Hallo zusammen,
da die vorliegende Situation neu für mich ist, hoffe ich auf Rückmeldungen von erfahrenen Forum-Usern. Ich bin einer der Bewerber, möchte aber zunächst für mich behalten, welcher genau. Es liegt folgender Sachverhalt vor:
Eine 9c-Teamleiterstelle wurde intern ausgeschrieben. Die Tätigkeit liegt im Bereich FiBu/ReWe, jedoch nicht ganz im klassischen Sinne. Eine Einarbeitung ohne Vorkenntnisse dauert erfahrungsgemäß zw. 6 und 12 Monaten, da es eine Riesen-Menge von Vorschriften und Regeln (und Ausnahmen davon) zu lernen gibt. Auch die eigens für unsere Tätigkeit programmierte Software ist nicht ohne.
Zum Vorstellungsgespräch wurden insgesamt 4 MA zugelassen. Eine Info vorab: intern gibt es eine Durchlässigkeits-Regelung, die es einem ermöglicht, auch ohne Studium bspw. von 8/9a auf 9b/9c aufzusteigen. Voraussetzungen dafür sind: abgeschlossene Berufsausbildung (kaufm. oder verwaltungsbezogen) und mindestens 6 Jahre Berufserfahrung (bezogen auf den angestrebten Umsetzungszeitpunkt) in der Sachbearbeitung im mittleren Dienst (EG 5 bis EG 9a) in unserer Organisation mit vergleichbaren Aufgabenbereichen. Eine Verkürzung der organisations-spezifischen Berufserfahrung auf mindestens 4 Jahre ist möglich, wenn vergleichbare Berufserfahrung in einem Umfang von mindestens 2 Jahren extern erworben wurde.
Nun zu den Bewerbern:
A: EG 8, >20 Jahre Orga-zugehörigkeit, verw.bez. Ausbildung, seit 9 Jahren als SB im Referat tätig, in dem die Stelle ausgeschrieben wurde, ca. 70 % Überschneidung der Tätigkeit mit der ausgeschriebenen Stelle.
B: EG 8, 10 Jahre dabei, kaufm. Ausbildung, sonst die selben Voraussetzungen, wie bei A.
C: EG 8, >15 Jahre dabei, kaufm. Ausbildung, in der Kundenbetreuung tätig, nur geringe Überschneidung der Tätigkeiten mit der ausgeschriebenen Stelle.
D: EG 9a, 4 Jahre dabei, kaufm. Ausbildung, Tätigkeit als Direktoriums-Assistenz, so gut wie keine Überschneidung mit der ausgeschriebenen Stelle.
Die Stelle wurde an Bewerber D vergeben. Dieser ließ beim ersten Besuch des neuen Referats ggü. einer Kollegin verlauten, dass er "gar keine Ahnung" davon hätte, was er hier machen soll und dass er hofft, alles schnell genug lernen zu können. Für mich riecht das Ganze nach abgekartetem Spiel, beweisen kann ich es natürlich nicht, obwohl es Hinweise darauf gibt (Die Schilderung würde den Rahmen sprengen). Da wir jedoch im ÖD sind und nicht in der PW, gibt es ja gewisse Spielregeln, an die man sich nach meinem Verständnis halten muss. Da wäre z.B. das Prinzip der Bestenauslese: danach müssten eigentlich A und B die Besetzung der Stelle unter sich ausmachen, da sie die meiste Erfahrung mitbringen und die Einarbeitung aufgrund der Vorkenntnisse einen Bruchteil der o.g. Zeit erfordern würde. Soft skills (die hier wohl ausschlaggebend für die Wahl des Kandidaten waren) sind ja im Rahmen der Bestenauslese, wenn ich das richtig verstanden habe, nachrangig ggü. den hard skills.
Auch im Bezug auf die weiter oben beschriebene Durchlässigkeit ist mMn. nicht alles sauber abgelaufen. Kandidat D war intern weder in einem vergleichbaren Aufgabenbereich tätig, noch hat er vergleichbare Berufserfahrung extern erworben.
Oder ist das oben geschriebene eigentlich egal und es wird sowieso immer der Kandidat eingestellt, für den sich die Leitung einsetzt?
Sorry für den langen Text. Ich hoffe, dass ihn trotzdem jemand liest und antwortet, wofür ich mich im Voraus bedanke.
VG
CX