Umwandlung Barlohn in Sachlohn

[KeuleMS]

Hallo,

mein Arbeitgeber ist im Bereich TV-V tätig. Er zahlt Ende November ein 13. Gehalt in Höhe von 100% ganz normal als Barlohn. Gibt es die Möglichkeit einen Teil davon als steuer- und abgabenfreien Sachlohn umzuwandeln? Soweit ich gesehen habe, sieht der Tarifvertrag sowas nicht vor bzw. gibt es dazu gar keine Regelung.
Als positives Beispiel habe ich meine Frau, die beim Supermarkt arbeitet. Sie konnte sich entscheiden welchen Betrag sie umwandeln möchte. Dieser Betrag wird dann brutto wie netto auf ihre Mitarbeiterkarte gutgeschrieben und sie kann damit im Laden einkaufen. Aus meiner Sicht eine super Sache. Der Arbeitgeber spart SV-Beiträge und der Mitarbeiter zusätzlich noch die Steuern, so dass man ja letztendlich deutlich mehr in der Tasche hat.

[MoinMoin]

Entgeltumwandlung ist in der Tat idR nicht vorgesehen im Tarifvertrag.
(uU weil damit die Gewerkschaft weniger Beiträge bekommt)

Die Nachteile die man hat (weniger AL, Lohnfortzahlung, Rente) sollte einem bewusst sein und man sollte dies bei der Entscheidung, ob es sich lohnt gegenrechnen.

[KeuleMS]

Das ist richtig. Wobei man das sicher kaum überblicken kann, was eine Umwandlung von eventuell 500,00 Euro im Jahr später bei der Rente ausmacht. Wer kann schon soweit vorausschauen. Bei der Lohnfortzahlung spielt die Höhe des Weihnachtsgeldes meines Wissens keine Rolle.

[TV-Ler]

Das ist richtig. Wobei man das sicher kaum überblicken kann, was eine Umwandlung von eventuell 500,00 Euro im Jahr später bei der Rente ausmacht. Wer kann schon soweit vorausschauen. Bei der Lohnfortzahlung spielt die Höhe des Weihnachtsgeldes meines Wissens keine Rolle.

Wenn man unterstellt, das die Renten langfristig weder an Kaufkraft gewinnen noch verlieren (also die Rentenerhöhungen mit der Inflation Schritt halten), dann genügt es ja, zu schauen was eine Umwandlung von 500 Euro heute bei der Rente ausmacht, um einen Eindruck davon zu bekommen wie die Auswirkungen sind.
Bei einen vorläufigen Durchschnittsentgelt von 43.142,00 für 2023 macht eine Umwandlung von 500 Euro folglich 0,0116 Rentenpunkte aus. Der aktuelle Rentenwert liegt seit 01.07.23 bei 37,60 Euro. Somit ergibt sich ein Verlust von Höhe von ca. 44 Cent pro Monat...

[MoinMoin]

Also statistisch ein Verlust von 114,40 € (bei 20 Jahre Rentenbezug)

[Ramirez]

Sofern man die Rente erreicht und dann auf wunderbare weise weder Steuern noch Pflichtversicherungen davon abgezogen bekommt.
Es lohnt sich immer, da man die diversen Steuern als Arbeitskraft eben auch für andere zahlt.

[TVOEDAnwender]

Schau dir die Antworten zu diesem Thread zum Thema Entgeltumwandlung an, gilt im Bereich des TV-V genauso:

https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,122195.0.html

[Berater]

Der Arbeitgeber kann bei der Zahlung von Leistungsentgelten seinen Gestaltungsspielraum gem. § 18a Abs.2 TVöD VKA nutzen und u. a. Sachbezüge gem. § 8 Abs.2 S.9 EStG gewähren. Neben den erwähnten Wertgutscheinen macht es besonders viel Sinn den Mitarbeitenden eine betriebliche Krankenversicherung anzubieten. Diese können dann Leistungen in Höhe von bis zu 250,- € monatlich steuer- und sozialabgabenfrei abrufen. Der Arbeitgeber trägt dafür lediglich einen Aufwand von 50,- € monatlich.
Brandingthemen wie Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden und Herstellung von Vertrauen werden dabei durch das Schliessen von Gehalts- wie auch Sozialgaps effizient mit wirtschaftlichen Denken verbunden.

[BAT]

@chatgpt: es heißt "etwas hat Sinn"