okay, also nichttechnik bin ich leider nicht, es kann aber sein dass sich einige dinge trotzdem überschneiden, daher sage ich trotzdem mal was bei uns dran kam. könnte sein, dass bei euch die entsprechenden nichttechnischen anteile einfach nur umfangreicher gefragt werden und alles was bei uns technisch war durch nichtechnische komponenten ersetzt wird, aber keine Garantie darauf.
Also es begann damit dass alle, auch die mtd und so die am tag da waren gemeinsam in einen vorbereitungsraum kamen. wir (gtD) hatten eine gewisse zeit zur verfügung um einen Aufsatz zu schreiben und einen mündlichen vortrag vorzubereiten. die mtd werden etwas änliches gehabt haben.
Für den Aufsatz hatte jeder gtd 3 unterschiedlicher Themen zur Auswahl. Diese waren zumindest bei mir nicht technisch. Ich sollte zum Beispiel darüber schreiben ob Mädchen und Jungen im Sport getrennt unterrichtet werden sollen. Meine anderen beiden Themen weiß ich nicht mehr.
Für den mündlichen Vortrag hatten wir flipchart blätter und jeder jeweils zwei Themen von denen wir uns eins aussuchen mussten. Diese waren bei uns Technisch. Der eine mitbewerber musste zum Beispiel Assistenzsysteme am Auto erklären und hat das voll in die Tonne gehauen. Naja, da denke ich bekommt ihr stattdessen was nichttechnisches.
Anschließend kamen wir alle rein, es gab vier Prüfer und einen Zuschauer.
Kurze Vorstellung wer man ist, was man gemacht hat etc. danach vorstellung der Vorträge. Nachname nach Alphabet musste anfangen.
Danach sollten wir im Beisein der Prüfer in der Gruppe das Konzept für ein militärisches Fahrzeug auf dem Flipchart erstellen und anschließend wurden uns dazu Fragen gestellt warum wieso weshalb wir uns für den antrieb entscheiden haben und nicht für den etc.. Dies war allerdings scheinbar nur beim Fachgebiet Kraftfahr- und Gerätewesen so. In andereren Fachgebieten wurde was anderes gemacht, teilweise gabe es keine Gruppenarbeit. Da du nichttechniker bis fällt das entweder raus oder es kommt ein ganz anderes Thema dazu.
Jedenfalls, da die Prüfer während der Gruppenarbeit im Raum geblieben sind, haben die direkt beobachten können wer sich wie eingebracht hat und haben entsprechend ihre Fragen gestellt. Da die beiden Mitbewerber mir beim Konzept keine große Hilfe waren, obwohl ich Mehrfach versucht habe sie ins Boot zu holen und immer wieder nach ihrer Meinung gefragt habe, habe ich zu "unserem" (meinem) Konzept nicht eine einzige Frage bekommen. Ich hatte den beiden jeden Schritt genau erklärt und jede Entscheidung genau begründet. Somit war den Prüfern klar, dass sie mich nichts fragen brauchten. Was ich damit sagen will, wenn eine derartige Aufgabe dran kommt, dann reinhauen und geschenkte Punkte sammeln. Man kann hier sowohl Management-, Führungs- als auch fachliche Skills zeigen.
Okay, nächster Schritt waren dann Fragen von den vier Prüfern, wovon allerdings eine/r (Psychologe) erstmal nur stillschweigend zugehört hat und maximal mal zum eigenen Verständnis ne kurze Rückfrage gestellt hat.
Die Prüfer haben nacheinander zu ihrem Thema ihre Fragen gestellt. Wenn ein Mitbewerbe die Frage nicht wusste ging sie an den nächsten und so weiter.
Themen:
Ein Prüfer hat Fragen zu Deutschland, Europa, Politik, Wahlrecht, Verfassungsorgane etc. gefragt. Das war eigentlich ziemlich einfach wobei auch hier Blamagepotenzial vorhanden war. So wusste einer nicht wie viele Stimmen er bei der nächsten Wahl hat und beide nicht wie der Bundespräsident gewählt wird etc.
Hier kann man sich gut drauf vorbereiten.
Der zweite Prüfer hat Fragen zur Struktur der Bundeswehr und dem zivilen Teil gefragt. Zum Beispiel was BAAINBw und BAUIDBw sind , welche WTDn es gibt, was das Weisbuch ist und so ein Zeugs. Hier konnten die anderen glänzen, ich hatte keine Ahnung und hatte mich tatsächlich auch nicht auf solcher Fragen vorbereitet. Die anderen wohl. Die wussten, dass das dran kommt.
Der Dritte Prüfer hat bei uns Physik und Technik gefragt. Der dürfte entweder wegfallen oder ein anderes Thema fragen. Beamtenrecht, Dienstrecht, etc. wobei vielleicht auch ganz was anderes, denn Dienstrecht lernt ihr ja in der Laufbahnausbildung. Keine Ahnung. Irgendwas banales aus dem Bereich öffentliche Verwaltung vielleicht.
So nun mussten wir alle wieder in den Warteraum. Anschließend wurden wir ins Einzelgespräch gerufen. Wieder Alphabetisch. Jetzt kamen Fragen vom Psychologen und die anderen Prüfer haben höchstens mal ne Nachfrage gestellt. Hier gings darum rauszufinden wie die Leute so ticken. Würden sie eine Waffen in die Hand nehmen, würden sie in den Auslandseinsatz gehen, wären sie bereit sich bundesweit einsetzen zu lassen, warum wollen sie überhaupt zur Bundeswehr, mit welcher Intention. Was wie bewertet wird kann ich nicht direkt abschätzen, aber ich gehe davon aus, dass Waffennarren und aufgrund der hauptsächlich zivilen Verwendung überbordener Patriotismus zumindes etwas kontraproduktiv sind.
Bei uns wurde zudem gerne gefragt wie wir unsere Leistung im Vergleich zu den Mitbewerbern sehen. Die Frage ist für den Bewerber gefährlicher als sie scheint, da sie sehr viel über den Charakter preisgibt, vor allem wenn die Antwort eigentlich offensichtlich ist. Der Bewerber kann dann quasi nur verlieren. Stellt er seine Leistung schlechter dar um die Mitbewerbe zu schonen ist er unehrlich. Platz er raus wie viel besser er war, wirkt er arrogant, zumal er ja nicht weiß nach welchen Kriterien bewertet wurde und so weiter. Wir hatten auf jeden Fall richtig Stimmung in der Bude als ich gesagt habe, dass ich die Frage gemein finde und gefragt habe ob ich die tatsächlich beantworten muss. Alle Prüfer + Zuschauer waren am Lachen. Die Frage scheint öfter zu kommen.
Naja jedenfalls Vorsicht mit den Psycho-Fragen, selbst wenn du vorher gut warst kannst du hier alles verlieren. Also gut nachdenken bevor du ne Antwort raushaust, der Psychologe hört genau zu.
Anschließend darfst du zurück in den Warteraum und der nächste ist dran.
Wenn alle durch sind beraten die sich und rufen dann einzeln zuerst die rein die nicht bestanden haben, danach die die bestanden haben, entweder als Gruppe oder einzeln, kann ich nicht sagen, alle anderen sind bei mir durchgefallen. Man bekommt dann die Gratulation, dass man bestanden hat, und erklärt wie es weiter geht. Termin für ärztlicher untersuchung, wozu ich eine Woche später direkt nochmal nach Köln fahren durfte, das sie eine Einstellungsempfehlung aussprechen werden usw.
Wichtig ist, ein bestandenes Accessment stellt keine Jobgarantie dar. Man hat lediglich bewiesen, dass man geeignet ist. Man kommt dann mit seinem Score, den man nicht erfährt in eine Reihung und die Stellen werden zu den Einstellungsterminen dann von oben runter besetzt. In Zeiten von Fachkräftemangel braucht man sich da aber eigentlich keine Sorgen zu machen. Selbst wenn man ne Absage bekommen sollte, zum nächsten Einstellungstermin, gitl das bestandene Accessment weiterhin und man kann die Bewerbung dafür aufrecht erhalten.
Vorsicht ist jedoch mit der Kündigungsfrist im vorherigen Job geboten. Man erfährt teilweise erst sehr kurzfristig, das man genommen wurde. Bei mir waren es 2,5 Wochen vor Vereidigung. Mein einer laufbahnkollege musste nen vorherigen einstellungstermin verstreichen lassen weil er nicht rechtzeitig aus seinem Beschäftigungsverhältnis rauskam.
So, dass wäre genug Story. Ich hoffe es hilft dir ein bisschen, auch wenn sich bestimmt nicht alles übertragen lässt da technischer Dienst.