Es geht hier aber nicht um Kinder, sondern Erwachsene im Arbeitsleben mit der Diagnose ADHS. Im VS ansprechen oder nicht? Ich sage nein, wenn keine GdB vorliegt. Nach einer Einstellung kann man eine geeignete Gelegenheit abwarten und zuerst mit den VO sprechen. Nur muss man sich darüber im Klaren sein, dass dieser kein Therpeuten-Ersatz ist!
Da bin ich bei dir. Ich denke, das Vorstellungsgespräch ist der falsche Ort, um darüber zu sprechen. Wobei -- in gewissem Rahmen bzw. in gewissen Konstellationen schon, nämlich, wenn es um die Ausgestaltung der Stelle geht. Wäre ich zu einem Vorstellungsgespräch zu einer Stelle eingeladen, bei der verschiedene Schwerpunktsetzungen möglich sind (oder mir nach Stellenausschreibung möglich erscheinen), wobei ich weiß, dass mir Schwerpunkt X besser liegt als Schwerpunkt Y, so würde ich da nachfragen. (Das würde ich aber auch völlig unabhängig von einer möglichen Einschränkung...)
Ansonsten würde ich, wie auch schon geschrieben, nach der Zusage den Kontakt zur/m Vorgesetzten und den dann neuen Kolleg_innen, mit denen man dann tagtäglich zusammenarbeitet, suchen. Dabei geht es auch nicht um Therapie und Rücksichtnahme (letzteres eher noch bei der Arbeitszuweisung durch die vorgesetzte Stelle, dass diese um die eigenen Stärken und Schwächen weiß, entsprechend also auch die Arbeitsaufträge verteilen kann), sondern einfach, um Missverständnissen, die sonst erfahrungsgemäß auftreten, vorzubeugen. Ein Beispiel: Wenn jemand immer etwas wortwörtlich versteht, muss das weder Spitzfindigkeit noch Böswilligkeit sein, sondern ist im Bereich des Autismus' oft auch einfach die fehlende Vorstellung sprachlicher Bilder. Da muss man nichts therapieren, sondern kann einfach darauf vorbereitet sein, sollte die Person mal ne Stelle falsch verstehen... (Auch in diesem Forum gab es mal eine Person, die durch großes Fachwissen, aber eher geringere soziale Fähigkeiten aufgefallen ist; z.B. dadurch, dass öfter genau die gestellte, nicht aber die intendierte Frage beantwortet wurde...)