Bastel

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Antw:Verbeamtung über 40
« Antwort #4 am: 26.10.2023 16:59 »
3. Die Info habe ich von einen MA erfahren. Ich arbeite im ÖD und bei den Kommunalbeamten wurden alle nach einen Jahr höhergruppiert.

Was heißt Planlos? Ich informiere mich seit Monaten darüber! Ich habe mit der Privaten Rentenversicherung, gesetzlichen Rentenversicherung, Karriereberater, Foren und MA gesprochen. Bessere Informationen konnte ich leider nicht erhalten.

Es gibt bei Beamten keine Höhergruppierung. Man wird befördert.

clarion

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Antw:Verbeamtung über 40
« Antwort #5 am: 26.10.2023 21:06 »
zu 1.) Für die volle Pension brauchst Du 40 anrechenbare Dienstjahre. Wenn Du vor der Regelaltersgrenze gehst, gibt es dieselben prozentualen Pensionsabzüge wie bei der Rente auch; derzeit sind das 3,6% pro Jahr bzw. 0,3% pro Monat.

zu 2.) Ist für einen 40jährigen günstig. Ich würde prüfen, ob das wirklich eine gute Versicherung ist.

zu 3 und 4.) Auf Beförderungen gibt es kein Anrecht (großer Unterschied zur Tarifbeschäftigung!). Wie schnell und bis wohin Du befördert werden kannst, ist abhängig vom Stellenkegel bei Euch im Haus und davon wieviele Kollegen mit Dir konkurrieren. Da solltest Du nachfragen! Das Endamt vom gehobenen Dienst ist A13.

tvchiller

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Antw:Verbeamtung über 40
« Antwort #6 am: 26.10.2023 21:25 »
2.) Die Private Krankenversicherung kostet abzüglich Beihilfe im Monat 300€.

Den Satz kann ich nicht nachvollziehen. Hast du das mit der Beihilfe überhaupt verstanden?

CoTrainer

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Antw:Verbeamtung über 40
« Antwort #7 am: 27.10.2023 07:18 »
Vielleicht zur Klarstellung:
Als Beamter schließt man lediglich einen Restkostentarif ab. Also nicht, ich zahle 600 Euro für eine PKV Vollversicherung und davon zahlt die Beihilfe 50%, somit zahle ich im Monat 300 Euro. Man zahlt vielmehr Betrag X für den Restkostentarif, der je nach persönlicher Situation z.B. 50% der Krankheitskosten abdeckt. Die restlichen 50% deckt dann die Beihilfe ab, so dass 100% der Krankheitskosten (in der Theorie) abgedeckt sind.

300 Euro kommen schon hin für einen 40-jährigen, aber dann ist es sicherlich kein Tarif mit umfassenden Premiumleistungen. Hier muss aber ohnehin jeder entscheiden, welche Leistungen ihm wichitg sind.

EvtlAnwärter

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Antw:Verbeamtung über 40
« Antwort #8 am: 27.10.2023 07:27 »
300 EUR halte ich eher für einen Locktarif.
Ich habe als 29 jähriger nun Angebote vorliegen, die sind alle so um die 370,-- EUR/ Monat. Ist aber auch noch nicht 1 Bett Zimmer etc.

CoTrainer

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Antw:Verbeamtung über 40
« Antwort #9 am: 27.10.2023 07:47 »
370 Euro finde ich für 29 Jahre aber ziemlich hoch. Gerade mal bei Check24 geschaut, da würde ich "meinen" Tarif als Neukunde für ca 380 Euro bekommen (mit 1 Bett-Zimmer, Beihilfeergänzung etc.). Bin 42...

MoinMoin

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Antw:Verbeamtung über 40
« Antwort #10 am: 27.10.2023 08:15 »
zu 3 und 4.) Auf Beförderungen gibt es kein Anrecht (großer Unterschied zur Tarifbeschäftigung!).
Wäre mir neu, dass ein TB ein Anrecht auf Beförderung hat.
Was du sagen willst, ist, dass ein TB eine Bezahlung entsprechend seiner auszuübenden Tätigkeiten hat, während der Beamte auf einen höherwertigen Dienstposten jahrelang tätig sein kann, ohne entsprechend bezahlt zu werden.

Für mich kam Verbeamtung nie in Frage, da ich keine Lust hatte das besondere Dienst und Treueverhältnis einzugehen und lieber mein Lebensweg weiter in der Hand haben wollte und mein Privatleben zu 100% für mich.

Da aber heutzutage der Beamtenstatus nur noch als eine andere Form des Arbeitsvertrages angesehen wird (sowohl vom Dienstherren als auch von den Beamten), sieht das heutzutage sicherlich anders aus.

zu 1.) lass dir das vorher ausrechnen, damit du nicht hinterher jammern muss.
zu 2.) ich zahle als mitfünfziger immer noch weit unter 300€ also kann ich nicht nachvollziehen, warum das ein Lockangebot sein soll. Wichtig ist, dass man einen Vertrag wählt, der schon lange am Markt ist.
zu 3/4 hat clarion ja schon alles gesagt.

Beamter

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Antw:Verbeamtung über 40
« Antwort #11 am: 27.10.2023 13:07 »
zu 3 und 4.) Auf Beförderungen gibt es kein Anrecht (großer Unterschied zur Tarifbeschäftigung!).
Wäre mir neu, dass ein TB ein Anrecht auf Beförderung hat.
Was du sagen willst, ist, dass ein TB eine Bezahlung entsprechend seiner auszuübenden Tätigkeiten hat, während der Beamte auf einen höherwertigen Dienstposten jahrelang tätig sein kann, ohne entsprechend bezahlt zu werden.

Für mich kam Verbeamtung nie in Frage, da ich keine Lust hatte das besondere Dienst und Treueverhältnis einzugehen und lieber mein Lebensweg weiter in der Hand haben wollte und mein Privatleben zu 100% für mich.

Da aber heutzutage der Beamtenstatus nur noch als eine andere Form des Arbeitsvertrages angesehen wird (sowohl vom Dienstherren als auch von den Beamten), sieht das heutzutage sicherlich anders aus.

zu 1.) lass dir das vorher ausrechnen, damit du nicht hinterher jammern muss.
zu 2.) ich zahle als mitfünfziger immer noch weit unter 300€ also kann ich nicht nachvollziehen, warum das ein Lockangebot sein soll. Wichtig ist, dass man einen Vertrag wählt, der schon lange am Markt ist.
zu 3/4 hat clarion ja schon alles gesagt.


Zur PKV bei neuen Beamten sollten Sie sich nicht mehr äußern, so lange keine Kenntnisse der aktuellen Umstände bekannt sind.

Schon oft genug hier ausgeführt. Vorerst reicht schon mal die Nennung eines wichtiges Sachverhalts. Sie haben einen alten Bisexvertrag.

300 Euro inklusive Pflegeversicherung bei einem Alter von über 40 halte ich, bei ordentlicher Leistung, für zu niedrig. Und das noch ohne eines eventuellen Risikozuschlags.
« Last Edit: 27.10.2023 13:22 von Beamter »

EvtlAnwärter

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Antw:Verbeamtung über 40
« Antwort #12 am: 27.10.2023 16:27 »
Genau. Ich würde die 370,-- EUR zahlen, aufgrund der guten Leistungsbestandteile und des gesundheitlichen Risikozuschlags.
Mein Tipp: Unbedingt bei einem Makler abschließen, der viele PKVs vergleichen kann. Und nicht bei einem Vertreter einer Versicherung.

MoinMoin

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Antw:Verbeamtung über 40
« Antwort #13 am: 27.10.2023 19:29 »
300 Euro inklusive Pflegeversicherung bei einem Alter von über 40 halte ich, bei ordentlicher Leistung, für zu niedrig. Und das noch ohne eines eventuellen Risikozuschlags.
Es war nur von PKV die Rede.
Es war nicht von Risikozuschlägen die Rede.
Und warum 300€ ein Lockangebot sein sollte konntest du auch nicht darlegen und ist somit nur deine individuelle persönliche Meinung?
Daher bleibe ich bei meiner Einschätzung, ich verstehe nicht warum 300€ per se ein Lockangebot sein sollte und ich finde es ist wichtig nach lange bestehenden Tarifen zu schauen, denn die können nicht Lockangebote sein.
Und wie schon von anderer Seite bemerkt bieten diverse Anbieter für 40 jährige Tarife für um die 300€ an.
ob das fehlen der Chefarztbehandlung dann keine ordentliche Leistung mehr ist, sei dahingestellt.

Saxum

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Antw:Verbeamtung über 40
« Antwort #14 am: 30.10.2023 10:25 »
304 € für einen 40 jährigen erhält man laut dem bekannten Vergleichsportal beispielsweise im "Premium-Segment" bei der DBV einschließlich Pflegepflichtversicherung, Beihilfeergänzung und gesetzlichem Zuschlag und deren Tarif Vision B halte ich persönlich für kein Lockangebot, auch wenn ich andere Tarife besser fände. Die meisten Tarife die dort aufgeführt sind, sind sind so um Stand 2020 "neu aufgelegt" worden und daher entsprechend kalkuliert.

Ich würde dann eher schauen was die Leistungen der jeweiligen Grundtarife und Beihilfeergänzungstarife sind.

Etwa beispielsweise offener Hilfsmittelkatalog versus geschlossener Hilfsmittelkatalog, freie Hilfsmittelausführung versus nur in einfacher Ausführung, Keine Preisliste versus Sachkostenpreisliste (Material- und Laborkosten), keine Pflicht des Heil- und Kostenplan versus Heil- und Kostenplanpflicht, Heilmittel ohne Begrenzung versus Bundesbeihilfeliste versus eigene Heilmittelliste, ambulante und stationäre Transportkosten, Freie Arztwahl versus Primärarztpflicht, mit Selbstbeteiligung versus ohne Selbstbeteiligung, über Höchstsatz versus bis Höchstsatz versus bis Regelsatz, etc.

Garantieren wird im übrigen keiner können, wieviel die PKV Absicherung im Alter kosten würden. Nach aktuellem Sachstand wäre natürlich eine Kostenentlastung durch die 70% igen Beihilfeanteil gegeben zudem würde zusätzlich der 10% gesetzliche Zuschlag wegfallen. Rein rechnerisch wäre der Beitrag also tatsächlich 40% "günstiger" allerdings zum späteren Wert nach erforderlichen Beitragsanpassungen und ggf. Inflationsbereinigten Steigerungen. Das kann man nicht mit der jetzigen Beitragshöhe vergleichen, aber ja um 40% "vermindert".